Köln – Anders als in den Jahren zuvor ist die Mitgliederversammlung des 1. FC Köln diesmal bereits am Mittag gestartet – und an einem Sonntag. Die Liste der Tagesordnungspunkte in der Lanxess-Arena war überschaubar wie interessant: Die FC-Profis wurden auf der Bühne wie auch die Frauenmannschaft für die Rückkehr in die Erste Liga geehrt, die B-Jugend für den Gewinn der Deutschen Meisterschaft.
Auf der Tagesordnung stand neben einer von Vorstand und Mitgliederrat eingebrachten Satzungsänderung und dem Jahresbericht von Vorstand und Mitgliederrat die Wahl eines neuen Präsidiums. Nominiert waren dafür Werner Wolf (63), Jürgen Sieger (66) und Eckhard Sauren (47). Die Mitglieder hatten also drei Möglichkeiten: Ja, Nein und Enthaltung.
Interessant war auch die Frage, welche Bilanz ihrer Amtszeit die Mitglieder des scheidenden Vorstands ziehen würden. Spektakulär war zudem immer wieder der Tagesordnungspunkt „Aussprache“ mit den Wortmeldungen der Mitglieder. Alexander Wehrle (44) verkündete außerdem die Zahlen des vergangenen Geschäftsjahrs in der Zweiten Liga. Karl-Ludwig Kley, der Vorsitzende des Beirats, begrüßte die Mitglieder.
Lesen Sie in der Folge das Protokoll der Versammlung (zum ersten Eintrag ganz runterscrollen):
19.22 Uhr: Nach sechs Stunden und 22 Minuten war es das jetzt: Die Versammlung ist beendet. Und wir verabschieden uns.
19.20 Uhr: Trotz des oft hitzigen Abends: Das Votum für den neuen Vorstand ist eindeutig. Mit einem Ergebnis von fast 80 Prozent Zustimmung kann das Trio mit Rückendeckung durch die Mitglieder an die Arbeit gehen. Die Halle leert sich übrigens recht schnell.
19.17 Uhr: Wolf dankt dem noch einmal ausdrücklich dem scheidenden Beiratsvorsitzenden Karl-Ludwig Kley, der zudem mit Bedacht und Souveränität durch die Versammlung führte.
19.15 Uhr: Mit Nein stimmten übrigens 21,8 Prozent der Mitglieder (590 ingesamt). Es gab 100 Enthaltungen und zehn ungültige Stimmen. Kurze Erklärung:
19.14 Uhr: Wolf ist glücklich: „Danke an alle, die uns gewählt haben. Das ist ein überwältigendes Ergebnis, damit haben wir nicht gerechnet."
19.12 Uhr: Werner Wolf, Jürgen Sieger und Eckhard Sauren sind als neuer Vorstand gewählt! Und zwar recht deutlich mit 78,2 Prozent der Stimmen oder durch 2119 Mitglieder. Applaus brandet auf. Alle drei nehmen die Wahl auch an und kommen noch einmal auf die Bühne.
19.10 Uhr: Es ist ausgezählt. Die Spannung steigt...
19.01 Uhr: Die Wahl ist jetzt übrigens geschlossen. Da sind wir mal gespannt...Aber bis ein Ergebnis vorliegt, dauert es trotzdem noch.
18.50 Uhr: Es kommt zur Wahl – endlich nach fast sechsstündiger Versammlung. Leiter Kley erklärt, dass es dauern könne, bis ein Ergebnis vorliege. Es müssten schließlich noch alle Wahlzettel eingesammelt und ausgewertet werden. Wir haben Zeit…Etliche Mitglieder offenbar ebenfalls, sie verlassen erst einmal kurz die Halle.
18.49 Uhr: Werner Wolf antwortet, dass ein Stadionausbau nicht vor 2028 wahrscheinlich sei. Aber ein erster Schritt wäre es schon mal, 5000 zusätzliche Plätze zu schaffen, was ohne größeren Umbau möglich sei. Auf die Frage eines Mitglieds, wie es mit einer Vertragsverlängerung von Alexander Wehrle denn aussehe, antwortet Wolf, dass er jederzeit gerne Gespräche mit Wehrle deswegen führe. „Wir sind froh, dass wir ihn haben.“ Wehrles Vertrag beim FC läuft allerdings noch bis 2023.
18.40 Uhr: Michael Wurzer, ein Teil des Duos „Zwei Kölsch“, lobt das designierte Vorstands-Trio: „Werner Wolf, Jürgen Sieger und Eckhard Sauren haben ein tolles Bild abgegeben.“ In seiner Talkrunde hatte Sieger jüngst in den Song gegen Bayer 04 Leverkusen eingestimmt. Er plädiert für einen humorvolleren Umgang mit dieser Sache. „Das war das Normalste der Welt und vollkommen im grünen Bereich.“
Ein Mitglied bezeichnet den ehemaligen Torhüter Toni Schumacher als „Helden seiner Jugend“. Man müsse dies aber von der Wahl trennen. Und deshalb fordert er die anderen Mitglieder auf, das neue Trio zu unterstützen.
