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Ein riskantes Spiel auf ZeitEingeschränktes Vertrauen für Achim Beierlorzer

Lesezeit 2 Minuten
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Armin Vehs und Achim Beierlorzers Wege werden sich im Sommer trennen – spätestens. 

  1. Armin Veh hat noch immer große Macht beim 1. FC Köln, daher gelang es ihm, den Vorstand umzustimmen.
  2. Der FC-Vorstand wollte die Situation vermeiden, Trainer und Geschäftsführer auf einen Schlag zu verlieren.
  3. Das Festhalten an Achim Beierlorzer ist ein riskantes Spiel auf Zeit.

Köln – Zu sagen, Armin Veh habe den 1. FC Köln erpresst, wäre heillos übertrieben. Steile Hierarchien sind üblich im Profifußball, ein Geschäftsführer in der Bundesliga hat beinahe uneingeschränkte Freiheiten. Er muss niemandem sagen, was er gerade tut, wo er ist, wann er gedenkt, sich mal wieder blicken zu lassen. Ein Job, der gut zu Armin Veh passt, der sich selbst oft genug als freiheitsliebender Mensch beschrieben hat. Die Aufgabe als Geschäftsführer hat ihm so gut gefallen, dass er neulich bedauernd feststellte, eigentlich viel zu lang Trainer gewesen zu sein.

Armin Veh stellt ständig die Vertrauensfrage

Für Männer wie Veh bedeutet der Begriff „Vertrauen“, dass man seinen Entscheidungen folgt. Implizit stellte er ständig die Vertrauensfrage. So sprengte er im Frühjahr nach sieben Jahren das Präsidium, indem er die Gremien vor die Wahl stellte, ihn oder Präsident Werner Spinner zu verlieren – was Spinners Rücktritt zur Folge hatte. Der FC stand anschließend zwar ein halbes Jahr ohne funktionierenden Vorstand da. Doch Veh konnte weitermachen – gestärkt und immer besserer Laune.

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Gleichzeitig verlor der Verein Zeit, weil Armin Veh etwa die Erneuerung der Mannschaft nicht konsequent genug anging. Schon im Winter hatte er es verpasst, Markus Anfang entweder bedingungslos zu unterstützen. Oder aber die Trennung herbeizuführen. So kam es zur Entlassung im April, als die Kölner nach einer holprigen Saison sportlich schon im Ziel waren.

Achim Beierlorzer versuchte es mit Begeisterung

Der neue Trainer musste innerhalb eines Sommers gleichzeitig sich und große Teile seiner Mannschaft auf eine erste Saison in der Bundesliga vorbereiten. Das versuchte er, indem er Begeisterung entfachte, doch damit allein ist kein Spiel zu gewinnen. Das bewies Friedhelm Funkel den Kölnern am Sonntag mit seiner biederen Fortuna.

Böse Erinnerungen

Werner Wolf wird sich am Montag an das Frühjahr 2012 erinnert gefühlt haben, als er erst Manager Volker Finke fortschickte und kurz darauf Trainer Stale Solbakken entließ. Damals stieg der FC ab. So stand diesmal nach langen Beratungen ein Bekenntnis mit extrem kurzer Halbwertszeit.

Dass Achim Beierlorzer nach diesem Schlag noch einmal nachhaltig erfolgreich werden kann in Köln, steht schwer infrage – selbst unter den Entscheidern glaubt kaum noch jemand daran. Es ging für das Präsidium darum, Beierlorzers Nachfolger Zeit zu kaufen, um in der Länderspielpause personell reagieren zu können.

Doch der Preis dafür war außerordentlich hoch.