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1. FC Köln testet vor PublikumZwei Siege und ein bisschen Normalität

Lesezeit 4 Minuten
ETBornauw

Zieler hat keine Chance gegen Bornauws Schuss auf das eigene Tor.

Köln – Es war zwar nur ein kleiner Schritt zurück, doch fühlte er sich gut an für die Beteiligten. „Ich finde, dass die Menschen das sehr diszipliniert machen. Auf mich wirkt das sehr angenehm“, sagte Horst Heldt am Samstagnachmittag nach dem ersten von zwei Testspielen im Franz-Kremer-Stadion, zu dem der 1. FC Köln rund 200 Zuschauer ins Franz-Kremer-Stadion gelassen hatte. Es war das erste Mal seit dem 2:1 in Paderborn, dass die Kölner vor Publikum spielten. Doch die Dinge verliefen ohne nennenswerte Schwierigkeiten, wusste auch der Wachdienst zu berichten. Das Publikum hielt sich an die Pflicht, Mund und Nase zu bedecken. Und weil es keinen Getränkeausschank gab, verteilten Freiwillige Wasser in Plastikflaschen, sodass alle versorgt waren. Stadionsprecher Michael Trippel wies ab und an darauf hin, die Hygieneauflagen zu beachten, doch womöglich wäre das gar nicht nötig gewesen auf der Tribüne, wo mehr Sitze durch rot-weißes Flatterband gesperrt waren als für Zuschauer zur Verfügung standen. „Ich wüsste nicht, was dagegen spräche, in gewissem Rahmen wieder Zuschauer zuzulassen“, sagte Heldt angesichts der gelassenen Atmosphäre.

Gemütlicher Tag

Es war ein gemütlicher Tag im Grüngürtel, wobei der Fußball eher zäh ausfiel. Keine Überraschung, in der frühen Phase der Vorbereitung testen Bundesligisten gern gegen Klubs aus niedrigen Spielklassen, am Samstag waren es die Fünftligisten Deutz 05 und Blau-Weiß Lohne. Beide Partien gewann der FC: Gegen Deutz stand am Ende ein 5:0, die Treffer erzielten Rexhbecaj (9.), Jakobs (12.), Thielmann (43.), Hector (54.) und Voloder (70.). „Alle haben sehr engagiert gespielt, jeder hat sich angeboten, das ist wichtig“, kommentierte Heldt, wohl wissend, dass an einem Tag, an dem der halbfertige Kader in zwei Mannschaften aufgeteilt wird und nach harten Trainingstagen auf einen fünftklassigen Gegner trifft, keine entscheidenden Erkenntnisse zu erwarten sind.

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Die zweite Partie geriet ausgeglichener, dafür aber auch ziemlich statisch. Die Gäste aus Niedersachsen gingen durch Bornauws Eigentor in der 18. Minute in Führung. Obuz (34.) und Clemens (39.) drehten die Partie zwar, doch gerade in der zweiten Halbzeit stemmte sich Lohne grimmig gegen einen höheren Kölner Sieg, weshalb es nicht viel Erbauliches zu sehen gab. 180 Minuten Testfußball, vier Wochen vor dem Saisonstart: Die Zuschauer, die sich beide Partien vollständig gönnten, und das waren beinahe alle, verdienen fast eine Ehrenmitgliedschaft.

Zielers Rückkehr

Immerhin gab es eine Rückkehr zu erleben: Gegen Deutz hatte Timo Horn das Kölner gehütet, gegen Lohne kehrte dann 15 Jahre, nachdem er vom FC in die Jugendabteilung von Manchester United gewechselt war, Ron-Robert Zieler ins Kölner Tor zurück. Viel zu tun bekam der Keeper nicht, allerdings wurde er mit viel Applaus der Tribüne bedacht. Für ein Jahr ist der 31-Jährige aus Hannover ausgeliehen, ein echter Herausforderer für Timo Horn soll er zwar nicht sein. Aber er soll sich bereithalten und der Kölner Nummer 1 ein guter Trainingspartner sein. Die Wertschätzung dürfte dem in Hannover zuletzt geschmähten Torwart gefallen haben.

Zufriedener Horn

Jannes Horn hatte in Hannover weit weniger zu leiden als Zieler, gerade in der Rückrunde der vergangenen Saison absolvierte der 23-Jährige beinahe alle Spiele. Nun ist die Leihe zu Ende, und Horn steht hoch im Kurs bei Horst Heldt und Trainer Markus Gisdol. Der Verteidiger wird sich mit Noah Katterbach um den Platz auf der linken Abwehrseite duellieren. Einen Platz hat er allerdings verloren: In seiner Wohnung lebt mittlerweile Sebastiaan Bornauw, Horn bleibt vorerst nur das Hotel.

Horn war noch in Hannover an Covid erkrankt, nach einem kurzen Fieberschub und anderthalb Monaten ohne Geruchs- und Geschmackssinn ging es ihm jedoch rasch besser. Allerdings weiß er nicht, ob und wie lange ihn seine Antikörper schützen, daher muss auch er sich ans Hygienekonzept halten. Nach dem Test über 90 Minuten spürte er zwar seine Beine, „aber es hat echt gut getan, mal wieder 90 Minuten zu spielen. Die Vorbereitung ist anstrengend, aber so soll es sein. Wir müssen mehr laufen als letztes Jahr, das haben wir in den Statistiken gesehen.“

Am Dienstag (16 Uhr) treffen die Kölner im nächsten Test auf den Zweitligisten VfL Bochum, ehe sie am Donnerstag ins Trainingslager nach Donaueschigen reisen.

Aufstellungen

FC gegen Deutz: Horn – Schmitz, Cestic, Czichos, J. Horn – Höger, Hector – Kainz, Rexhbecaj, Jakobs (61. Voloder) – Thielmann.

FC gegen Lohne: Zieler – Ehizibue, Bornauw, Meré (ab 69. Sponsel), Katterbach – Skhiri, Castrop (85, Jansen) – Clemens (46. Voloder), Drexler, Obuz – Cordoba.