Pokal-Aus in Regensburg1. FC Köln versagt vom Elfmeterpunkt
Regensburg/Köln – Drama in Regensburg – mit dem bitteren Ende für den 1. FC Köln. Die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol hat in einer wegweisenden Woche einen brutalen Rückschlag erlitten. Nach dem 3:1-Sieg im Keller-Duell gegen Bielefeld und vor dem Derby am Samstag in Gladbach schied der FC am Mittwochabend im Achtelfinale des DFB-Pokals beim Zweitligisten SSV Jahn Regensburg nach Elfmeterschießen aus. Jorge Meré und Jannes Horn verschossen für den Favoriten. Ein gehaltener Elfmeter von FC-Torhüter Timo Horn reichte nicht, da Max Besuschkow beim letzten Versuch die Nerven behielt. Der Favorit versagte vom Elfmeterpunkt, da auch in der regulären Spielzeit kurz vor Schluss Neuzugang Emmanuel Dennis nicht traf.
Das könnte Sie auch interessieren:
Am Ende hatte der FC nicht die Klasse und Cleverness, machte haarsträubende Fehler in der Defensive und erlebte im Pokal erneut eine herbe Enttäuschung. Köln verschenkte den ersten Viertelfinal-Einzug seit elf Jahren und 1,4 Millionen Euro an Prämien. „Wenn man 2:0 gegen einen Zweitligisten führt, muss man den Anspruch haben, das zu gewinnen. Wir müssen uns ankreiden lassen, das nicht konsequent zu Ende gespielt zu haben. Das Elfmeterschießen war dann sinnbildlich für das ganze Spiel“, sagte Kölns Keeper Timo Horn.
Alles zum Thema Timo Horn
- „Sehr wertvoll für uns“ Ex-FC-Köln-Torwart Timo Horn kehrt zurück in die Bundesliga
- „Klub passt zu mir“ Ex-FC-Torwart Timo Horn irritiert mit Liebeserklärung an Red Bull Salzburg
- Langjähriger Torwart des 1. FC Köln Timo Horn steht wohl vor Unterschrift bei neuem Team
- Kreisliga D Ludwig Wolper und sein Weg vom FC-Talent zum MMA-Kämpfer
- „Mein Ziel ist, noch einmal anzugreifen“ Timo Horn über schwierige FC-Zeit, Vereinssuche und Saudi Arabien
- Nach Abschied von Timo Horn 1. FC Köln scheint neue Nummer zwei im Tor gefunden zu haben
- Neue Hierarchie Der große Wandel in der Kabine des 1. FC Köln
Es war ein Spiel wie eine Achterbahnfahrt: Erst mit Höhen für den FC, der einen Traumstart hatte und durch Tore von Ismail Jakobs (4.) und Winter-Neuzugang Emmanuel Dennis mit seinem Premieren-Tor (22.) mit 2:0 in Führung ging. Dann folgten viele unerklärliche Tiefen. Nach dem Anschlusstor durch Kennedy (35.) wähnte sich der FC wieder mit zwei Toren vor. Und fühlte sich dann doch vom Video-Schiedsrichter um das 3:1 betrogen. Stattdessen hieß es kurz vor der Pause 2:2 durch Jann George. Der FC verlor danach die Linie und enttäuschte vor allem spielerisch maßlos.
Tor von Neuzugang Emmanuel Dennis
In Regensburg spielte der Regen vor dem Anpfiff eine große Rolle. Es hatte tagelang geschüttert, die Partie stand auf der Kippe. Nach einer Platzbegehung um 19 Uhr entschied Schiedsrichter Robert Hartmann: Es kann gespielt werden. FC-Coach Gisdol hatte der identischen Startelf wie gegen Bielefeld vertraut. Die Gäste begannen dominant und so, wie es für einen Favoriten nicht besser laufen kann: Der erste Torschuss war ein Treffer. Nach einem starken Pass von Jannes Horn schaltete Ismail Jakobs seinen Turbo ein und behielt vor dem Tor die Ruhe und Übersicht (4.). Und es ging wie gewünscht weiter: Erneut spielte Horn einen hohen Ball nach vorne, den Jan Elvedi, der Bruder von Gladbachs Nico Elvedi, falsch einschätzte. Jakobs profitierte davon, zog wieder an und steckte den Ball auf Dennis durch. Der schlug einen Haken nach innen und verwandelte eiskalt. Doch nachdem Jakobs das erste Mal eine Chance ausgelassen hatte, kamen die Gäste gleich zum Anschluss: Nach einer Ecke legte Jannes Horn den Ball unfreiwillig für Scott Kennedy auf, der wuchtig traf (35.).
1. FC Köln wird Tor „geklaut“
Kurz darauf zeigte sich, wie brutal Fußball sein kann: Statt 3:1 für Köln stand es plötzlich 2:2. Der FC haderte erneut über den Video-Schiedsrichter, denn einem Kopfballtor des eingewechselten Benno Schmitz versagte Schiedsrichter Hartmann nach Rücksprache mit dem VAR die Anerkennung. Ondrej Duda stand zwar bei seiner Flanke zwar leicht im Abseits, der Ball kam aber vom Gegner. Den Ausgleich hatte sich der FC indes selbst zuzuschreiben, da er völlig ungeordnet war. (44.).
Gisdol reagierte zur zweiten Halbzeit, brachte Max Meyer und Salih Özcan für Duda und Rexhbecaj. Doch der FC trat längst nicht mehr so zielstrebig und effizient auf. Die Gäste spielten ideenlos und zu hektisch, bekamen dann nach einem Handspiel von Elvedi im Strafraum aber einen Strafstoß zugesprochen, doch Keeper Meyer parierte Dennis’ unplatzierten Versuch. Die Kölner mussten nachsitzen. In der Verlängerung hatten sie zwar ein Übergewicht, konnten es aber nicht nutzen. Und erlebten später eine herbe Enttäuschung im Elfmeterschießen.