18.35 Uhr: Marc Hillesheim plädiert dafür, dem neuen Präsidium eine Chance zu geben. Er erwähnt auch, dass es die Mitglieder waren, die die Satzung des FC einst mit großer Mehrheit verabschiedet hatten.
18.31 Uhr: Unkelbach nennt die Antworten von Schumacher und Ritterbach zur Whatsapp-Nachricht als unwürdiges "nebulöses Geschwurbel".
18.29 Uhr: Stefan Unkelbach fragt das Kandidatentrio: Wie wollt ihr die Knappheit bei der Kartennachfrage lösen? Seine Meinung zur "Zwei Kölsch"-Causa: "Das ist eine Petitesse. Außerdem steht der Verein aus der Chemie-Brache für alles, was wir hier nicht haben wollen."
18.28 Uhr: Wettich kündigt eine Evaluierung der Satzung an. Da wolle man auch über die Ideen einer zeitlichen Begrenzung sprechen.
18.26 Uhr: Wolf erzählt über 2011: "Ich habe damals meinen Job bei Bitburger gefährdet, denn die Gesellschafter sahen das nicht gerne. Jetzt bin ich frei und bewerbe mich von Herzen."
18.24 Uhr: Sieger über sein Aus im Aufsichtsrat: "Wir hatten im Frühjahr 2016 unterschiedliche Auffassungen, ich habe für meine Überzeugungen gekämpft, der Verein hat mich dann als Aufsichtsrat abberufen."
18.23 Uhr: Ein Mitglied schlägt eine zeitliche Begrenzung der Mitgliederrats-Ämter vor.
18.16 Uhr: Ein Mitglied schimpft sehr viel auf Stefan Müller-Römer und glaubt, dass mit diesem Vorstand der Verein untergeht. Ein anderer fordert das Vertrauen in den neuen Vorstand.
18.11 Uhr: Ein Mitglied fürchtet, dass sich die Kandidaten bei "bestimmten Gruppen anbiedern" und sieht die Gefahr von "Müller-Römer und von der Südkurve" regiert zu werden.
18.07 Uhr: Wettich zum Vorwurf eines ultradominierten Mitgliederrats: "Es waren letztes Jahr 6000 Mitglieder hier, wir sind von einer breiten Mehrheit hier gewählt worden. Hier sind verdiente Personen im Rat, glauben Sie wirklich, wir wären alle fremdgesteuert? Zudem haben wir bei der Vorstandssuche uns mit Aufsichtsrat und Beirat ausgetauscht, wir haben uns um Transparenz bemüht."
18.04 Uhr: Wolf sagt nun zur Frage der Bezahlung seiner Berater: "Sie bekommen eine kleine Summe." Sauren sagt zu den Investoren: "Wir sind überzeugt, dass wir, wenn wir einen guten Job machen, in der Lage sind, ohne Investoren in der ersten Liga einen wichtige Rolle zu spielen."
18.03 Uhr: Nun äußert sich Jürgen Sieger zum vieldiskutierten Video. "Das war keine bierernste Veranstaltung und man sollte nicht jedes Wort dort auf die Goldwaage legen."
17.57 Uhr: Ein Fan fragt nach dem Sinn des neuen sportlichen Beirats.
17.51 Uhr: Ein Fragesteller möchte über das "Zwei Kölsch"-Video sprechen. Er verlangt, das Video zu zeigen. Das lehnt Karl-Ludwig Kley ab.
17.44 Uhr: Eckhard Sauren stellt sein Kompetenzteam vor. Neben Ex-Sportdirektor Jörg Jakobs wird ihm Erich Rutemöller zur Seite stehen. "Mit ihnen wollen wir ein nachhaltiges sportliches Konzept erarbeiten."
17.41 Uhr: Eckhard Sauren ist immer noch heiser vom Jubeln über den Freiburg-Sieg. "In meinem Leben gab es sechs Jahre ohne Fußball und den FC und dann kam das Grundschulalter."
17.39 Uhr: "Wir wollen den FC in Fragen der Mitgliederbeteiligung und vielen anderen Punkte zu einem Leuchtturmprojekt machen. Der Weg ist steil, aber wir bitten Euch, ihn mit uns gemeinsam zu gehen."
17.37 Uhr: Sieger spricht sich gegen Investoren aus und merkt Hausaufgaben für den Verein in der Frage des Geißbockheim- und des Stadion-Ausbaus an.
