Köln – Eine große Sauerei: Bereits im Vorfeld des Zweitrunden-Spiels im DFB-Pokal zwischen dem 1.FC Saarbrücken und dem 1.FC Köln (18.30 Uhr) ist es zu einem Zwischenfall gekommen.
Wie der 1. FC Köln und die Polizei bestätigten, ereignete sich in der Nacht eine üble Farbattacke auf den Mannschaftsbus des Bundesligisten.
Üble Schmiereien am Morgen entdeckt
In der Nacht zum Dienstag hatten unbekannte Täter am Abstellort vor dem Victors Residenz-Hotel beim Deutsch-Französischen Garten den FC-Bus in Saarbrücken mit Graffiti beschmiert. Zu sehen sind das Wappen des 1.FC Saarbrücken, dazu der Spruch „Köln Hurensöhne“ und das Zeichen der Saarbrücker Ultras.
Eine Provokation, ein erheblicher Schaden, der einer Streifenbesatzung der Polizei gegen 5 Uhr aufgefallen war. Um 7 Uhr bemerkte auch Busfahrer Michael Liebetrut die Schmierereien. „Wir haben sogleich Anzeige erstattet. Man kann hier eindeutig von Vandalismus sprechen“, sagte FC-Pressesprecherin Lil Zercher dem „Kölner Stadt-Anzeiger".
Saarbrückens Kölner Trainer Lottner ist verärgert
„Für so eine Aktion habe ich überhaupt kein Verständnis“, sagte Saabrückens Cheftrainer, der Ur-Kölner Dirk Lottner. Der ehemalige FC-Kapitän und -Trainer hat sich ganz besonders auf die Partie gefreut.
Auch Lottners Ehefrau Sarah, die weiterhin in Köln wohnt und sich im Laufe des Tages mit der Tochter und Freunden in Richtung Saarland aufmacht, reagierte sofort auf Instagram. „Ich bin fassungslos und bestürzt.“
Von der Polizei wurde das Pokalspiel in dem kleinen Ausweich-Stadion in Völklingen bei Saarbrücken als „Hochsicherheitsspiel“eingestuft. Die Polizei erwartet rund 500 Problemfans zur Partie.
Mittlerweile kamen Gerüchte aus Fankreisen auf, dass „Anhänger“ oder Ultras von Fortuna Düsseldorf hinter der Farbattacke stecken könnten. Am Sonntag tritt der 1. FC Köln erstmals seit knapp sechs Jahren wieder im Derby in Düsseldorf an. Auf Nachfrage dieser Zeitung teilt die Saarbrücker Polizei allerdings mit, dass sie diesbezüglich „keinerlei Erkenntnisse“ habe. Ähnliches war auch vom FC und Fortuna zu vernehmen. Es scheint auch schwer vorstellbar bei der Distanz zwischen Düsseldorf und Saarbrücken (eine Strecke rund 300 Kilometer), zudem hinterlassen Ultras bei solchen Aktionen auch gerne ihre Insignien als eine Art Visitenkarte. Beim Relegationsspiel vor zwei Jahren zwischen dem 1. FC Saarbrücken und 1860 München war der Mannschaftsbus der „Löwen“ übrigens auch mit Graffiti-Parolen beschmiert worden.