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Nach MitgliederversammlungFC-Präsident Werner Wolf denkt nicht an Rücktritt – Macht auch Wettich weiter?

Lesezeit 3 Minuten
FC-Präsident Werner Wolf auf der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln am Dienstagabend in der Lanxess-Arena

FC-Präsident Werner Wolf auf der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln am Dienstagabend in der Lanxess-Arena

Die Mitglieder verweigerten dem Präsidium des 1. FC Köln die Entlastung, anschließend ließen sie bei der Wahl zum Mitgliederrat den Kandidaten des Vorstands krachend scheitern. Doch das Präsidium will weitermachen.

Am Mittag nach der für ihn äußerst problematischen Mitgliederversammlung des 1. FC Köln hat sich Präsident Werner Wolf zu Wort gemeldet. Die Mitglieder waren am Abend zuvor zunächst der Empfehlung des Mitgliederrats gefolgt und hatten darauf verzichtet, den Vorstand für das zurückliegende Geschäftsjahr zu entlasten. Anschließend war Gottfried Rüßmann, der Kandidat des Präsidiums bei der Wahl zum neuen Mitgliederrat, mit nur 30 Prozent Ja-Stimmen durchgefallen.

Knapp 15 Stunden nach Versammlungsende verbreitete die Kommunikationsabteilung des Klubs Äußerungen Wolfs, die das Geschehen aus der Sicht des Präsidenten einordnen sollten. Der 68-Jährige und seine Kollegen Eckhard Sauren und Carsten Wettich sind noch bis Herbst 2025 gewählt.

Ho-Yeon Kim (vorn) rief namens des Mitgliederrats dazu auf, den Vorstand um Präsident Werner Wolf nicht zu entlasten – und hatte Erfolg damit.

Ho-Yeon Kim (vorn) rief namens des Mitgliederrats dazu auf, den Vorstand um Präsident Werner Wolf nicht zu entlasten – und hatte Erfolg damit.

Konsequenzen schloss der Präsident vorerst aus. In der vergangenen Woche hatte Wolf im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bereits erklärt, dass ein Rücktritt nicht infrage komme. „Ich habe immer wieder diese Brüche erlebt und auch die negativen Konsequenzen. Deshalb haben wir gesagt, wir sind in einer Situation, in der wir Kontinuität brauchen“, hatte er gesagt.

Dieser Haltung blieb er auch am Mittwoch treu. „Die Situation nach der Mitgliederversammlung gestern nehmen wir ernst. Einen Teil unserer Mitglieder konnten wir abholen. Der andere Teil hat mit dem Votum nachvollziehbar seine Kritik nach dem Abstieg und der Transfersperre zum Ausdruck gebracht. Gleichzeitig ist es unser Ansporn, in den kommenden Wochen und Monaten diesen Mitgliedern unseren Weg noch besser zu vermitteln und ihr Vertrauen zurückzugewinnen“, ließ sich Wolf am Nachmittag zitieren.

Wolf empfindet seine Arbeit als noch nicht abgeschlossen. „Unseren Weg der finanzwirtschaftlichen Konsolidierung und der Modernisierung des Geißbockheims werden wir weiter fortsetzen und wissen genauso, dass sportlicher Erfolg bzw. der schnellstmögliche Wiederaufstieg unser wichtigstes Bestreben sein muss.“

Wir sind der festen Überzeugung, dass es nach der letzten Saison richtig war, auf Kontinuität zu setzen. So konnten wir uns in kürzester Zeit stabilisieren, es ist Ruhe eingekehrt und der Fokus liegt auf dem Sport
FC-Präsident Werner Wolf

Erneut wiederholte Wolf in seinem Statement seinen Wunsch nach Kontinuität. „Wir sind der festen Überzeugung, dass es nach der letzten Saison richtig war, auf Kontinuität zu setzen. So konnten wir uns in kürzester Zeit stabilisieren, es ist Ruhe eingekehrt und der Fokus liegt auf dem Sport. Entsprechend werden wir auch weiterhin alles daran setzen, uns nachhaltig für Kontinuität und Ruhe am Geißbockheim einzusetzen.“

Vize Wettich denkt an Rücktritt

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte allerdings Vizepräsident Carsten Wettich vor der Versammlung seine Zukunft im Präsidium von der Entlastung durch die Mitglieder abhängig gemacht. Offenbar ist für den Anwalt nun einmal mehr fraglich, ob seine Arbeit für den 1. FC Köln noch eine Zukunft hat. Wettich denkt auch jetzt weiter über einen Rücktritt nach. Am Mittwochnachmittag tagte der Vizepräsident am Geißbockheim mit seinen Vorstandskollegen, in der Runde soll auch der mögliche Schritt des früheren stellvertretenden Mitgliederratsvorsitzenden ein Thema sein. (ksta)