17.26 Uhr: Jetzt tritt Jürgen Sieger vor das Mitglieder-Volk. "Meine Söhne und ich sind lebenslange Mitglieder, die Enkel von Geburt. Ich bin beruflich unabhängig und habe Zeit." Er spricht über seine Fangeschichte. "Karl-Heinz Thielen, Wolfgang Weber und Heinz Hornig sind hier, sie waren die Helden meiner Kindheit. Und Rotterdam war für mich ein Kindheitstrauma." Sieger erinnert an seine Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender der KGaA.
17.19 Uhr: Der Volkssport Fußball liegt Wolf am Herzen. „
17.16 Uhr: Wolf strebt nach „Wissen, das uns nach vorne bringt" und will das Knowhow der Sporthochschule heben.
17.09 Uhr: Jetzt kommt es zum Inhalt. Wolf dankt aber erst seiner Frau, vier Kindern und drei Enkeln. Alle sind FC-Mitglieder, alle sind in der Arena.
17.08 Uhr: Jetzt spricht Wolf. „Dieser Verein gehört uns, den Mitgliedern. Ihr entscheidet, wie der Verein in Zukunft aussehen soll und ob ihr uns zutraut, Eure Interessen bestmöglich zu vertreten."
17.04 Uhr: Aufsichtsrats-Chef Lionel Souque, Vorstand bei Hauptsponsor REWE ist nun am Mikro, lobt den Auswahlprozess bei der Vorstands-Auswahl. „Der Mitgliederrat hat drei Topleute vorgeschlagen, sie bringen alles mit, was der FC braucht. Wir wollen langfristigen sportlichen Erfolg. Dafür brauchen wir jetzt vertrauensvolle Zusammenarbeit. Das können wir mit den drei Herren gewährleisten. Jenen, die jetzt noch zweifeln, sage ich: Geben Sie den Dreien eine Chance, sie werden es nicht bereuen."
17.01 Uhr: Das neue Team wird in einem Film vorgestellt. Der Mitgliederrat will ihm die gleiche Vergütung wie dem alten Vorstand zahlen. Werner Wolf erhält im Fall der Wahl zum Präsidenten 150 000 Euro, Jürgen Sieger 100 000 Euro. Eckhard Sauren will auf seine Vergütung verzichten.
16.57 Uhr: Wettich: „Der Mitgliederrat ist zutiefst überzeugt, dass Werner Wolf, Jürgen Sieger und Eckhard Sauren das richtige Team zur richtigen Zeit sind."
16.55 Uhr: Laut Wettich die Kriterien für die Vorstände: Persönlichkeit, hohe FC-Leidenschaft, soziale Kompetenz. Der Vorstand muss die strategischen Leitlinien bestimmen, wichtige Themen vorangebracht werden. Welche Wucht wir haben, wenn wir zusammenhalten, hat man gegen Borussia Dortmund erlebt.
16.52 Uhr: „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und einen Findungskommission eingerichtet. Am Ende hat der Mitgliederrat einstimmig das heute vorgeschlagene Präsidium ausgewählt."
16.49 Uhr: Nach einem emotionalen Film verlassen Markus Ritterbach und Toni Schumacher gemeinsam die Bühne. Danke! Es gibt Standing Ovations. Carsten Wettich erläutert nun den Wahlvorschlag des Mitgliederrats.
16.47 Uhr: Als Abschiedsgeschenk für Spinner, Schumacher und Ritterbach überweist der Verein der Stiftung einen Spendenbetrag.
16.45 Uhr: "Es ist eine gute Geste, dass ihr - Toni und Markus - auf eine Kampfkandidatur verzichtet habt."
16.43 Uhr: „Das war am Ende auch für uns nicht mehr schön. Die letzte Phase der Zusammenarbeit war für uns alle nicht mehr schön. Es war zum Schluss ein Zuviel an Gegeneinander. Ich kann den Vorstand nicht verabschieden, ohne auch die unbequemen Themen anzusprechen."
16.40 Uhr: Richtung Toni Schumacher sagt Kley: „Sie haben einen großen Beitrag dazu geleistet, unseren Fans ein Gefühl der Zugehörigkeit zu geben. Dafür danke ich Ihnen von ganzen Herzen."
16.38 Uhr: Kley bedankt sich bei Markus Riterbach: „Ich danke Dir für alles, was du in den letzten Jahren für den Verein geleistet hast."
