„Riecht nach völligem Desaster“FC-Fans sorgen sich vor Reise nach Ungarn
Köln – Der 1. FC Köln steht vor seinem richtungsweisenden Playoff-Rückspiel beim FC Fehervar in Ungarn. Die Kölner wollen nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel unbedingt noch in die Gruppenphase der Uefa Conference League erreichen – für die Fans wären die Partien auf der internationalen Bühne Feiertage.
Infos für FC-Fans sorgen für Zweifel
Damit Kölner Gästefans die Partie in Ungarn auch in vollen Zügen genießen können, veröffentlichte der 1. FC Köln nun auf seiner Homepage Informationen, auf was sich FC-Anhänger einstellen sollten. Dort steht etwa, dass Fans ihre Tickets im Tausch gegen einen ausgedruckten Voucher auf dem Gelände erhalten, auf dem sie auch parken können. Einer von mehreren Umständen, die zusammen mit weiteren aufgezählten Verboten von Reisenden aus Köln mit Sorge betrachtet werden. „Atmen ist offensichtlich erlaubt“, merkt der Journalist Chaled Nahar unter seinem Tweet zur Verbreitung der Informationen ironisch an. Auf einem Bild zeigt er zudem, in was für einem „Schweinestall“ das Karten-Prozedere stattfinden werden soll.
„Riecht mal wieder nach einem völligen Desaster, woran später natürlich medial die Fans schuld sein werden“, heißt es in einem weiteren Kommentar. Der FC berichtet, Fans müssten ihren Personalausweis mehrfach vorzeigen, auch auf die Kleidung sei streng zu achten, um nicht mit den ungarischen Fans übereinzustimmen. „Das dürfte für alle ein anstrengender Abend werden. Auf so vielen Ebenen, von der Ticketausgabe bis zu Bannervorgaben, riecht das alles nach Schikane“, schreibt ein anderer User.
Auch der Bürgermeister von Fehervar richtete sich unter einem Facebook-Post an die FC-Fans, um mit „wichtigen Informationen, die für deutsche Fans nützlich sein könnten“ eine Hilfestellung zu geben.
„Südkurve“ ruft zu Fan-Marsch in Rot auf
Und dennoch: Die Bilder aus London vor fünf Jahren, als FC-Fans gemeinsam singend in Richtung Emirates Stadion zu ihrem Auftaktspiel der Europa League marschierten, sind für Anhänger und Verein heute noch unvergessen. Einen solchen Marsch soll es – wenn auch nicht in derselben Größenordnung – auch am Donnerstag in Ungarn wieder geben.
Dafür hat das Fanlager „Südkurve“ zu einem Treffpunkt aufgerufen. Ab 12 Uhr wolle man sich in Szekesfehervar am Országalma Brunnen treffen, um von dort aus einen „etwa 1,8 Kilometer langen Fußmarsch zur Gästekartenausgabe des Vereins und dann zum Gästeblock“ hinzulegen, heißt es in einer Mitteilung auf der „Südkurve“-Homepage. Überschrieben ist der Aufruf groß und breit mit „12 Uhr, alle in Rot“, um wie bereits im Hinspiel ein einheitliches Fan-Bild abzugeben.
Die MOL Aréna Sóstó in Székesfehérvár wird mit rund 14.000 Zuschauern erstmals ausverkauft sein. Unter diesen werden auch mehrere tausend Fans aus Köln erwartet. Offiziell erhielt der FC 2700 Tickets aus Ungarn. 38,50€ kostet ein solches Ticket im Auswärtssektor. Ein wesentlich höherer Preis, als jener, den beheimatete Fans für ihre Eintrittskarte bezahlen müssen.
FC-Fans könnten auch in anderen Blocks sitzen
Möglicherweise werden es aber deutlich mehr Kölner Fans ins Stadion schaffen. Bereits im Vorfeld des offiziellen Verkaufs der Auswärtstickets hatten Fans darüber informiert, dass es mit einem Trick möglich sei, Eintrittskarten für die Partie zu einem niedrigen Preis zu sichern.
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Denn heimische Fans konnten mit einem Ticket in der 2. Qualifikationsrunde gegen Hincesti dieses auf die kommende Partie verlängern lassen. Für gerade einmal sieben Euro. Dies fanden FC-Fans heraus und empfahlen weiter, solche Tickets zu kaufen, um im Falle eines Weiterkommens der Ungarn ihr Ticket gegen den FC sicher zu haben. Es ist nun unklar, wie viele FC-Fans über diesen Weg an Karten für das Playoff-Rückspiel gekommen sind. Fehervar FC reagierte auf diese Möglichkeit schnell, indem der Verein den Kartenverkauf personalisierte und damit das Kaufen von Heim-Tickets für Gästefans so gut wie unmöglich machte. (oke)