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FC-Verteidiger Czichos„Müssen nicht drum herumreden: Wir haben vorne Probleme"

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FC-Verteidiger Rafael Czichos

Köln – Der spät kassierte Ausgleich zum 2:2 gegen Borussia Dortmund wirkt beim 1. FC Köln noch nach. Das war auch den Aussagen von Rafael Czichos am Mittwoch zu entnehmen. Vor dem Spiel wäre seine Mannschaft mit einem Unentschieden gegen den Vizemeister zufrieden gewesen, sagte der FC-Verteidiger, danach sei die Gemütslage eine andere gewesen: „Meine Gefühl war, dass wir zwei Punkte liegen gelassen haben.“

Diese Gefühlslage wurde tags drauf beim Blick auf die Ergebnisse der Konkurrenten im Tabellenkeller noch verstärkt, der FC rutschte von Platz 14 auf Relegationsrang 16 ab. „24 Stunden nach unserem Punktgewinn stehen wir zwei Plätze weiter hinten und nicht mehr über dem Strich. Das ist für den Kopf auch nicht so schön. Wir wissen, dass in den letzten Spielen die Mannschaften von weiter unten ihre Punkte auch in den Spielen geholt haben, in denen man es nicht erwartet hätte. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Wochen dazu gehören.“

„Keiner rechnet mit uns in Wolfsburg"

Doch schon die nächste Aufgabe, sie ist wieder eine ganz hohe Hürde. Nach der Länderspielpause muss der FC am Ostersamstag beim VfL Wolfsburg antreten, der seit Wochen einen Lauf hat. „In diesem Spiel rechnet kein Mensch mit uns“, sagte Czichos und hob die Ausgeglichenheit der Niedersachsen hervor: „Sie haben offensiv wie defensiv eine richtig gute Mannschaft. Wir fahren dahin, um die Punkte zu sammeln, die wir brauchen. Aber auch, um etwas für den Kopf zu tun, damit wir im Sechs-Punkte-Spiel gegen Mainz, wie es gerne genannt wird, voll da sind.“

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Diese Ausgeglichenheit im Kader, wie sie eine Spitzenmannschaft wie Wolfsburg hat, geht dem FC ab. Alleine in Czichos’ Mannschaftsteil, der Abwehr, stellte Trainer Markus Gisdol in 26 Saisonspielen 19 verschiedene Formationen auf. Oft aufgrund von Verletzungen, aber eben nicht nur. „Das Problem, das wir schon die ganze Saison haben und nicht nur auf die Abwehr gemünzt, ist: Wir müssen mit vielen Wechseln arbeiten“, erklärte Czichos. Die größten Defizite sieht dieser im Sturm: „Wenn wir auf die Offensive gucken, da muss man sagen, dass diese im Kader nicht optimal strukturiert ist. Wir brauchen nicht drum herumreden, dass wir da Probleme haben, vor allem im vordersten Bereich.“

In die kommenden beiden Partien geht der FC mit dem angezählten Trainer, darauf legte sich die Vereinsführung fest. Obwohl Gisdol eigentlich permanent in der Kritik steht, habe sich dieser nicht verändert, so Czichos: „Der Trainer ist hier vor anderthalb Jahren hergekommen, als wir in einer prekären Situation waren. Auch diese Saison wusste jeder, dass es sehr schwer wird. So ist es jetzt auch gekommen. Wir sind in einer Situation, in die wir nicht hineingeraten wollten. Der Trainer hat sich aber charakterlich uns gegenüber nicht verändert. Ich kann da keinen Unterschied ausmachen.“

Heldt über Gisdol: „Werde der Verantwortung gerecht"

In der Klub-Doku „24/7 FC“ versicherte Sportchef Horst Heldt erneut, dass es das Bestreben des Vereins ist, an Gisdol (vorerst) festzuhalten: „Ich bin überzeugt, dass wir in dieser Konstellation die Liga halten. Deswegen gibt es für mich auch keine Notwendigkeit zu handeln.“ Dem Manager wird oft die freundschaftliche Nähe zu Gisdol vorgeworfen, der in der Innenstadt auch noch sein Nachbar ist. Heldt versicherte, dass er da absolut trennen könne. „Sollte der Tag kommen, werde ich der Verantwortung gerecht. Das hat mit Freundschaft und damit, dass Markus manchmal für mich ein Schnitzel kocht, nichts zu tun. Im Gegenteil: Da wir ein enges Verhältnis haben, sind wir in der Lage, alles abzuarbeiten, wie es notwendig ist.“