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Kommentar zur Posse um Fritz EsserDer 1. FC Köln hat ein Problem in der Spitze

Lesezeit 2 Minuten
Esser

Fritz Esser wird nicht neuer FC-Kommunikationschef. 

Köln – Es ist dem 1. FC Köln tatsächlich gelungen, sich bei einem scheinbar banalen Vorgang wie der Auswahl eines neuen Kommunikationschefs komplett zu blamieren. Am Ende eines monatelangen Prozesses hatte man sich auf Fritz Esser geeinigt, einen 39-jährigen Ex-Journalisten, der sich unter anderem öffentlich mehrfach gegen die aktive Fanszene des FC positioniert hatte – offenbar unbemerkt von jenen, die ihn empfohlen hatten.

Das Wirken der Kölner Ultras hat immer wieder Anlass zu Debatten gegeben, die im Verein und sogar innerhalb der Fanszene durchaus geführt werden. Aber eben auf anderem Niveau. Mit der Entscheidung für Esser schuf sich der 1. FC Köln Konflikte, wo er sie am wenigsten brauchen kann: Zwischen Verein und Fans. Und in der Klubspitze.

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Die Kritik darf sich nicht gegen Fritz Esser richten. Ein professioneller Auswahlprozess hätte sichergestellt, dass ein Kandidat wie Esser erst gar nicht in die engere Auswahl gekommen wäre. Es galt, einen Mann zu finden, der mit dem Vorstand ebenso zusammenarbeiten kann wie mit der Geschäftsführung. Offenbar waren die Berater derart damit befasst, einen Kompromiss zu finden, dass sie übersahen, dass Esser zwar viele der gesuchten Eigenschaften vereinte. Aber als Person für eine derart öffentliche Aufgabe beim  FC nicht geeignet war.

Das hätte mit einer kurzen Recherche und ein wenig Gespür verhindert werden können. Am Ende bedeutet die Posse das Versagen derer, die den Auswahlprozess organisiert haben.

Mitgliederversammlung des 1. FC Köln steht an

Doch auch Vorstand und Geschäftsführung hätten es kommen sehen müssen. Dieser Verantwortung sind sie nicht gerecht geworden – gegenüber dem Verein und seinen Mitgliedern ebenso wenig wie gegenüber dem Bewerber, der sich schwerster persönlicher Angriffe ausgesetzt sah.

Dass die Auswahl eines neuen Kommunikationschefs nun derart schiefgegangen ist, ist ein guter Hinweis darauf, wie es in der Führung des 1. FC Köln um das Miteinander bestellt ist. Im September 2019 ließ sich der Vorstand mit der Ankündigung ins Amt wählen, den Verein wieder zu vereinen. Auf der anstehenden Mitgliederversammlung wird sich Carsten Wettich den Mitgliedern als Vizepräsident zur Wahl stellen. Die FC-Anhänger werden den Anlass wahrnehmen, ihrem Vorstand ein Zwischenzeugnis auszustellen.