Der 1. FC Köln nach fünf SpielenHarter Start überwunden – Nun beginnt Punkte-Jagd
- Geschäftsführer Armin Veh nennt die Ausbeute die Erfüllung des Minimalziels.
- Achim Beierlorzer hat einen klare Vorstellung davon, welchen Fußball seine Mannschaft spielen soll und hält auch gegen die Bayern daran fest.
- Die Mannschaft, vor allem die Verteidiger, müssen dringend ihre Fehlerquote verringern.
Köln – Als die Deutsche Fußball-Liga den Spielplan für die neue Saison veröffentlichte, war das Klagen groß: Von den ersten fünf Spielen habe Aufsteiger 1. FC Köln allenfalls gegen den SC Freiburg eine Siegchance – und selbst dort hatte der FC seit mehr als 20 Jahren nicht gewonnen. Mit dem Sieg gegen Freiburg hat es dennoch geklappt. Ein echter Coup ist den Kölnern dagegen nicht gelungen – weder gegen Dortmund, als sie bis zur 70. Minute führten, dann aber wegen eines verschlafenen Eckballs und Ehizibues Stellungsfehlers in Rückstand gerieten und noch in der Schlussminute bei einem Standard die Chance zum Ausgleich hatten, im Konter aber das 1:3 kassierten. Nur in der ersten Halbzeit gegen Borussia Mönchengladbach versagte die Mannschaft.
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In München gab es erwartungsgemäß nichts zu holen. Der Besuch beim Rekordmeister ist für einen Aufsteiger grundsätzlich ohne Wert. Ein solches Duell wäre in anderen Sportarten kaum denkbar – im Boxen lägen zwischen den Kontrahenten mehrere Gewichtsklassen.
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Der Geschäftsführer
Armin Veh sprach am Samstag davon, die Mannschaft habe mit drei Punkten aus den ersten fünf Spielen „das Minimalziel erreicht“. Der Kölner Geschäftsführer identifiziert sich mit dem Trainer, den er geholt hat – und der Mannschaft, die er in mittlerweile großen Teilen zusammengestellt hat. Er nimmt die Aufgabe, mit diesem Team in der Bundesliga zu bestehen, mehr und mehr persönlich. Dennoch ist von Nervosität bislang nichts zu spüren beim Schwaben. „Wir haben immer wieder Phasen, in denen wir es richtig gut machen. Wenn wir es nicht könnten, würde ich mir jetzt mehr Gedanken machen“, sagt er: „Man sieht eindeutig, dass wir einen Plan haben. Den verfolgen wir in Ruhe weiter. Die größte Gefahr wäre, jetzt hektisch zu werden. Ich bin mir sicher, dass wir uns noch verbessern werden.“
Der Trainer
Achim Beierlorzer hat vor der Partie gegen den FC Bayern in Betracht gezogen, voll auf Defensive zu setzen, war aber zum Beispiel beim Studium des Champions-League-Spiels der Münchner gegen Roter Stern Belgrad am vergangenen Mittwoch zu der Ansicht gelangt, dass man auch dann gegen die Münchner relativ sicher verliert, wenn man sich in der eigenen Hälfte verschanzt. Die Kölner entschieden sich stattdessen dafür, gegen die Bayern ihren aktiven Stil auf höchstem Niveau zu erproben – und zeigten sehr ordentliche Phasen. Beierlorzer hat seiner Mannschaft schon viel vermittelt. Die Arbeit gegen den Ball, die Organisation im Zentrum – es ist klar ersichtlich, wo die Kölner hinwollen.
Die Mannschaft
Die Abwehr stand in den bisherigen Partien nicht schlecht. Elf Gegentore sind kein Ruhmesblatt, angesichts der bisherigen Gegner aber auch keine Tragödie für einen Aufsteiger, dessen Innenverteidiger Sebastiaan Bornauw (20) und Rafael Czichos (29) vor dieser Saison noch nie in der Bundesliga gespielt haben. Gerade Czichos zeigte bislang zwar ordentliche Leistungen, verursachte aber zu viele Gegentore durch individuelle Fehlentscheidungen. Fraglich ist, wie Beierlorzer damit umgeht: Vertraut er darauf, dass Czichos die taktischen Fehler abstellt? Oder ersetzt ihn der Trainer durch Jorge Meré (23), der bislang auf der Bank darauf wartet, zurück in die Stammelf zu finden. Kingsley Ehizibue hat wegen seiner sagenhaften Schnelligkeit und seiner unorthodox Spielweise schnell einen Weg in die Herzen der Fans gefunden. Am Samstag in München hatten seine Aussetzer jedoch folgen, als er nach zahlreichen Fehlern noch Rot sah und vom Platz musste. Der 24-Jährige muss noch viel lernen.
Im Mittelfeld haben sich die Sommer-Zugänge Ellyes Skhiri (24) und Birger Verstraete (25) auf Anhieb Stammplätze erspielt, an dieser beinahe traditionellen Schwachstelle im Kölner Spiel ist erfolgreich gearbeitet worden.
Sorgen bereitet das Spiel mit dem Ball: Erst vier Tore hat Köln in fünf Partien geschossen, nur Hoffenheim war weniger erfolgreich. Rund ein Viertel der Kölner Pässe landet in dieser Saison bislang beim Gegner, Köln hat extrem wenig Ballbesitz. Das sind die Faktoren, an denen der FC arbeiten muss, um sich in den folgenden fünf Spielen gegen Hertha BSC, Schalke, Paderborn, Mainz und Düsseldorf Luft zu verschaffen.