Auf welchen Positionen besonderer Bedarf besteht, verriet Lizenz-Leiter Thomas Kessler beim Talk zum FC von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“.
„Klarer Neuner“Thomas Kessler deutet mindestens zwei Neuverpflichtungen für den 1. FC Köln an
„Bei aller Bescheidenheit und Demut muss man ganz klar sagen, wir wollen aus dieser Liga raus“, sagte Thomas Kessler, Leiter der Lizenzspielerabteilung beim 1. FC Köln, am Dienstagabend bei der Veranstaltung „E Levve lang – der Talk zum FC“ von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“ im Neven DuMont Haus.
Dass das kein Selbstläufer sei, sei klar. „Wir sind alle in der Realität der 2. Liga angekommen. Der Impact des neuen Trainerteams ist positiv. Die Integration von jungen Talenten ist sehr gut gelungen, aber es gibt Themen, an denen wir weiter arbeiten müssen.“
Die Zutat für den Aufstieg sei vor allem ein langer Atmen. „Das ist schon ein Marathonlauf“, machte Kessler (38) deutlich. „Und man braucht Überzeugung, einen großen Fokus, sowie Geduld. Am 28. und 29. Spieltag musst du dann in Schlagdistanz zu den Top-Plätzen sein.“
DFB-Geschäftsführer und Ex-FC-Manager Andreas Rettig (61), der sich gemeinsam mit Kessler den Fragen von KStA-Sportchef Christian Löer, Express-FC-Reporter Jürgen Kemper und dem Publikum stellte, machte Mut für den zwangsläufig eingeschlagenen Weg. Denn seit der Transfersperre wird notgedrungen auf junge Spieler gesetzt.
„Alleine die Tatsache, dass vier FC-Spieler in der U21-Nationalmannschaft dabei sind. Das fällt nicht vom Himmel und ist ein Beleg für gute Arbeit“, so Rettigs Wahrnehmung aus Verbandssicht. Mit der nötigen Ruhe – „da ist der Kölner zwar nicht so bekannt für“ – werde die Strategie Früchte tragen.
Neben Spielern aus den eigenen Reihen kann der FC ab dem Winter dann auch wieder auf Neuverpflichtungen setzen. Die anstehende Transferperiode könnte hinsichtlich Aufstiegschancen für den Klub interessant werden. Beim Talk liebäugelte Thomas Kessler mit mindestens zwei neuen Spielern für den 1. FC Köln. „Es gibt Positionen, auf denen wir uns verbessern wollen. Die Rechtsverteidigerposition ist sicherlich eine, auf der wir uns umschauen“, sagte der ehemalige Torhüter.
Das Verbesserungspotenzial zeigte sich unter anderem beim jüngsten 2:0-Erfolg gegen den SSV Ulm. Max Finkgräfe, gelernter Linksverteidiger, rückte nach seiner Verletzungspause auf der rechten Seite in die Startelf, zündete dort aber nicht so recht. Vorher war auch der Plan, Jan Thielmann für die Position umzuschulen, nicht vollends aufgegangen. Das Zeug dafür habe er aber, nahm Kessler den 22-Jährigen in Schutz. Anders als Rasmus Carstensen. Der einzige nominelle Rechtsverteidiger sei „momentan nicht in der Verfassung“, so Kessler. Da wolle man sich verstärken.
Außerdem gucke sich der Verein nach einem abschlussstarken Mittelstürmer, einem „klaren Neuner“ um. „Dieses Profil ist natürlich sehr gefragt. Wir sondieren den Markt und haben vielleicht auch schon das ein oder andere Gespräch geführt“, verriet er. Von anderen Spielern müsse man sich wohl auch trennen: „Es wird Entscheidungen geben, die sicherlich hart sein werden“, sagte Kessler.
Was die zeitliche Gestaltung der Erste-Liga-Visionen angeht, blieb der Lizenz-Leiter hingegen eher vage. „Der Aufstieg ist das, was uns alle antreibt. Wie viel Zeit man dafür bekommt, ist fraglich. Natürlich braucht man Erfolge. Aber wir wollen den FC auch nachhaltig nach vorne bringen.“