16.36 Uhr: "Lieber Werner, der Anstoß zu vielen Projekten bleibt immer mit deiner Person verbunden. Du hast deine Position aktiv für gesellschaftliches Engagement genutzt. Du hast aber auch nie den Blick dafür verloren dass es vielen Menschen nicht so gut geht und dich vielfach sozial engagiert. Bei dir muss man hinter die Fassade gucken. Hinter deiner manchmal durchaus herausfordernden Art steht ein großes Herz. Mach et joot, Werner."
16.30 Uhr: Beirats-Chef Karl-Ludwig Kley verabschiedet den amtierenden Vorstand: „Es gehört zu unserem FC, dass wir uns nach Streit wieder zusammenfinden und uns mit Anstand und Stil von denen verabschieden, die sich jahrelang für den Verein eingesetzt haben."
16.29 Uhr: Stefan Müller-Römer warb bei den Mitgliedern erfolgreich für zwei Satzungsänderungen.
16.20 Uhr: Der Vorstand wurde von den Mitgliedern entlastet.
16.17 Uhr: Mitgliederratschef Carsten Wettich erklärt für den Mitgliederrat: „Wir waren über die Entscheidung, keinen Livestream anzubieten, nicht eingebunden. Wir haben erst am Samstag davon erfahren. Man wollte Kosten sparen, hätte man mich gefragt, hätte ich an anderer Stelle gespart."
16.15 Uhr: Toni Schumacher sagt emotional über die Vorwürfe, er habe Werner Spinner rausgemobbt: "Ich bin wegen der Wahrheit aus der Nationalmannschaft rausgeschmissen worden. Wenn jemand für Wahrheit steht, dann bin ich das. Das sind Unterstellungen."
16.14 Uhr: Müller-Römer: „Mein Leben hat in den letzten Monaten nur aus dem 1. FC Köln bestanden.“
16.12 Uhr: Armin Veh sagt: „Ich habe keine Sprachnachricht von Markus Ritterbach bekommen."
16.11 Uhr: Ein Berliner dankt Toni Schumacher und Markus Ritterbach, lässt Müller-Römer links liegen.
16.08 Uhr: Jetzt gibt es Tränen auf der Bühne. "Ich bin traurig, dass der Vorstand heute geht. Ein trauriger Tag." Ein Mitglied will wissen: "Sie haben Herrn Overath weggemobbt. Was machen Sie, Herr Müller-Römer, mit dem Salär, dass sie hier für ihre Tätigkeit bekommen haben."
16.06 Uhr: Ein Mitglied erinnert an den Einsatz von Werner Wolf und Jürgen Sieger in der "dunkelsten Stunde des Vereins, als Overath 2011 hier hingeschmissen hat". Noch 17 Redner stehen auf der Liste.
16.03 Uhr: Robin Römer fragt detektivisch: "Herr Ritterbach sagt, er habe die Nachricht von Werner Spinner an Armin Veh nicht weitergegeben. Waren Sie es? Oder lügt Markus Ritterbach?"
15.58 Uhr: Ritterbach erklärt sich wieder. „ Wir haben die Wahl eines neuen Präsidiums und wir haben uns entschlossen, nicht mehr anzutreten. Ab morgen haben wir frei. Ich verstehe die Aufregung nicht. Sie haben doch hoffentlich keine Angst, dass ihre drei Kandidaten nicht gewählt werden." Warum keine Vorstandssitzungen? Jetzt verpasst er Müller-Römer eine Breitseite. „Man kann sich überlegen, wer seit 15 Jahren im Zentrum aller Streitigkeiten des 1. FC Köln steht. Das bin doch nicht ich. Wir haben es am Anfang versucht, aber irgendwann war das Vertrauensverhältnis derart zerstört, dass ich zum Aufsichtsrat und zum Beirat bin, dass wir die Dinge ab dann im Gemeinsamen Ausschuss abhandeln und der Verein weiter geführt werden kann."
15.56 Uhr: Zumindest bei den Reden gibt es bislang viel Gegenwind für die scheidenden Vizepräsidenten. „In beiden Abschiedsreden wurde mehr verbrannte Erde hinterlassen, als es unserem Verein guttut", sagt jetzt ein Mitglied.
15.53 Uhr: Langsam steigt der Emotionspegel an. Als Christian Künstler als Kritiker der Vizepräsidenten die Redezeit sprengte, gab es wütende Zwischenrufe. Der härteste Spruch geht Richtung Toni Schumacher: „Als Spieler eine Legende, als Vizepräsident eine Tragödie."
15.46 Uhr: Frau Christ äußert sich kritisch: „Ihr Verhalten führte zur Entfremdung von Mitgliedern. Sie hinterlassen einen zerrissenen Verein. Es ist bedauernswert, dass ihre Amtszeit, die unter dem Motto "Verein vereinen" startete, so enden muss."
