- Der Vertrag von Geschäftsführer Armin Veh beim 1. FC Köln läuft bereits 2020 aus.
- Der Vorstand will mit dem Sportchef verlängern. Der hat intern noch nicht kundgetan, ob er bleiben will.
- Der Spieler Lukas Podolski ist bei der sportlichen Leitung kein Thema.
Köln – Die Länderspielpause bietet den Verantwortlichen eines Bundesligisten die Gelegenheit zum Durchschnaufen und Abschalten. Auch Armin Veh, der Geschäftsführer des 1. FC Köln, nutzte sie und verabschiedete sich für eine Woche in den Urlaub. Die wesentliche Arbeit eines Sportchefs ist ja getan, die erste Transferperiode seit Anfang September beendet.
Seit Dienstag ist Veh zurück am Geißbockheim. Der Alltag hat ihn schnell wieder. Und mit ihm die Herausforderungen, Probleme, Chancen, Entscheidungen. Der 58-Jährige hat die freie Zeit gewiss auch genutzt, um sich weiter über seine Zukunft Gedanken zu machen. Vehs Vertrag beim FC läuft im kommenden Sommer aus. Der Sportchef weiß, dass bald eine Entscheidung von ihm her muss. Die Position des Geschäftsführers Sport ist bei einem Bundesligisten mit die wichtigste und kann nicht erst Anfang des kommenden Jahres geklärt werden. Die ersten Gespräche mit dem neuen Vorstand um Präsident Werner Wolf seien positiv verlaufen, daher habe er „ein gutes Gefühl“, sagt Veh und bezieht das auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstandstrio. Ansonsten will sich der Manager nicht öffentlich über seine Zukunft äußern. Noch nicht.
Vorstand will mit Veh verlängern
Hinterlegt ist, dass der Vorstand mit dem ehemaligen Stuttgarter Meistertrainer die Arbeit fortsetzen möchte. „Wir wollen mit Armin Veh verlängern. Er hat viele Dinge richtig gemacht, und ich bin ein großer Freund von Kontinuität“, erklärte Präsident Werner Wolf. Veh vermittelt den Eindruck, dass ihm die Arbeit am Geißbockheim durchaus Freude bereitet. Jedenfalls mehr Freude, als das vielleicht noch in der vergangenen Saison der Fall war. Aber nach Informationen dieser Zeitung hat Veh seine Entscheidung, ob er verlängern will oder seine Zelte in Köln nach dann rund zweieinhalb Jahren doch abbricht, auch intern noch nicht kundgetan. Es gibt Tendenzen, aber keine Entscheidung. Die lässt sich Veh auch nicht entlocken.
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Der Manager möchte lieber über den Sport sprechen. Die Tatsache, dass der FC seit dem 31. März (damals 4:0 über Kiel) kein Heimspiel mehr gewonnen hat, schmeckt auch ihm nicht. „Es wird mal wieder Zeit für einen Heimsieg. Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, und ich gehe weiter fest davon aus, dass wir sie erreichen, müssen wir mal anfangen, zu Hause zu gewinnen. Wir alle wissen, dass das Spiel am Sonntag gegen Paderborn für uns ein ganz wichtiges ist“, sagt Veh. Den Gegner und Mitaufsteiger, der bisher nur einen Punkt holte, misst der Augsburger nicht am Tabellenstand. Die Ostwestfalen seien schwierig auszurechnen, vor der Arbeit von Trainer Steffen Baumgart habe er großen Respekt, dennoch sei der FC absolut in der Lage, die Gäste zu bezwingen. Von einem Angstgegner Paderborn, der in der vergangenen Saison nach Rückstand zwei spektakuläre Punktspielsiege gegen den FC einfuhr (5:3, 3:2), will Veh nicht sprechen: „Diese Saison kann man nicht mit der letzten vergleichen.“
Spieler Podolski kein Thema
Der Sportchef glaubt, dass seinem Team der Auftritt und der Last-Minute-Punktgewinn zuletzt beim FC Schalke 04 (1:1) Auftrieb gibt. „Die Leistung war gut, das hätte ich selbst nach einer Niederlage gesagt. Am Ende hat uns aber alle das späte 1:1 gut getan“, sagt Veh. Aber auch der Manager ist noch nicht mit dem Offensivspiel und vor allem der Ausbeute zufrieden. Fünf Tore hat der FC erst erzielt – so wenig wie keiner in der Liga. „Vorne hat es noch nicht so gezündet, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagt Veh, sieht aber noch keinen Grund zur Beunruhigung: „Ich bin mir sicher: In der Offensive haben wir genug Qualität.“
Zu dieser Offensive wird Lukas Podolski in Zukunft nicht zählen. Der kölsche Star, dessen Gastspiel in Japan bei Vissel Kobe mit dem Vertragsende im Januar wohl beendet ist, hat mehrfach kundgetan, dass es eine „Herzensangelegenheit“ wäre, noch einmal das Trikot des FC zu tragen. Doch nach Informationen dieser Zeitung spielt der Profi Podolski in den Gedanken der sportlichen Leitung keine Rolle. Klar ist hingegen, dass die Verantwortlichen den Weltmeister unbedingt wieder in den Klub einbinden wollen. In welcher Rolle, da sind sie offen. „Wir wären ja mit dem Klammerbeutel gepudert, ihn nicht einzubinden. Lukas ist der Weltstar, der uns überall viele Türen öffnen kann“, hatte Wolf erklärt.
Neuer Vertrag für Churlinov
Darko Churlinov war noch am Dienstag in Skopje für das U21-Nationalteam Nordmazedoniens aktiv und kam beim 1:1 in der EM-Quali gegen Kasachstan 72 Minuten zum Einsatz. Am Donnerstag steigt der 19-Jährige wieder ins FC-Training ein. Churlinov ist der einzige Feldspieler im Kader, dessen Vertrag bereits im Sommer 2020 ausläuft. Nach Informationen dieser Zeitung will der FC aber mit dem Offensiv-Talent verlängern und hat ihm einen unterschriftsreifen Vertrag vorgelegt. Er müsse nur noch unterschreiben, heißt es. Anfang September hatte es Streit gegeben: Churlinovs Umfeld war nicht damit einverstanden, dass der Spieler über U21-Einsätze behutsam aufgebaut wird und sah ihn nur bei den Profis. Der Streit scheint nun beigelegt.