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Leihspieler, Trainer, Zukunft„Keine großen Abgänge“ – Christian Keller stellt sich Fragen von FC-Fans

Lesezeit 3 Minuten
Christian Keller diskutierte mit Jürgen Kemper (l.), Matthias Scherz und Christian Löer (r.) im Gaffel am Dom.

Christian Keller diskutierte mit Jürgen Kemper (l.), Matthias Scherz und Christian Löer (r.) im Gaffel am Dom.

Bei der Veranstaltung „E Leve lang – der Talk zum FC“ von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“ gaben FC-Sportchef Christian Keller und Ex-Profi Matthias Scherz Einblicke in das Innenleben des Klubs.

Sollte es an ihm sein, darüber zu entscheiden – Timo Schultz bliebe wohl auch nach einem Abstieg Trainer des 1. FC Köln. Das deutete FC-Geschäftsführer Christian Keller am Mittwochabend anlässlich der Veranstaltung „E Leve lang – der Talk zum FC“ von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Express“ im Gaffel am Dom an.

„Ich finde, Timo macht von Tag eins an, also vom ersten Tag des Auswahlverfahrens, einen guten Job. Er hat einen guten Zugang zur Mannschaft gefunden. Er trifft auch einen guten Ton hier. Ich bin sehr, sehr zufrieden. Dann kann die Zukunft des Trainers nicht an der Ligazugehörigkeit liegen“, sagte Keller, der sich mit FC-Legende Matthias Scherz (52) den Fragen von KStA-Sportchef Christian Löer und Express-FC-Reporter Jürgen Kemper stellte. Und vielen Frage der FC-Fans im Saal.

Keller nahm Stellung zu den brennenden Fragen der Kölner, die trotz des sensationellen 2:1 gegen den VfL Bochum um die Existenz kämpfen. Am Samstag (15.30 Uhr) treten die Kölner bei Rekordmeister FC Bayern München in der Allianz-Arena an.

FC-Sportchef Christian Keller: „Es sind nicht viele Abgänge möglich im Fall des Abstiegs“

Der Abstieg gilt angesichts der angespannten Finanzlage und der Transfersperre als maximale Bedrohung. Doch Keller zeichnete das Bild eines handlungsfähigen Vereins, der auf alle Szenarien vorbereitet ist. Einen Zerfall der Mannschaft befürchte er nicht, sagte Keller. „Es sind nicht viele Abgänge möglich im Fall des Abstiegs. Es gibt einige wenige Spieler mit Klauseln, die muss man aber erstmal ziehen. Und es wäre nicht zu vertreten, wenn ein unmoralisches Angebot kommt, dass wir Spieler ziehen lassen. Das ist eine Sondersituation, die im deutschen Fußball einmalig ist – das heißt automatisch, dass es keine großen Abgänge geben kann. Das haben wir intern auch mit der Mannschaft besprochen. Wir brauchen eine Achse, die funktioniert.“

KStA-Sportchef Christian Löer im Gespräch mit FC-Legende Matthias Scherz.

KStA-Sportchef Christian Löer im Gespräch mit FC-Legende Matthias Scherz.

Ob die aktuellen Leihspieler weiterverpflichtet werden, ist allerdings noch nicht klar, für Luca Waldschmidt und Faride Alidou haben die Kölner zwar Kaufoptionen, doch längst ist nicht klar, ob die Spieler den Gang in die Zweite Liga antreten würden. Man werde niemanden zu zwingen versuchen. „Es ist wichtig, dass die Bereitschaft da ist. Wir wollen keinen Spieler, der das Trikot mit dem Geißbock auf der Brust nicht mit Stolz trägt. Es ist schließlich ein Privileg, dieses Trikot zu tragen. Wir thematisieren das ganz offen mit den Spielern und sprechen über das Timing. Das Ergebnis ist bisher: Wir spielen die Saison zu Ende, dann reden wir drüber.“

FC-Sportchef Christian Keller über eigene Zukunft: „Es gibt Gremien, die dafür verantwortlich sind“

Passend zu den Aussagen zum Trainer will auch Christian Keller sein weiteres Engagement beim FC nicht von der Zugehörigkeit zur Bundesliga abhängig machen. In einer extrem vom kurzfristigen Erfolg abhängigen Branche denkt der Manager langfristig.

„Ich bin der Meinung, dass der FC ein sehr großes Potenzial hat, dieses seit drei Jahrzehnten aber nur selten abruft. Mein Bestreben wäre es schon, Grundlagen zu schaffen, dieses Potenzial über einen längeren Zeitraum abrufen zu können“, sagte der FC-Sportchef: „Das, was auf dem Platz passiert, ist unstrittig nicht gut. Aber an den Voraussetzungen, dass es besser wird, haben wir schon einiges geschaffen. Wenn wir daran anknüpfen, wird ein besseres sportliches Abschneiden die logische Folge sein.“

Keller weiß aber auch: „Im Fall der Fälle ist diese Entscheidung in erster Linie nicht meine. Es gibt Gremien, die dafür verantwortlich sind, die Geschäftsführung zu bestellen und sie auch abzuberufen, wenn es denn sein muss. Sollte die Saison nicht gut ausgehen und die Gremien der Meinung sein, dass der Hauptverantwortliche ausgetauscht werden muss, dann werden die Gremien es machen. Oder aber sie sagen, dass sich das ein oder andere dennoch entwickelt hat.“ (ksta)