15.44 Uhr: Ritterbach antwortet. „Wir spürten einen Riss in der Mitgliedschaft. Deshalb noch einmal anzutreten, das wollten wir nicht tun." Zu den strukturellen Veränderungen, die er ankündigte: „Wir müssen die Satzung nochmal überarbeiten, da besteht glaube ich Einigkeit."
15.43 Uhr: Frau Kaufmann fragt: "Wenn weder mit Werner Spinner noch mit Stefan Müller-Römer kompetente Vorstandsarbeit möglich war – vielleicht liegt das ja an Ihnen, Herr Schumacher und Herr Ritterbach? Sie haben strukturelle Veränderungen angekündigt für den Fall der Nicht-Wahl. Wie sollen die aussehen?"
15.33 Uhr: Birgit Hensen für den Fanclub Deaf Cologne sagt: "Wir sind traurig, dass unser Markus und unser Toni nicht mehr im Vorstand sein sollen. Sie haben es möglich gemacht, dass wir fühlen ein Teil der FC-Familie sind."15.30 Uhr: Das Mitglied Marc Petruck wirft Schumacher vor: "Sie sind voll mit Neid und Häme." Es gibt Beifall und Pfiffe.
15.26 Uhr: Herpel dankt Werner Spinner und Stefan Müller-Römer. Schumacher und Ritterbach dankt er für das Wirken zu Beginn der Amtszeit. "Nur was ist von der Ruhe und der Kraft noch übrig geblieben? Seit Mai 2017 zuviele negative Randerscheinungen, die unseres Vereins unwürdig sind."
15.23 Uhr: Nun folgt die Aussprache. Als erstes spricht Philipp Herpel, Gründer der Initiative "100 % FC".
15.16 Uhr: "Wir als Mitgliederrat haben alles gegeben, damit uns - insbesondere in der Zeit nach dem Rücktritt von Werner Spinner - hier im Verein nicht alles um die Ohren fliegt. Es war ein intensives Jahr."
15.15 Uhr: Wettich dankt Müller-Römer. "Dir ist die Tätigkeit nicht von allen leicht gemacht. Für deinen Einsatz danken wir die."
15.13 Uhr: Wettich: "Der negative Höhepunkt dieses schweren Jahres war der Rücktritt von Werner Spinner im März diesen Jahres. Der Mitgliederrat hätten ihm trotz mancher Meinungsverschiedenheit einen schöneren Abschied gewünscht. Er hat in seinem Schreiben einen aufgeräumten Eindruck gemacht. Ich hätte mir gewünscht, das wäre bei Toni Schumacher und Markus Ritterbach auch so gewesen. Das war leider nicht der Fall. Auf die Äußerungen zu antworten, ist diese Mitgliederversammlung der falsche Ort."
15.10 Uhr: FC-Mitgliederratschef Carsten Wettich ist jetzt am Rednerpult: "Nicht nur ich kann auf weitere Abstiege verzichten. Sie schaden uns massiv. Dieses Jahr ist ein Übergangsjahr, daher können wir den Verlust verkraften."
15.06 Uhr: Klare Kante von Veh auch in Sachen Geißbockheim: Frau Reker, wenn Sie keinen Spitzensport in der Stadt wollen, dann sprechen Sie es offen aus! Wir wollen jedenfalls Teil der Sportstadt Köln bleiben.
15.03 Uhr: „Wir haben vollstes Vertrauen. Der Trainer ist die wichtigste Person in unserer Personalpolitik. Mit Achim Beierlorzer haben wir einen Trainer gefunden, der optimal zum FC passt.
14.59 Uhr: „Wir haben in der 2. Liga keine Glanzleistungen abgeliefert, aber wir haben das eingehalten, was wir versprochen haben."
14.57 Uhr: Armin Veh übernimmt das Mikro: „Ich will jetzt über Fußball reden."
14.56 Uhr: „Ich werde meinen Job immer professionell und mit Herzblut betreiben. Das schließt sich nicht aus. Ich werde alles geben, egal, in welcher Liga. Bitte erlauben Sie mir dieses persönliche Schlusswort an das scheidende Präsidium: Ich danke euch, dass ihr mich aus meiner schwäbischen Heimat ins großartige Köln geholt und mir die Geschäftsführung dieses fantastischen Klubs anvertraut habt. Ich danke für sechseinhalb Jahre. Das war und ist erstklassig."
14.54 Uhr: Alexander Wehrle zum Ausbau des Geißbockheims: „Die Oberbürgermeisterin ist aufgrund der akut drohenden Klimakatastrophe in Sülz wegen machtpolitischer Interessen zu neuen Erkenntnissen gekommen."
