Der 47-Jährige arbeitete viele Jahre im Red-Bull-Kosmos, zuletzt in Salzburg und New York.
1. FC Köln verpflichtet TrainerGerhard Struber soll die Kölner zurück in die Bundesliga führen
Der 1. FC Köln hat einen neuen Trainer gefunden. Gerhard Struber soll den Absteiger übernehmen und so bald wie möglich zurück in die Erste Liga führen. Der 47-jährige Österreicher trainierte zuletzt Red Bull Salzburg, war dort jedoch im April als Tabellenführer freigestellt worden. Am 21. Juni werden die FC-Profis aus dem Urlaub zurückerwartet. Anders als im Winter, als Timo Schultz erst nach dem Trainingsauftakt zur Mannschaft stieß, um seine Rettungsmission zu beginnen, ist diesmal die Trainersuche rechtzeitig abgeschlossen. Struber wird zur Leistungsdiagnostik am Geißbockheim sein und drei Tage später das erste Mannschaftstraining leiten. An diesem Tag wird er auch offiziell vorgestellt. Bis zum ersten Training sollen die noch vakanten Positionen im Trainerteam besetzt sein, teilte der 1. FC Köln mit.
„Wir sind sehr froh, dass wir Gerhard Struber als neuen Chef-Trainer für den 1. FC Köln gewinnen konnten. Gerhard passt super in unser Anforderungsprofil. Exemplarisch seien seine Passfähigkeit zur FC-Spielidee sowie seine Kompetenz und Erfahrung in der Entwicklung junger Spieler genannt. Darüber hinaus bringt Gerhard eine große Überzeugung und den absoluten Willen mit, unsere sportlichen Herausforderungen mit ganz viel Positivität, Energie und harter Arbeit gemeinsam zu meistern“, sagte Geschäftsführer Christian Keller.
1. FC Köln verpflichtet Gerhard Struber als neuen Chef-Trainer
„Ich gehe die Aufgabe mit sehr viel Vorfreude und sehr vielen positiven Gedanken an. Ich freue mich richtig darauf, die Mannschaft kennenzulernen, das Trainerteam kennenzulernen, die Fans kennenzulernen. Ich möchte sehr schnell und richtig tief in die FC-Welt eintauchen, um unseren Zielen nachzujagen und sie auch zu erreichen“, sagte der Österreicher nach der Unterschrift.
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Struber gilt als Trainer mit offensivem Ansatz, der in der Regel mit zwei Spitzen spielt und viel Wert auf hohes Pressing legt. Damit setzt der Österreicher fort, was unter Trainer Steffen Baumgart in Köln zwei Jahre lang funktionierte. Nachfolger Timo Schultz versuchte es in der vergangenen Rückrunde mit einem ruhigeren Stil, verhalf der Kölner Mannschaft auch zeitweise zu einem Eindruck von Stabilität. Doch gelang es ihm nicht, gleichzeitig ein funktionierendes Offensivkonzept zu entwickeln.
Das soll unter Struber anders werden. Der Salzburger setzt wie Baumgart auf Ballgewinne tief in der gegnerischen Hälfte, um anschließend kurze Wege zum Tor zu haben und leichter zu Chancen zu kommen. Außerdem gilt Struber nicht nur wegen seiner Jahre in der Salzburger Jugend-Akademie als Trainer, der Talente entwickeln kann. Darauf wird es beim 1. FC Köln verstärkt ankommen, nicht nur wegen der Transfersperre. Salzburg stellte in der vergangenen Saison die jüngste Mannschaft der österreichischen Liga. Als Struber den englischen Zweitligisten FC Barnsley in der Saison 2019/20 vor dem Abstieg rettete, gelang ihm das ebenfalls mit der jüngsten Mannschaft im Wettbewerb.
Gerhard Struber bringt internationale Erfahrung mit – 1. FC Köln will Kurs ändern
Strubers internationale Erfahrung von seinen Stationen in New York und England dürfte ebenfalls ein Faktor gewesen sein. Außerdem spielte er mit Salzburg in der Champions League. Der 1. FC Köln will künftig seine Mannschaft internationaler aufstellen. Die Beschränkung auf deutschsprachige Spieler in den vergangenen Jahren erwies sich als problematisch – deutschsprachige Profis, die in der Bundesliga auf Anhieb Leistungsträger und Führungsspieler sein sollen, sind für den 1. FC Köln in diesen Zeiten finanziell wir sportlich außer Reichweite.
Red Bull Salzburg verpasste zwar in der vergangenen Saison erstmals nach zehn Titeln in Serie die österreichische Meisterschaft. Allerdings gab die Mannschaft die meisten Schüsse der Saison ab und erzielte auch mit Abstand die meisten Tore. Das allerdings mit einem Kader, der seiner Konkurrenz turmhoch überlegen war. Dass Sturm Graz die von Red Bull hochgerüsteten Salzburger im Saison-Endspurt noch abfing, war eine Sensation.
Derart überlegen wird Strubers Kölner Kader nicht sein, wenngleich die Kölner nach dem Abstieg nicht ohne Stolz darauf hinweisen, dass sie mit dem Personalaufwand nun im oberen Drittel des Unterhauses liegen werden.