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„Müssen uns nicht entschuldigen“Heldt stellt sich vor Hector und bittet um Ruhe

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FC-Manager Horst Heldt

Köln – Es ist das erste Mal seit Wochen, dass beim 1. FC Köln eine Gesprächsrunde mit Medienvertretern und Sportchef Horst Heldt am Geißbockheim stattfindet. In Zeiten der Pandemie wurden und werden auch in der Bundesliga Videokonferenzen abgehalten. Doch am Donnerstag saßen sich Heldt und die Journalisten ausnahmsweise gegenüber – unter Einhaltung der Abstandsregeln natürlich. Später wird Heldt sagen, dass er diese Gesprächsrunden viel besser findet und er eigentlich keine Lust mehr auf Videokonferenzen habe. Aber es gehe ja derzeit nicht anders.

Lob für Jonas Hector

Es entwickelt sich schnell ein Gespräch. Natürlich geht es auch um die 1:3-Niederlage des 1. FC Köln am Mittwoch im Derby bei Bayer 04 Leverkusen, um die Talfahrt des Teams, das in seinen bisherigen acht Geisterspielen nur drei von 24 Punkten holte. Es geht um den im Leistungstief befindlichen und am Mittwoch auf die Bank gesetzten Kapitän Jonas Hector, auf den Heldt ein Hohelied anstimmt: „Ich hätte gerne 25 Jonas Hectors in meinem Kader. Er lebt den Klub wie kein anderer.“ Und es dreht sich um die zwei Gesichter der Mannschaft, die derzeit ihr unschönes zeigt.

Viel Neues ist von Heldt nicht zu erfahren. Man habe zwar Erkenntnisse gewonnen, doch wolle man diese noch nicht mitteilen. Schließlich sei die Saison nicht beendet und der Klassenerhalt noch kein Fakt. Dass sich der FC bei sechs Punkten Vorsprung auf Platz 16 und dem um 15 Treffer besseren Torverhältnis gegenüber Düsseldorf retten wird – geschenkt.

Heldt: „Es gibt viel zu tun“

Heldt wirkt abgesehen von den Floskeln aber beinahe mitteilungsbedürftig. Man merkt ihm an, dass ihm die Arbeit beim Heimatklub Spaß bereitet. Trotz der Misere zuletzt. „Es gibt viel zu tun. Ich bin voller Energie und freue mich drauf“, sagt Heldt in Bezug auf die Saisonplanung. Der Kader ist aufgebläht und steht vor dem Umbruch. Da gibt es in der Tat viel Arbeit.

Der Sportchef hat aber auch noch ein anderes Thema. Er will sich den Klassenerhalt nicht schlecht reden lassen. Und stellt sich vor seine Mannschaft, die in Anbetracht der ausgegangen Ziele zuletzt eher den Eindruck einer launischen Göre machte: „Wir müssen uns für die 35 Punkte nicht entschuldigen. Die Leistungen nur ansatzweise in Frage zu stellen, ist töricht. Das Team hat sich seit Dezember aus dem Sumpf gezogen.“ Das stimmt, als er und Trainer Markus Gisdol das Team übernahmen, stand es mit nur acht Punkten auf dem letzten Platz. Heldt weiß aber auch, dass so unerwartet für viele der Höhenflug kam, so verblüffte auch der Absturz zuletzt. So ganz kann sich der Sportchef die zwei Gesichter des Teams auch nicht erklären. Er gibt dann aber zu: Als kurzfristig ein Europapokalplatz in Reichweite war, habe er sich mehr erhofft. „Ich würde lügen, wenn ich nicht auch kurz geträumt hätte.“

Nüchternheit statt Euphorie

Doch bei Heldt überwiegt an diesem Tag ganz klar die Nüchternheit. Er stellt klar: „Es geht in der nächsten Saison nur um den Klassenerhalt. Und darum, möglichst weit im DFB-Pokal zu kommen. Es geht um nichts anderes. Klappt das, wäre es wieder eine gute Leistung.“ Der Manager vergisst dabei nicht zu erwähnen, dass der Klub streng haushalten muss. „Die Rahmenbedingungen sind nicht einfach. Wir werden das Bestmögliche tun, um eine konkurrenzfähige Mannschaft aufzustellen, die in der Lage ist, die Liga zu halten.“ Von der einstigen Euphorie, die nach acht Siegen aus zehn Spielen aufkam, ist derzeit nichts mehr übrig. Heldt will sie nicht mal im Ansatz neu schüren, sondern will als Realist wahrgenommen werden. „Ich habe auch keinen Bock, ständig um Platz 14 und 15 zu spielen. Wir brauchen aber erst mal Stabilität und Ruhe. Wir müssen die Leistungen der Saison richtig einordnen.“

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Auf die Planung der neuen Saison geht der Manager kurz ein. Sollte die Liga am 11. September starten, wollen die Kölner sechs Wochen vorher mit dem Training beginnen. Erst rund zwei Wochen vor der neuen Saison geht es in ein Trainingslager – wohl erneut in Donaueschingen. Für ein zweites hat der FC angeblich kein Geld. „Wir müssen auf die Kosten achten“, sagt Heldt. Vorher fordert er einen vernünftigen Abschluss in den Spielen gegen Frankfurt und Bremen. „Wir müssen das Maximale herausholen.“

Damit sich der FC zumindest mit einem einigermaßen guten Gefühl in die Sommerpause verabschieden kann.