Kommentar zum 1. FC KölnMarkus Gisdol muss eine Erklärung liefern
Der 1. FC Köln hat in den vergangenen 30 Jahren einige kuriose Serien hingelegt; fürchterliche Phasen, in denen der einzige Silberstreif war, dass es nun wirklich nicht mehr schlimmer kommen konnte. Worauf es dann regelmäßig doch noch schlimmer kam.
Alarmzeichen Negativrekord
Angesichts der Misserfolge der letzten Jahrzehnte sollte es den Verein daher in Alarmbereitschaft versetzen, wenn ein Negativrekord fällt. 18 Spiele in Serie hat der FC nun nicht gewonnen, nie war es schlimmer. Das lässt zwar kein abschließendes Urteil zu über das Potenzial der Mannschaft im Herbst 2020, schließlich verteilen sich die 18 Spiele auf zwei Spielzeiten, die nur wenig miteinander zu tun haben. Doch ist den Kölnern anzumerken, dass die Serie an ihnen genagt hat. Der Glaube fehlt, und eine Mannschaft, die den Glauben verliert, kann kein Spiel gewinnen.
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Das 1:2 am Sonntag gegen den verblüffenden Tabellen-Fünften aus Köpenick war knapp, die Kölner werden nach wie vor nicht abgeschossen in dieser Saison. Doch die vermeintliche Wettbewerbsfähigkeit ist ein schleichendes Gift. Die ausbleibenden Erfolge haben das Vertrauen, das sich auf die Rettung in der vergangenen Saison stützte, nachhaltig erschüttert – und den FC auf einen Abstiegsplatz sacken lassen.
Der 1. FC Köln verfügt nicht über das Personal, um einen Gegner wie Union Berlin aus dem Stadion zu schießen. Im Ringen um das bisschen Stabilität hat sich die Mannschaft vorerst jeder Offensivkraft beraubt.
Konstante Gisdol
Doch erklärt das keine Rekordserie, denn irgendein Spiel gewinnt man immer. 18 Fußballspiele ohne Sieg – Markus Gisdol hat die Serie vom ersten Spiel an verantwortet. Und er wird nun eine sehr gute Erklärung dafür finden müssen, dass nicht er die entscheidende Konstante dieser Serie ist. Am Sonntagabend wirkte der Trainer nicht, als habe er eine solche Erklärung.