Köln – Ein Foren-Teilnehmer auf dem Fußballinsider-Portal „Transfermarkt.de“ hat offenbar verraten, welchen defensiven Mittelfeldspieler der 1. FC Köln in den kommenden Tagen verpflichten will. Denn dass der Bundesliga-Aufsteiger mit Ellyes Skhiri (24) vom SC Montpellier in Kontakt steht, war bis Dienstagabend geheimgeblieben.
Doch nach Informationen dieser Zeitung ist der 22-fache tunesische Nationalspieler in der Tat einer von insgesamt drei Spielern, die die Verantwortlichen um Sportchef Armin Veh und Lizenzspielleiter Frank Aehlig für die vakante Sechser-Position ernsthaft ins Auge gefasst haben. Skhiri gilt mittlerweile als die Wunschlösung; ein Wechsel nach Köln bereits in den kommenden Tagen erscheint möglich.
Zuvor war auch Marvelous Nakamba als Neuzugang gehandelt worden. Doch von der Verpflichtung des Simbabwers vom FC Brügge hat der FC offenbar Abstand genommen. Zum einen aus finanziellen Gründen, zum anderen erscheint der Charakter des 25-Jährigen zweifelhaft. Nakamba will einen Wechsel trotz Vertrags bis 2021 erzwingen und trat vor wenigen Tagen deshalb in den Streik. Der FC Brügge reagierte mit einem offiziellen Brief an seine Adresse, um ihn an seine vertraglichen Pflichten zu erinnern, heißt es. Nakamba zieht es zu Aston Villa in die Premier League. Die Engländer sollen bereits zehn Millionen Euro Ablöse für den Afrikaner geboten haben, doch Brügge fordert offenbar zwölf Millionen – das wäre deutlich über dem FC-Budget.
Skhiri steht zwar auch noch unter Vertrag, allerdings nur noch bis 2020. Montpelliers Präsident Laurent Nicollin ließ bereits durchblicken, dass er sich auf einen Abgang des Stammspielers und Vizekapitäns einstellt. Zwar würde sein Klub Skhiri gerne behalten, da Montpellier ihn auch ausgebildet habe und der Klub den Spieler schätze. „Ich kann aber auch verstehen, wenn Ellyes eine neue Herausforderung sucht. Wenn er uns verlassen sollte, wünschen wir ihm alles Gute“, sagte Nicollin.
Eine Vertragsverlängerung bei den Südfranzosen lehnte Skhiri ab. Trotz eines höheren Marktwertes dürfte die Ablöse aufgrund der Kürze des Vertrags bei rund sechs Millionen Euro liegen. Eine Summe, die eigentlich über dem vom FC gesteckten Rahmen liegt, die er aber wohl bereit wäre, für die Wunschlösung zu bezahlen.
Nassim Touihri, der deutsch-tunesische Berater von Lukas Podolski, kennt Skhiris Qualitäten und bezeichnet ihn gegenüber dieser Zeitung als „Top-Spieler“. „Er ist technisch stark und stellt sich im Zweikampfverhalten sehr clever an. Er ist permanent unterwegs. Er wirkt im Spiel etwas unscheinbarer, so wie einst Simon Rolfes. Ich denke, dass er für den FC eine Verstärkung wäre. Die Frage ist immer nur, wie sich ein Spieler, der eher den arabischen Stil prägt, ob und in welcher Zeit er sich an das Spiel in der Bundesliga anpassen kann.“
Sollte es zu einem Transfer kommen, müsste Trainer Achim Beierlorzer auf den Spieler noch warten. Der 24-Jährige war bis Mittwochabend mit Tunesien beim Afrika-Cup aktiv und verabschiedet sich in den Urlaub.
João Queirós trainiert zur Probe bei Willem II
Möglicherweise kassiert der FC aber auch noch eine Ablöse für einen Spieler, den die Fans nicht mehr auf dem Schirm haben: João Queirós (21) trainiert derzeit zu Probe bei Willem II Tilburg und soll am Samstag im Testspiel gegen Waregem zum Einsatz kommen. Der Innenverteidiger, der 2017 für rund drei Millionen Euro Ablöse von Sporting Braga nach Köln wechselte und einen Kontrakt bis 2022 unterschrieb, war zuletzt an Sporting Lissabon ausgeliehen. Die Portugiesen besitzen zwar eine Kaufoption, wollen diese aber offenbar nicht ziehen.