Die Meisterschaft der U17 ist ein Titel, den der Verein als Auftrag sehen sollte. Wie können die größten Talente des Vereins besser bei den Profis eingebaut werden?
FC-Vorstandsmitglied Stefan Müller-Römer ist zuversichtlich. Und einige FC-Talente stehen schon in den Startlöchern.
Köln – Stefan Müller-Römer war am Tag nach der gewonnenen Meisterschaft der U-17-Junioren des 1. FC Köln immer noch begeistert. „Es war großartig, wie jeder Spieler für den anderen gekämpft hat. Die Jungs haben eindrucksvoll bewiesen, dass Fußball ein Mannschaftssport ist. Dieser Titel ist für den gesamten Verein wichtig, ein Ausrufezeichen und eine Bestätigung für die gute Arbeit im Nachwuchsleistungszentrum“, sagt das FC-Vorstandsmitglied, das wie die Vorstandskandidaten Werner Wolf und Jürgen Sieger im Stadion Rote Erde den Kölner 3:2-Erfolg im Endspiel beim favorisierten Gastgeber Borussia Dortmund verfolgt hatte.
Für Müller-Römer sei es wichtig gewesen, vor Ort die Daumen zu drücken. „Das ist ja auch ein Zeichen von Wertschätzung. U-17-Meister kann man nur einmal werden. Das sollte man den Jungs gebührenden Respekt zollen und ihnen zeigen, dass wir sie richtig ernst nehmen“, meint der 51-Jährige.
Die Meisterschaft der U17 ist ein Titel, den der Verein als Auftrag sehen sollte. Es gilt, in Zukunft die größten Talenten bei den Profis besser einzubauen. Denn beim FC tummeln sich zahlreiche hoffnungsvolle Nachwuchsspieler. Und das trotz des Nachteils der veralteten Infrastruktur am Geißbockheim, die sich mit den Leistungszentren der regionalen Kontrahenten Leverkusen, Gladbach, Dortmund oder Schalke nicht messen kann und ein Manko im Werben um neue Spieler ist.
Gute Saison des Kölner Nachwuchses
Aktuell kann der Klub mit den Leistungen und Ergebnissen seiner Nachwuchsteams zufrieden sein. Die U17 wurde Meister, die U19 verpasste knapp die Endrunde um den Titel, holte aber den Verbandspokal. Die U21 hatte zwar erneut lange Zeit Probleme, schaffte aber durch eine furiose Rückrunde den Viertliga-Klassenerhalt.
Natürlich kann auch beim FC nicht allen Talenten der Sprung zu den Profis gelingen, aber die besten hoffen zumindest auf eine reelle Chance. Erkennen sie und ihr Umfeld keine Perspektive am Geißbockheim, sind Wechsel – wie zuletzt geschehen – zwangsläufig.
Salih Özcan (21) war das letzte Eigengewächs, das ein wesentlicher Bestandteil des Profikaders wurde. Doch nach einer unbefriedigenden Saison steht der Mittelfeldspieler, der 2017 mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold als bester DFB-Nachwuchsspieler ausgezeichnet wurde, vor einem Wechsel.
Durchlässigkeit war zuletzt beim FC ein Problem
Die Durchlässigkeit war beim FC in den vergangenen Jahren sicherlich ein Problem. Die Zweitligasaison wurde nicht optimal genutzt, um dem einen oder anderen Talent eine Chance zu geben. Müller-Römer hofft, dass in absehbarer Zeit zumindest ein Talent bei den Profis eine Chance erhält und sich dann auch behaupten kann: „Es wäre ein schönes Zeichen mit Symbolkraft, wenn sich beim FC in Zukunft mal wieder ein Nachwuchsspieler oben durchsetzen würde. In der Bundesliga wird das sicher nicht leichter, aber ich bin guten Mutes, dass wir da auf dem richtigen Weg sind“, sagt das Vorstandsmitglied.
Mehr Mut beim Einbau des Nachwuchses – darauf werden Talente wie Noah Katterbach (18), Darko Churlinov (18), Nikolas Nartey (19) und Tomas Ostrak (19) hoffen, die zuletzt besonders hoch gehandelt wurden.