14.50 Uhr: „Mit einem größeren Stadion können wir mehr Einnahmen erzielen. Der Standort Müngersdorf hat dabei für uns oberste Priorität. Die Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass das Projekt möglich ist. Wir machen kein Harakiri und werden für kein Bauvorhaben dieser Welt die Existenz unseres Vereins gefährden. Jedoch werden wir die historische Chance für die Sportstadt Köln genauestens prüfen."
14.45 Uhr: „Der FC ist keine Bank, sondern ein Fußballverein. In der Tabelle zählen Punkte und keine Euros. Wir gehen mit den Investitionen in den Kader kein Risiko ein."
14.40 Uhr: Der Jahresumsatz lag bei 114,6 Millionen Euro. „Unser großes Ziel war der sofortige Wiederaufstieg. Hätten Sie mich vor der Saison gefragt, wäre ich mit der Zielerreichung Aufstieg auch bereit gewesen, einen kleinen Verlust zu akzeptieren. Aufstieg und positives Ergebnis in Liga 2 sind eine fantastische Leistung auf allen Ebenen", sagte Wehrle.
14.36 Uhr: Finanzboss Alexander Wehrle präsentiert die FC-Zahlen. Er verkündet einen Gewinn von 1,1 Millionen Euro nach Steuern.
14.35 Uhr: Ritterbach findet auch persönliche Worte. „Wir werden hier heute abtreten müssen, das hat sich der Mitgliederrat unter der Federführung von Stefan Müller-Römer so ausgedacht. Eines Tages wird hier oben ein anderer Vorstand Bilanz ziehen. Achtet auf das, was die Menschen auf dieser Bühne wirklich leisten und nicht auf das, was sie versprechen.“ Die Mitglieder buhen Ritterbach für diese Aussagen heftig aus. Offenbar haben die Leute keine Lust auf Konfrontation.
14.29 Uhr: Ritterbach kann aber auch Selbstkritik. „Dennoch bleiben auch Dinge, die die Bilanz schmälern. Wir waren 2017 zu wenig selbstkritisch und dünnhäutig.“ Für den Umgang mit der Initiative „100 Prozent – dein Verein“ schäme er sich sogar. „Dafür muss ich mich entschuldigen.“
14.24 Uhr: Markus Ritterbach betont das soziale Engagement des Vereins. "Wir werden Spuren hinterlassen. Dabei wollten wir immer nur eins", ruft er den Mitgliedern zu: "Dass Ihr stolz auf unseren 1. FC Köln sein könnt. Lieber Werner Wolf: Wir werden dir den Klub heute mit einem Eigenkapital von 38 Millionen Euro übergeben können. Als wir anfingen, standen wir vor dem Abgrund. Wenn man sich außerhalb Kölns als FC-Fans zu erkennen gab, musste man das sehr kleinlaut tun. Heute übergeben wir einen Klub, der familiär, volksnah und beliebt ist. Unsere Bilanz übertrifft alles, was wir uns im Jahr 2012 erhofft haben.
14.21 Uhr: Ritterbach ging noch einmal auf die Umstände des Rücktritts von Werner Spinner im März ein: „Ich habe nie eine Sprachnachricht von Werner Spinner an Armin Veh weitergeleitet. Ich habe das Thema auch nie an die Öffentlichkeit gebracht. Es sind leider viele Unwahrheiten verbreitet worden. Ich werde aber auch heute keine Abrechnung starten.“
14.18 Uhr: Nun spricht Markus Ritterbach. Es geht ihm in seinem Jahresbericht um die Werte im Verein. Wie vor einem Jahr verurteilt er Gewalt im Namen des FC. "Der andere Verein ist Gegner, kein Feind." Funktionäre sollten deeskalierend sein, sonst schadeten sie dem Verein. Womöglich geht das an die Adresse des designierten Vizepräsidenten Jürgen Sieger, der neulich auf einer Fan-Veranstaltung in Schmähgesänge eingestimmt hatte.
14.16 Uhr: Dann wird Schumacher kämpferisch: „Es gibt Menschen, die vertauschen gern Ursache und Wirkung und begeben sich in die Opferrolle. Lasst euch nicht blenden. Ihr müsst diesen wunderbaren Verein nicht reformieren. Er ist kerngesund. Führt ihn gut, und die Menschen werden euch folgen. Glaubt mir: Ich weiß, wovon ich reden. Es war mir eine Ehre, und wenn ich gefragt werde, werde ich da sein.“ Dafür erntet Schumacher heftige Buhrufe, zum Ende aber versöhnlichen Applaus.
