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Erste Heimpleite der SaisonDer 1. FC Köln enttäuscht gegen Augsburg

Lesezeit 5 Minuten
FC Spieler traurig

Marvin Schwäbe und Luca Kilian nach der Heimpleite gegen Augsburg

Köln – Die Festung Müngersdorf ist erstmals in dieser Saison gefallen: Am Freitagabend verlor der 1. FC Köln ein insgesamt ausgeglichenes Spiel gegen den FC Augsburg letztlich nicht unverdient mit 0:2 (0:0) Toren, kassierte im vorletzten Heimspiel des Jahres die erste Niederlage im eigenen Stadion und verpasste die Chance, mit einem weiteren Sieg zum Sprung ins obere Tabellendrittel anzusetzen.

Gegen einen erwartet aggressiven Gegner zeigte die Mannschaft von Steffen Baumgart Schwierigkeiten, zwingend zu werden, und musste am Ende eingestehen, dass die Gäste die gefährlichere Mannschaft gestellt hatten. Dennoch gehörte auch mangelndes Glück zur Kölner Niederlage: „Wir haben ein gutes Spiel, aber vorne die Dinger nicht gemacht. Wir kassieren zwei dumme Tore, davon einen Sonntagsschuss. Dann verliert man das Spiel“, sagte Salih Özcan nach dem Schlusspfiff.

Nach dem 15. Spieltag haben die Kölner damit weiter 19 Punkte und damit immerhin acht mehr als vor einem Jahr zum gleichen Zeitpunkt. Allerdings verkürzte Augsburg den Abstand nun auf nur noch drei Punkte. In den beiden ausstehenden Spielen in Wolfsburg am Dienstag und am kommenden Sonntag daheim gegen den VfB Stuttgart muss der FC nun versuchen, die nach wie vor gute Ausgangsposition in die Winterpause zu retten.

FC ohne erkrankten Skhiri

Kurz vor dem Anpfiff hatten die Kölner tatsächlich noch die letzten der am Freitag 15 000 Eintrittskarten abgesetzt. Die Fans erlebten eine muntere Partie. Köln spielte ohne den kranken Ellyes Skhiri. Das gab Steffen Baumgart die Gelegenheit, Sebastian Andersson von Beginn an zu bringen und eine Doppelspitze aufzubieten, die in der zweiten Minute allerdings erste Abstimmungsschwächen offenbarte, als Anthony Modeste seinem Kollegen eine Flanke wegschnappte.

Nur zwei Minuten später fand André Hahn im Mittelfeld ein wenig Raum, den er zu einem Volleyschuss nutzte, mit dem er Marvin Schwäbe im Kölner Tor auf die Probe stellte. Der Ball geriet tückisch, doch Timo Horns Ersatzmann lenkte den Schuss sicher über die Latte.

In der 12. Minute wäre Schwäbe allerdings ohne Chance gewesen, als die Kölner einmal mehr ihre aktuelle Schwäche beim Verteidigen langer Bälle zeigten. Gregoritsch lief allen davon und hob den Ball in die Maschen. Doch war der Österreicher aus dem Abseits gestartet, wie der Videoschiedsrichter richtig meldete.

1. FC Köln mit viel Ballbesitz, und doch mit Schwierigkeiten

Der FC hatte viel Ballbesitz, die Abwehr allerdings offenbarte immer wieder Schwierigkeiten, weil Augsburg gut attackierte und Rafael Czichos im Aufbauspiel nicht jeden Ball zum Mitspieler brachte. Nach einer halben Stunde hatten sich die Gäste gut eingerichtet im kalten Müngersdorf, und es war zu diesem Zeitpunkt vor allem Dejan Ljubicic und seinem atemberaubenden Tempo zu verdanken, dass die Attacken der bayrischen Schwaben ohne Folgen blieben.

Abgesehen von einer ganzen Serie schwacher Freistöße, die Florian Kainz zu verantworten hatte, gab es nicht viel zu beanstanden am Auftritt der Kölner in der ersten Halbzeit. Aber auch nichts Nennenswertes zu loben.

Anlass zur Hoffnung gab es dennoch, schließlich erzielen die Kölner einen Großteil ihrer Tore im zweiten Durchgang – beim 4:1 im Derby gegen Borussia Mönchengladbach zum Beispiel alle vier. Wie vor zwei Wochen spielte Köln am Freitagabend nach dem Seitenwechsel auf die Südtribüne. Und tatsächlich erhöhte der FC mit Beginn der zweiten 45 Minuten das Pensum enorm. Was zuvor nur als vager Plan erkennbar gewesen war, kam zur Umsetzung: Nun waren es die Kölner, die aggressiv auftraten und sich schnelle Gelegenheiten erspielten. Dennoch mussten sie ihrem Torwart danken, dass Augsburg nicht in Führung ging: In der 54. Minute fischte Schwäbe nach schönem Flug einen weiteren Schuss André Hahns aus dem Winkel. Das sah zwar ein wenig schwieriger aus, als es war. Dennoch eine schöne Parade des 26-Jährigen.

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Der FC musste weiter auf der Hut sein gegen die schnellen Außen der Gäste. Als Gregoritsch nach einer guten Stunde von links flankte, setzte Hahn den Kopfball nur knapp am langen Pfosten vorbei. Es gab allen Anlass zur Sorge.

Dann nahm das Unheil seinen Lauf. Ljubicic verlor den Ball im Zentrum an Dorsch, der auf Vargas spielte, dem Kilian nicht folgen konnte. Im Zentrum tauchte Schwäbe nach dem Ball, Hector konnte nicht klären – und diesmal war André Hahn nicht nur zur Stelle, sondern versenkte zum 1:0 (72.). Die Gäste führten, der FC war in großen Schwierigkeiten. Als Augsburg begann, das Zeitspiel über das erträgliche Maß hinaus zu forcieren, schlug Steffen Baumgart einen Ball davon und verfiel in einen heftigen Disput mit Gästekeeper Rafal Gikiewicz, wofür es für den Kölner Trainer eine so verdiente wie verständliche Gelbe Karte gab. Die Nerven waren gespannt, die Kölner Offensive bestand überwiegend aus alptraumhaften Standards und wachsender Verzweiflung.

Tor Augsburg

Dorsch lässt sich nach seinem Traumtor zum 2:0 in Köln feiern.

Erst spät brachte Baumgart Jan Thielmann für Sebastian Andersson und Louis Schaub für Florian Kainz. Kölner stellte auf Dreier-Abwehrkette um und ging auf volles Risiko. Doch auch der zweite Treffer gelang Augsburg: Niklas Dorsch überwand Schwäbe mit einem sehenswerten Distanzschuss und ließ sich mit Großer Geste dafür feiern, womit er sich den Zorn des Publikums verdiente.

Czichos rückte in den Sturm und vergab dort sogar noch eine der besten Kölner Chancen des Abends. Dann war Schluss, und während sich die Augsburger von der kleinen Schar mitgereister Fans feiern ließen, trotteten die Kölner nach kurzem Schlenker zur dünn besetzten Südtribüne enttäuscht vom Platz.