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Angriff in HamburgFeiger Hooligan-Attacke auf FC-Fans gingen offenbar Provokationen voraus

Lesezeit 2 Minuten
Hamburg, 18.1.2025: Schlägerei zwischen FC-Fans und HSV-Ultras auf St. Pauli

Die HSV-Ultras versammeln sich vor ihrem Treffpunkt auf dem Kiez, der „Tankstelle“.

Vor dem skandalösen Angriff am Samstag bewarfen offenbar einige Kölner Anhänger HSV-Ultras mit Flaschen und Biergläsern.

Der feige Angriff vermummter Hooligans des Hamburger SV auf Anhänger des 1. FC Köln hat viele fassungslos und bestürzt gemacht. Wie berichtet, hatten vor dem Zweitliga-Spitzenspiel über 150 vor allem jüngere HSV-Ultras rund 40 bis 50 mitgereiste in der Mehrzahl „normale“ FC-Fans wahllos attackiert, die in der Kiez-Kneipe „Rutsche“ gefeiert hatten. Mindestens zwei Personen wurden bei dem Angriff verletzt. Im Netz kursieren Videos des Vorfalls.

Auch wenn sich ein solcher Angriff nie rechtfertigen lässt, so hatte die Attacke nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ein Vorspiel – und zwar in Form von Provokationen von einigen FC-Fans. Der Tag in Hamburg lässt sich relativ leicht rekonstruieren: Die Ultras des HSV trafen sich wie gewöhnlich in der Nähe der Landungsbrücken am Hafen, um gemeinsam zu ihrem Treffpunkt, dem Sportpub „Tankstelle“ in der Gerhardstraße zu laufen, die nur rund fünf Gehminuten entfernt ist. Auf dem Weg dorthin kamen sie auch durch die Friedrichstraße, aus der schon von weitem laute kölsche Musik zu vernehmen war. Die FC-Fans stimmten sich in den Kneipen „Rutsche“ und „Pils Börse“ auf die Partie ein, es herrschte Karnevalsstimmung. Die „Rutsche“ und die „Tankstelle“ liegen nur rund 100 Meter auseinander.

Doch dann kippte die Stimmung. Die HSV-Ultras wurden nicht nur angepöbelt, sondern, so war zu erfahren, von einigen Kölnern teilweise auch mit Biergläsern und Flaschen beworfen. Diese Aktion nahmen die HSV-Ultras dann zum Anlass, sich zu versammeln und einen gemeinsamen Angriff auf die FC-Fans zu starten.

Die Reaktionen auf den Angriff fielen deutlich aus. Christian Keller, Geschäftsführer des 1. FC Köln, verurteilte die Attacke scharf und bezeichnete die Angreifer als „asozial“. Weiter sagte er: „Wenn harmlose Passanten von vermummten Halbstarken angegriffen werden, wenn auf Frauen und Alte eingeschlagen wird, das habe ich selten gesehen“, so Keller. Cornelius Göbel, der Direktor für Fans, Kultur & Markenidentität beim HSV, zeigt sich „schockiert von diesen Vorfällen“ auf dem Kiez vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln. Göbel verurteilte den Vorfall als „beschämende, sinnlose Gewalt“, wie in einem Statement auf der Website des Vereins zu lesen ist. Das Landeskriminalamt (LKA) hat mittlerweile Ermittlungen wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs und der Körperverletzung aufgenommen. (ksta)