- Dank einer Einsatz-Klausel hat sich der Vertrag von Ismail Jakobs beim 1. FC Köln verlängert.
- Sportchef Horst Heldt lobt das 20-jährige Eigengewächs und will den Spieler noch länger an den Klub binden.
- Dabei stand Jakobs kurz vor dem Wechsel zu einem anderen Klub.
Köln – Ismail Jakobs war in den vergangenen Wochen einer der Senkrechtstarter beim 1. FC Köln. Der 20-Jährige, der in Köln geboren und beim FC ausgebildet wurde, spielte sich in der Bundesliga sehr stark in den Vordergrund. Vor allem durch seine Schnelligkeit und das aggressive Anlaufen wusste der auf der Linksaußen-Position eingesetzte Jakobs zu überzeugen. Für das Pressingspiel der Mannschaft von Trainer Markus Gisdol sind dessen Fähigkeiten Gold wert. Zudem verfügt Jakobs über eine gewisse Torgefährlichkeit, denn bisher erzielte zwei Treffer und bereitete einen vor.
Auf zwölf Einsätze, alle von Beginn an, kommt der vielseitige Spieler mittlerweile. Und das zahlt sich aus: Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ greift eine Klausel in Jakobs’ Vertrag. Durch die Anzahl seiner Einsätze hat sich dieser um ein Jahr bis zum 30. Juni 2022 verlängert. „Das kann ich so bestätigen“, sagt FC-Sportchef Horst Heldt und lobt das Eigengewächs: „Ismail hat sich toll entwickelt. Er ist ein hochinteressanter Spieler, der auf mehreren Positionen spielen kann. Er ist sehr schnell und sehr ausdauernd zugleich. Diese Kombination ist außergewöhnlich.“ Durch die Verlängerung des Kontrakts hat der FC zwar keinen Zeitdruck, doch Heldt schwebt vor, Jakobs noch länger an den Klub zu binden. „Wir können uns auch vorstellen, langfristig mit ihm zu verlängern und werden darüber Gespräche führen.“
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Noch bis in den November hinein sah es nach einer derartigen Entwicklung von Jakobs in Köln nicht aus. Zwar nahm dieser in der Vorbereitung auf die Saison unter dem damaligen Cheftrainer Achim Beierlorzer am Trainingslager in Kitzbühel teil und war nach guten Leistungen gemeinsam mit dem erst 18-jährigen Noah Katterbach für den Kader der ersten Mannschaft vorgesehen. Doch durch einen im Trainingslager erlittenen Muskelbündelriss fiel Jakobs bis Ende Oktober aus und musste sich über die zweite Mannschaft erst wieder für höhere Aufgaben empfehlen. Sein Durchbruch ließ also auf sich warten.
Paderborn wollte Jakobs 2019 verpflichten
Jakobs’ Potenzial indes war zuvor anderen Vereinen nicht verborgen geblieben. Wenn der 1. FC Köln am Freitagabend (bereits 20 Uhr und nicht wie sonst üblich freitags um 20.30 Uhr) im Bundesligaspiel beim SC Paderborn antritt, dann hätte Jakobs auch für die Ostwestfalen auflaufen können. Viel hatte nicht gefehlt, und der 20-Jährige wäre zum Mitaufsteiger gewechselt.
Paderborns damaliger Sportchef Markus Krösche, seit Saisonbeginn Sportdirektor bei RB Leipzig, hatte bereits im Frühjahr Kontakt zu Jakobs und dessen Berater aufgenommen. „Markus Krösche war extrem an Ismail interessiert. Wir waren in Gesprächen mit Paderborn. Da zu diesem Zeitpunkt für ihn keine Perspektive beim FC zu erkennen war, wäre er auch gerne nach Paderborn gewechselt. Doch das lehnte der FC ab. So wie alles gekommen ist, ist es für alle Beteiligten in Köln natürlich am schönsten“, sagt Jakobs’ Berater Dirk Hebel. Statt das Eigengewächs zum Mitaufsteiger ziehen zu lassen, verlängerte der FC dessen bis 2020 laufenden Kontrakt bis 2021.
„Nicht gedacht, dass es so gut läuft"
Zwar absolvierte Jakobs bereits unter Beierlorzer am 8. November gegen Hoffenheim sein Bundesliga-Debüt bei den Profis, doch erst dessen Nachfolger Markus Gisdol setzte kontinuierlich auf den sprintstarken Youngster. Der kann die Entwicklung selbst noch nicht ganz glauben. „Dass es so gut läuft, hätte ich nicht gedacht. Wenn mir am Anfang jemand gesagt hätte, dass ich drei Spiele über 90 Minuten mache, dann hätte ich das direkt unterschrieben. Ich kann mich gerade nicht beschweren. Dass der Trainer so auf mich baut, ist das Beste, was mir passieren konnte“, sagt Jakobs.
Schalke und Leipzig mit Interesse
Dessen Leistungen und Potenzial wecken nun auch die Begehrlichkeiten von Klubs, die größer sind als Paderborn. RB Leipzig und vor allem Schalke 04 haben Interesse an dem Spieler, aus der Premier League gilt dies laut „Daily Mail“ für Leicester City und Tottenham Hotspur.
Zudem wurde der 20-Jährige zuletzt mit der senegalesischen Nationalmannschaft in Verbindung gebracht. Sein Vater stammt aus dem westafrikanischen Staat, Nationaltrainer Aliou Cissé soll an dem Kölner interessiert sein. „Bislang gab es keinen Kontakt. Wenn sich der Verband meldet, dann könnte das zum Thema werden. Ich könnte mir schon vorstellen, für den Senegal zu spielen“, sagt Jakobs mit der gebotenen Vorsicht. Er weiß: Es kann sich schnell vieles ändern. Vielleicht klopft ja auch bald der DFB bei ihm an. Allerdings nicht mehr für Olympia. Auf der rund 50 Spieler umfassenden Liste des DFB, die der Nationalen Anti Doping Agentur (Nada) vorgelegt wurde, fehlt der Name von Ismail Jakobs.