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DFB-Pokalspiel in StuttgartBaumgart lässt den FC rotieren - Czichos und Kainz fehlen

Lesezeit 4 Minuten
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Steffen Baumgart am Dienstag auf dem Trainingsplatz

Köln – Steffen Baumgart nimmt die Englische Woche zum Anlass, seine Stammelf deutlich zu verändern. Im Pokalspiel gegen den VfB Stuttgart am Mittwochabend (20.45 Uhr, ab 19:45 Uhr im ksta-Liveticker) wird der Trainer den 1. FC Köln rotieren lassen, um den zuletzt stark geforderten Spielern eine Pause zu verschaffen. „Wir werden auf jeden Fall in der Innenverteidigung Wechsel vornehmen und auch auf der einen oder anderen weiteren Position, um mit der frischesten Mannschaft zu spielen“, erklärte Baumgart am Dienstag. Ein Wechsel in der Defensivzentrale ergibt sich von selbst: Rafael Czichos meldete sich am Dienstagmorgen mit Magen-Darm-Infekt ab und wurde sofort aus dem Kader gestrichen. Ob der Kölner Abwehrchef am Samstag (15.30 Uhr) bereits wieder im Kader stehen kann, ließ Baumgart offen. Gespielt, das verriet der Trainer, hätte Czichos aus Gründen der Schonung in Stuttgart ohnehin nicht. Zudem meldet sich Florian Kainz am Mittwoch mit einer Erkältung krank.

Die anstehenden Pausen hat Baumgart seinen Spielern in den vergangenen Tagen bereits vermittelt. Von seinen Profis ging dabei kein Signal aus. „Kein Spieler sagt, dass er nicht spielen möchte. Ich habe mit allen gesprochen, es sind alle mit im Boot, das eine oder andere Gespräch wird noch geführt, damit da eine Klarheit reinkommt, warum wir das machen“, beschrieb Steffen Baumgart.

Horns Konkurrent Schwäbe

Dass Marvin Schwäbe auch in der zweiten Pokalrunde das FC-Tor hütet, ist seit Saisonbeginn klar, der Zugang ist der Kölner Pokalkeeper. Baumgart vergaß glatt, den Wechsel gesondert zu thematisieren. Schwäbe hat sich seinen Platz nicht nur wegen seiner Taten im Elfmeterschießen im Erstrundenspiel bei Regionalligist Jena verdient. „Es ist nicht nur eine Absprache“, sagt Baumgart, „er bringt auch seine Leistung. Wir haben mit Timo eine sehr klare Nummer 1. Aber auch eine Nummer 2, die den Platz einnehmen kann. Er kratzt nicht nur ein bisschen an ihm. Er ist die Konkurrenz“, erklärt der Trainer. Schwäbe habe „keine schlechte Position und hat sich sehr gut gemacht. Ich gehe davon aus, dass das auf lange Sicht immer enger wird.“ Schwäbe (26) wird offenbar mehr und mehr zu einem echten Herausforderer für den 28-jährigen Horn, der in dieser Saison bislang zwar überzeugt, jedoch mit dem dänischen Meister Schwäbe einen hervorragenden Mann eher neben als hinter sich hat.

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Bei aller Rotation scheint klar, dass Salih Özcan in Stuttgart spielen wird. Beim 2:2 gegen Leverkusen war der 23-Jährige nach schwierigem Beginn in der Schlussphase gut ins Spiel gekommen. „Wenn Salih sein Spiel umsetzt, Zweikampf, Laufstärke, Passqualität, ist er ein wichtiger Spieler. Allein auf der Sechs ist es nicht immer ganz einfach. Er kann uns sehr viel geben. Es war mit Abstand sein stärkstes Spiel, deswegen hoffe ich, dass er das gegen Stuttgart fortsetzt“, sagt Baumgart.

Weitere Kandidaten für eine Pause sind neben Czichos und Horn, die in dieser Saison bislang die meisten Bundesligaminuten beim FC haben, Stürmer Anthony Modeste sowie Benno Schmitz. Auch Mark Uth könnte eine Pause vertragen. Jonas Hector verpasste erkrankt die Partie in Hoffenheim, auch Dejan Ljubicic fehlte beim 0:5. Beide Spieler könnten in Stuttgart zum Einsatz kommen, obgleich gerade Hector eher zu den Vielspielern im Kölner Kader zählt.

In der Innenverteidigung dürfte Baumgart auf das Duo Luca Kilian/Jorge Meré setzen, Kingsley Ehizibue könnte eine Chance als rechter Verteidiger erhalten. In der Offensive wäre Louis Schaub ein Kandidat für einen Einsatz von Beginn an, ebenso Jan Thielmann und in der Spitze Sebastian Andersson, der nach seiner Einwechslung gegen Leverkusen gleich das 2:2 vorbereitete.

Baumgart fürchtet das Umschaltspiel

Ein Auswärtsspiel bei einem Erstligisten ist gewiss kein Wunschlos, doch Steffen Baumgart klagt nicht. „Wir haben die Möglichkeit, die nächste Runde zu erreichen. Die Chancen sind 50:50. Stuttgart ist in den Situationen stark, die uns in Schwierigkeiten bringen“, erklärt Baumgart und meint damit vor allem die Fähigkeit der Schwaben, im Mittelfeld Bälle zu gewinnen und dann rasch umzuschalten. Dennoch sollen seine Kölner wieder den Weg in die Hälfte des Gegners wagen. „Es geht darum, mutig zu sein, klar zu sein. Das wollen die Jungs, das wollen wir. Daher hoffe ich auf ein gutes Spiel.“

Mögliche Aufstellungen:

VfB Stuttgart: Bredlow - Mavropanos, Ito, Kempf - Coulibaly, Karazor, Mangala, Sosa - Endo, Führich - Al Ghaddioui;

1. FC Köln: Schwäbe - Ehizibue, Meré, Kilian, Hector - Özcan - Ljubicic, Duda, Schaub - Thielmann, Andersson.