14.15 Uhr: Schumacher erklärt, warum er auf eine Kampfkandidatur verzichtete. „Ich habe mit Markus Ritterbach lange Zeit überlegt, ob wir einen dritten Kandidaten für das Präsidium finden sollen. Doch eine Auseinandersetzung auf den Rücken des Geißbocks kommt für mich nicht infrage. Ich wollte dieses Endspiel nicht, obwohl ich Endspiele liebe. Die Entscheidung liegt nun beim Souverän des Vereins, bei den Mitgliedern. Ich hege keinen Groll und Zorn.“
14.10 Uhr: „Der Abstieg ist die größte Niederlage meiner Zeit beim FC. Die Mannschaft hat aber den direkten Wiederaufstieg geschafft. Davor ziehe ich meinen Hut, so gehen Profis mit Fehlern um“, sagt Schumacher.
14.08 Uhr: Ein kleiner Seitenhieb: „Der Frauenfußball, für den ich mich vom ersten Tag eingesetzt habe, wird endlich ernst genommen. So ernst, dass mittlerweile viele damit glänzen wollen.“ Schumacher nimmt damit offenbar Bezug auf Müller-Römer, der sich zuletzt intensiv für die Frauenmannschaft engagiert hat.
14.07 Uhr: „Heute ist der FC wieder bundesweit anerkannt und beliebt“, sagt Schumacher und lobt insbesondere Geschäftsführer Alexander Wehrle, der viel Applaus bekommt. „Mit Alex und Armin Veh haben wir Top-Leute am Geißbockheim.“
14.05 Uhr: Schumacher blickt auf die siebeneinhalb Jahre im Amt zurück. Er zieht Bilanz – es ist aus seiner Sicht eine positive Zeit gewesen. Er erinnert an die großen Schwierigkeiten zu Beginn im Jahr 2012, wie sich der neue Vorstand dann an die Arbeit machte und den FC neu aufstellte.
14.02 Uhr: Schumacher betont die ewige Größe des FC. „Als ich 1972 beim FC anfing, war der FC so groß, dass ich nicht wusste, ob ich die Spieler duzen oder siezen durfte.“
14.01 Uhr: Vizepräsident Toni Schumacher ist der nächste Redner. Es gibt viel Applaus für ihn, etliche Mitglieder stehen auf. Ganz vereinzelt sind ein paar Buhrufe zu hören.
13.59 Uhr: Müller-Römer verabschiedet sich aus dem Amt: "Es war mir eine Ehre, für diesen Verein arbeiten zu können. Wir sollten heute nach vorn schauen, ein Zeichen des Zusammenhalts setzen und dem neuen Vorstand das Vertrauen aussprechen.“ Großer, überraschend großer Applaus für den Anwalt.
13.56 Uhr: Müller Römer thematisiert die Schwierigkeiten in der Diskussion mit den Fans aus dem Ultra-Segment. Er möchte die Ultras nicht mit Gewalttätern gleichgesetzt sehen. Zwar gebe es Grenzen, Gewalt und Pyrotechnik seien nicht verhandelbar. Dennoch wolle er zurück zum Dialog, schließlich seien die Ultras für einen Großteil der Stimmung im Stadion verantwortlich, besonders auswärts: "Lasst uns an Lösungen arbeiten, anstatt immer dieselben Rituale zu vollziehen. Wir müssen endliche wieder alle an einem Strang ziehen!"
13.54 Uhr: Müller-Römer fordert Sachlichkeit und Fairness im Umgang untereinander. „Es darf nicht sein, dass sich FC-Mitglieder online oder offline beleidigen. Das ist leider ein allgemeiner Trend, befeuert von den Hetzern an den Rändern. Ich bin nicht bereit, dem Trend nachzugeben.“
13.51 Uhr: Müller-Römer spricht über das Spannungsfeld zwischen Kommerz und Tradition: „Wir wollen keine amerikanischen Verhältnisse haben, wo ein Verein mal eben so von einer in die andere Stadt verkauft wird. Der FC gehört den Mitgliedern, und das soll für immer so bleiben.“
13.49 Uhr: Der Frauenfußball ist Müller-Römer ein besonderes Anliegen. Der FC spielt mittlerweile wieder in der Bundesliga, gut so, meint das Vorstandsmitglied. „Mir war es wichtig, unsere erste Frauenmannschaft so aufzustellen, dass ein Verbleib in der Bundesliga möglich ist. Eine chancenlose Mannschaft ist eines 1. FC Köln unwürdig. Entweder machen wir das richtig – oder gar nicht.“
13.47 Uhr: Müller-Römer spricht über die Profi-Abteilung: „Nach dem Aufstieg mussten wir die Weichen stellen und die Mannschaft verstärken. Dafür mussten wir den finanziellen Rahmen zur Verfügung stellen. Die sportliche Abteilung hat einen richtig guten Job gemacht, das kann man nach den ersten Spielen sagen. Wir können trotzdem nicht garantieren, dass wir nicht um den Verbleib in der Klasse werden kämpfen müssen. Wir sind finanziell an unsere Grenzen gegangen und vielleicht ein wenig darüber hinaus. Daher ist der Klassenerhalt so wichtig.“
13.44 Uhr: Vorstandsmitglied Stefan Müller-Römer tritt ans Rednerpult. „Das letzte Jahr war sehr turbulent, vor allem die letzten Monate. Wir haben wichtige Erfolge feiern können. Dass ich heute als Nachfolger von Werner Spinner zu Ihnen spreche und nicht als Chef des Mitgliederrats, hätte ich mir nicht vorstellen können. Ich hätte Werner Spinner einen anderen Abschied gewünscht, trotz aller Kontroversen, die wir mal hatten."
