Conference LeagueNeue Stars aus England – Wovor der FC gegen Nizza gewarnt sein muss
Köln – Der 1. FC Köln eröffnet seine Conference-League-Saison bei einem klangvollen Gegner: Der OGC Nizza wartet am ersten Spieltag an der französischen Côte d’Azur. Wir stellen den League-1-Verein, der sich erst kürzlich noch namhaft verstärken konnte, vor und geben einen Ausblick auf die Begegnung gegen das Team von Steffen Baumgart.
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Verein
Der OGC Nizza beschert dem FC-Anhang einen Ausflug ans Mittelmeer, genauer gesagt: An die Côte d’Azur. OGC Nizza hat mit seinem Trainer Lucien Favre ein bekanntes Gesicht an der Seitenlinie. Die letzte Meisterschaft der Südfranzosen ist sogar noch länger her, als der letzte Titelgewinn des 1. FC Köln. In den 1950er Jahren fuhr Nizza gleich vier Titel ein, zuletzt 1959.
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Tatsächlich trifft der FC auch mit Nizza auf einen alten Bekannten. In der dritten Runde des Uefa-Pokals 1973/74 konnte sich der 1. FC Köln nach einem 0:1 in Nizza mit einem 4:0 im Rückspiel durchsetzen. In der Qualifikation zur Gruppenphase schaltete Nizza übrigens Maccabi Tel-Aviv aus.
Spielweise
Der OGC Nizza versucht genau den kontrollierten Angriffsfußball zu spielen, für den Trainer Favre auch in der Bundesliga bekannt war: Über Abwehrchef Dante wird gerne einmal mehr der Querpass gesucht, um den richtigen Angriffsrhythmus zu kreieren und einen Ballbesitz nicht zu einfach herzuschenken. Die Technik und die individuelle Klasse der Spieler lässt dies auch zu. Neben Dante sorgen mit Mattia Viti und Jean-Clair Todibo zwei verheißungsvolle Innenverteidiger-Talente für die nötige Physis in der Dreier-Abwehrkette. Eine Viererkette im Mittelfeld bietet Nizza die Möglichkeit durch Verschieben der Flügelspieler Übergewicht im Angriff, oder in der Abwehr herzustellen. Besonders erfolgreich gelang dies aber in der laufenden Saison noch nicht. Mit fünf Punkten aus sechs Spielen rangiert das Favre-Team derzeit auf dem 16. Tabellenrang. Zuletzt setzte es eine 0:1-Pleite gegen den Nachbarn AS Monaco. Der OGC schafft es in seinen Spielen zu selten, Chancen herzuleiten und die ganz große Torgefahr auszustrahlen. Und das, obwohl sich der Angriff personell durchaus sehen lassen kann.
Wichtigste Spieler
Die Südfranzosen haben sich zuletzt mit einigen Spielern aus der Premier League verstärkt. Darunter stehen bekannte Namen. Mit Torwart Kasper Schmeichel (Zuletzt Leicester City) und Mittelfeldakteur Aaron Ramsey (Juventus Turin, FC Arsenal) stehen zwei Führungsspieler mit viel Erfahrung im Aufgebot.
Zu einem wichtigen Spieler im Mittelfeld ist der 21-jährige Khéphren Thuram avanciert. Der jüngere Bruder des Gladbachers Marcus Thuram ist 1.92 Meter groß, lässt es aber auch an Geschmeidigkeit am Ball nicht vermissen, spielt wichtige und zielgenaue Pässe aus dem Zentrum.
Im Sturm hat Nizza ebenfalls einiges zu bieten. Nicolas Pépé wurde vom FC Arsenal ausgeliehen und kennt sich in der französischen Liga bestens aus. Vor seinem 80-Millionen-Euro-Wechsel zum FC Arsenal spielte Pepé für Lille und Angers. Mit viel Tempo ausgestattet, soll der 27-Jährige zusammen mit Nizzas Rekordkauf Sofiane Diop (kam für über 20 Millionen Euro aus Monaco) das Flügelspiel beleben. Im Sturmzentrum soll der erfahrende Stürmer Andy Delort aus Frankreich für Tore sorgen. Nizzas Top-Stürmer Amine Gouiri fehlt im ersten Spiel gesperrt.
Außerdem wurde Nizza in den Tagen vor der Partie gegen Köln noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv: Eine Woche nach seiner Vertragsauflösung beim FC Chelsea hat Ross Barkley beim OGC angeheuert. Der 28-Jährige wurde vor der Partie gegen die AS Monaco vorgestellt, kam aber noch nicht zum Einsatz. Barkley verbindet ein kraftvolles Auftreten im Mittelfeld mit viel Zug nach vorn.
Ausblick
Der Kader von OGC Nizza ist erstaunlich gut besetzt. Die individuelle Qualität der einzelnen Akteure sind den FC-Profis auf vielen Positionen überlegen. Rund 220 Millionen Euro Team-Marktwert stehen laut „Transfermarkt.de“ knapp 90 Millionen auf Kölner Seite gegenüber.
Das Aufeinandertreffen am 1. Spieltag der Conference-League-Gruppenphase dürfte dennoch völlig offen sein. Auch der VfL Wolfsburg, den der FC am Wochenende mit 4:2 besiegt hat, verfügt über einen ähnlichen Marktwert wie die Franzosen. Das Baumgart-Team hat zudem gezeigt, dass es Mannschaften, die das Spiel kontrollieren wollen, permanent unter Druck setzen kann.
Vorsicht ist geboten: Aufgrund der hohen Geschwindigkeit der Nizza-Angreifer, sollten die Kölner im Mittelfeld nicht zu große Lücken entstehen lassen. Das Spiel gegen den VfB Stuttgart mit Stürmer Silas hat gezeigt, wie schnelle Angreifer den FC vor Probleme stellen können.