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1. FC Köln vor Pokal-AchtelfinaleBornauw und Hector fehlen in Regensburg

Lesezeit 4 Minuten
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Markus Gisdol vor dem Training am Dienstag 

Köln – Der bislang letzte Besuch des 1. FC Köln in Regensburg war ein folgenreicher. Im Dezember 2018 gastierten die Kölner zum Zweitligaspiel beim SSV Jahn, es war ein Freitagabend, das Stadion mit 15.000 Zuschauern ausverkauft, die Atmosphäre bemerkenswert. Der FC trat mit einer Mannschaft an, die fünf Monate später sicher den Aufstieg schaffte und in sehr ähnlicher Besetzung die Klasse hielt. Doch die Partie geriet enger als erwartet: Die Kölner zeigten den in dieser Phase üblichen Fußball ihres Trainer Markus Anfang (45): Nach vorn spielte die Mannschaft fulminant, erzielte spektakuläre Treffer und begeisterte mit Tempo. Doch war das Spiel unausgewogen, die Defensive wacklig. Zwei Tore der hervorragend auftretenden Gastgeber annullierte der Schiedsrichter, es war ein viel ausgewogeneres Duell, als der Endstand von 3:1 für Köln glauben machte.

Beeindruckender Beierlorzer

Trainer der Regensburger damals war Achim Beierlorzer, der spätestens nach jenem Abend ein Thema am Geißbockheim war. Was würde einer wie der gelernte Pädagoge Beierlorzer wohl mit einem Kader wie dem der Kölner für einen Fußball spielen lassen? Man war beeindruckt von den Regensburgern. Gleichzeitig wuchsen intern die Zweifel an Markus Anfang, der im April nach einem 1:2 gegen Darmstadt freigestellt wurde und ansehen musste, wie André Pawlak als Interimstrainer nur eine Woche später in Fürth den Aufstieg perfekt machte.

Im letzten Heimspiel der Saison gingen die Kölner dann zu Hause gegen Regensburg 3:5 unter, Beierlorzer wechselte tatsächlich nach Köln und schien der nächste ideale Mann für die Kölner Träume zu sein. Doch ein halbes Jahr später war es wieder vorbei mit der Herrlichkeit. Markus Gisdol übernahm und führte die Kölner gerade noch zum Klassenerhalt.

Alles zum Thema Ellyes Skhiri

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Zwei Jahre ist die Begegnung der Kölner mit Beierlorzer in Regensburg her, der SSV Jahn spielt nach wie vor in der Zweiten Liga und wird noch immer von Beierlorzers ehemaligem Assistenten Mersad Selimbegović (38) trainiert, der zwischen 2006 und 2012 selbst 99 Spiele für die Regensburger bestritt.

Am Mittwochabend (20.45 Uhr) gastieren die Kölner wieder in Regensburg, diesmal als Erstligist im Achtelfinale des DFB-Pokals. Ein Sieg brächte den Kölnern die erste Viertelfinal-Teilnahme seit 2010, damals verloren sie in einem legendären Schneespiel beim damaligen Zweitligisten FC Augsburg 0:2; Adil Chihi, Lukas Podolski und Petit wurden unter teils aberwitzigen Umständen des Feldes verwiesen. 150 Kilometer nordöstlich von Augsburg hoffen die Kölner nun auf einen weniger aufregenden Abend.

Arokodare und Höger im Kader

Am Dienstag trainierte der FC noch am Geißbockheim und reiste anschließend per Charterflug nach Straubing. Nach dem Sieg über Arminia Bielefeld am vergangenen Sonntag änderte Gisdol seinen Kader nur geringfügig. Für Anthony Modeste, dessen Ausleihe nach St. Etienne in die französische Ligue 1 am Montagabend finalisiert worden war, rückt Tolu Arokodare in den Kader. Der 20-jährige Nigerianer konnte die Verantwortlichen beim FC zwar noch nicht abschließend davon überzeugen, ein Mann mit Bundesligaformat zu sein. Allerdings trainiert er fleißig; dass ihm Modeste in den vergangenen Monaten immer wieder vorgezogen wurde, lag auch daran, dass man den empfindsamen Franzosen nicht brüskieren wollte.

Wie schon gegen Bielefeld muss Markus Gisdol auf Sebastiaan Bornauw verzichten, der Belgier fehlt weiter wegen Rückenbeschwerden. Auch Jonas Hector blieb daheim, der FC-Kapitän plagt sich mit den Ausläufern seiner Nackenverletzung und litt zuletzt unter muskulären Schwierigkeiten. Für Hector rückte Marco Höger in den Kader, der seit Oktober außen vor gewesen war. Dimitris Limnios nimmt wie am Sonntag Bornauws Kaderplatz ein.

Spätestens seit der Verpflichtung des Ex-Schalkers Max Meyer sind die Kölner allerdings im Mittelfeld gut aufgestellt, am Sonntag überzeugte Elvis Rexhbecaj an der Seite des Tunesiers Ellyes Skhiri mit einer engagierten Leistung sowie seinem dritten Saisontreffer.

„Leidenschaftlich und mutig“

Die Gastgeber wollen sich ebenbürtig präsentieren. „Es geht darum, leidenschaftlich und mutig unterwegs zu sein. Dann wirst du vielleicht eine Chance kriegen“, sagte Trainer Selimbegovic am Dienstag. Der Zweitligist aus der Oberpfalz will sich nicht zu sehr nach dem Gegner richten. „Wir bleiben bei uns“, kündigte Selimbegovic an und sprach vom aktiven Verteidigen und schnellen Umschaltspiel seiner Mannschaft. Wenn man nur darauf achte, sich anzupassen, „dann verlierst du das, was du gut kannst“.

Voraussichtliche Aufstellungen:

1. FC Köln: Horn – Meré, Czichos, J. Horn – Wolf, Rexhbecaj, Skhiri, Katterbach – Duda, Jakobs – Dennis; SSV Jahn Regensburg: Meyer - Saller, Nachreiner, Elvedi, Wekesser - Besuschkow, Gimber - Vrenezi, Stolze - Caliskaner, Albers.