13.41 Uhr: Ex-Präsident Werner Spinner schickt Grüße aus Singapur, Kley verliest die Grußbotschaft. Spinner bedaure es sehr, sich nicht persönlich verabschieden zu können. „Nach sechs Jahren Erfolg und einem Jahr Trauer“ sehe er einen gut aufgestellten Erstligisten. Zwar sei es nicht gelungen, den FC dauerhaft in der Bundesliga zu halten. Dafür habe man unvergessliche Momente in Europa erlebt. „Bitte schenken Sie dem neuen Vorstand das Vertrauen, das Sie auch mir geschenkt haben. Mit Ihnen im Rücken fällt es leichter. Mir geht es unverändert gut, vielleicht sogar besser. Mein repariertes Herz hängt weiter am FC. Ich wünsche der neuen Führung ein gutes Händchen, ein gutes Miteinander und natürlich die Deutsche Meisterschaft.“
Großer Applaus für den 70-Jährigen, der gerade in Singapur gelandet ist und dort für einen Pharma-Vertrieb tätig.
13.34 Uhr: Kley schlägt eine veränderte Reihenfolge der Tagesordnung vor. Die Wahl des Vorstands soll als Tagesordnungspunkt 10 am Ende der Veranstaltung stehen. Dagegen gibt es keine Einwände – ein Zeichen dafür, dass es heute deutlich weniger kontrovers zugehen dürfte als vor einem Jahr.
13.29 Uhr: Jetzt kommen wir wieder runter, es folgen die Formalia. Der 1. FC Köln hat 109.755 Mitglieder. Davon sind nicht alle stimmberechtigt, sondern nur 82.596. 3456 anwesend, davon stimmberechtigt 3355. Das ist etwa das, was die Veranstalter erwartet hatten. Vergangenes Jahr waren es mehr als 6000.
... un mer jon met dir wenn et sin muß durch et Füer/Halde immer nur zo dir FC Kölle... Die Schals sind oben.
13.25 Uhr: Alles aufstehen – die Hymne. Ihrefeld, Raderthal…
13.22 Uhr: Der große Karl-Heinz Thielen wird für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Gratulation an den FC-Altstar.
13.20: Achim Beierlorzer spricht. „Wir wollen uns in der Bundesliga stabilisieren und eine gute Runde spielen. Nach dem ersten Auswärtssieg wollen wir nun den ersten Heimsieg landen.“ Das nächste Spiel, Beierlorzer weiß das, ist das Derby gegen Mönchengladbach. „Ich kenne die Brisanz dieses Spiels, daher werden wir alles geben“, sagt der Coach.
13.19 Uhr: Die Frauenmannschaft schreitet in die zweite Reihe, am Freitag um 19.15 Uhr im Franz-Kremer-Stadion gegen Turbine Potsdam steht die Mannschaft wieder in der ersten Reihe. Jetzt aber die Profis, „Aufsteiger in die erste Fußball-Bundesliga – der 1. FC Köln“, sagt Moderator Michael Trippel. Großer Jubel, rhythmisches Klatschen.
13.12 Uhr: Jetzt die Frauenmannschaft: Trainer Willi Breuer gibt als Ziel seiner Mannschaft den Klassenverbleib aus. Der Saisonstart ist geglückt, mit dem Sieg über Duisburg bereits ein erster direkter Konkurrent auf Distanz gehalten. Viel Applaus.
13.09 Uhr: U-17-Kapitän Sebastian Papalia sprich auf der Bühne von einer Ahnung, die er schon im vergangenen Sommer hatte: „Im Trainingslager haben wir schon darüber gesprochen, wie es wäre, Deutscher Meister zu werden“, sagt er.
13.06 Uhr: Die B-Junioren des 1. FC Köln betreten die Bühne. Stehende Ovationen, donnernder Applaus. „Wir haben wieder Deutsche Meister im Verein“, sagt Kley. Schöner Moment.
13.05 Uhr: Die Mitglieder erheben sich, um die Toten des vergangenen Jahres zu ehren.