Köln – Der 1. FC Köln steht nach der ersten Heimniederlage der Saison vor einer wegweisenden Woche: Nach dem 0:2 am Freitagabend gegen den FC Augsburg vor 15 000 Zuschauern in Müngersdorf steht bereits am Dienstag die Partie beim VfL Wolfsburg an (20.30 Uhr). Bei einer Niederlage gegen die kriselnden Niedersachsen drohte den Kölnern im schlimmsten Fall sogar der Sturz auf den Relegationsplatz, was zwar nur eine theoretische Möglichkeit ist, aber eben auch zeigt, wie es mittlerweile um sportlich um die Kölner steht.
Wehrle-Entscheidung steht bevor, dritter Geschäftsführer wird vorgestellt
Nach der Partie gegen Wolfsburg steht den Kölnern am Sonntag das letzte Heimspiel des Jahres ins Haus; um 17.30 Uhr empfängt der FC den VfB Stuttgart. Die Schwaben dürften aber auch abseits des sportlichen Geschehens eine Rolle spielen in dieser Woche. Alexander Wehrle ist heiß umworben beim VfB, der den FC-Geschäftsführer gern als neuen Vorstandsvorsitzenden verpflichten würde.
Wehrle, gebürtig aus Bietigheim, kann sich durchaus vorstellen, nach knapp neun Jahren in Köln in die Heimat zurückzukehren. Allerdings ringt Wehrle noch mit sich. Der 46-Jährige hat sich stets im Klub und in der Stadt rundum wohlgefühlt und tut dies im Grunde auch weiterhin. Erst vor einem Jahr ist er innerhalb des Zentrums umgezogen.
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Stuttgart will eine Entscheidung bis Ende des Monats, doch auch in Köln stehen Veränderungen an: In dieser Woche planen die Kölner, einen dritten Geschäftsführer vorzustellen, der neben Wehrle und Christian Keller, der erst im April seinen Job als Sportchef antreten soll, vor allem die Finanzen zu verantworten hat. Ob Wehrle noch Teil dieser neuen Konstellation sein wird, könnte sich also ebenfalls in Kürze klären.
Personalie Wehrle schlägt hohe Wellen am Geißbockheim - Baumgart äußerst sich
Die Personalie Wehrle schlägt bereits jetzt hohe Wellen am Geißbockheim. Trainer Steffen Baumgart würde einen Abgang des Geschäftsführers sehr bedauern. „Ich werde für mich persönlich alles daran setzen, dass er bleibt“, betonte Baumgart am Montag, der Wehrle als „wichtige Ansprechperson“ bezeichnete. Wehrle war neben dem ehemaligen Sport-Geschäftsführer Horst Heldt und Interimssportchef Jörg Jakobs der entscheidende Ansprechpartner für Baumgart vor dessen Wechsel nach Köln. „Ich habe immer betont, wie wichtig diese Gespräche für mich waren“, blickte Baumgart auf die Verhandlungen mit dem Trio zurück. „Was die Vertrauensbasis und die Zusammenarbeit angeht, hat sich alles so bestätigt.“ Das Miteinander mit Jakobs und Wehrle sei „mehr als gut. Für mich ist es sehr wichtig, immer in einem sachlichen Austausch zu sein.“ Deshalb habe Baumgart die „Hoffnung, dass Alex Wehrle bleibt – das habe ich ihm auch schon gesagt.“
Von Heldt hatte sich der Vorstand bereits unmittelbar nach der Rettung in der Relegation gegen Kiel getrennt. Jakobs zieht sich im kommenden April zurück und will sich wieder mehr auf seinen Hauptjob an der Deutschen Sporthochschule konzentrieren. Und jetzt droht der FC, auch Wehrle zu verlieren, der in den vergangenen Jahren die Konstante im Klub war. „Ich hoffe nicht, dass einer nach dem anderen verschwindet“, sagte der FC-Coach, der für eine Vertragsverlängerung Wehrles sogar in die Trickkiste greifen will: „Ich habe es mal mit Blumen versucht. Darüber hat er nur geschmunzelt. Ich glaube, ich muss härter werden."