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Spott für Verein, Mitgefühl für FansWerder lädt Kinder ein – Nachwuchsfans sehen Debakel in Köln

Lesezeit 3 Minuten
Der Spielstand von 7:1 wird auf der Anzeigetafel im RheinEnergieStadion angezeigt.

Der Spielstand von 7:1 wird auf der Anzeigetafel imv RheinEnergieStadion angezeigt.

23 Kinder durften das Gastspiel beim 1. FC Köln auf Einladung von Werder live verfolgen – und sahen ein historisches Debakel. Ob sie so Bremen-Fans werden?

Beim 7:1-Kantersieg des 1. FC Köln gegen den SV Werder Bremen am Samstagabend dürften sich nicht nur Kölner Fans die Augen gerieben haben. Das Spektakel war aufgrund der Tabellensituation vor Anpfiff nicht unbedingt zu erwarten gewesen – am Ende durften sich die „Geißböcke“ dann aber über ein wahres Fußballfest in Müngersdorf freuen.

Pleite beim 1. FC Köln: Werder läd 23 Kinder zum Fußballgucken ein

Für die Werder-Fans dürfte der Ausflug nach Köln derweil eher als Schlag ins Kontor verbucht werden. Doch nicht nur die mitgereisten Anhänger bekamen in Köln ein Debakel ihrer Mannschaft zu sehen, sondern auch 23 Kinder, die im heimischen Weserstadion die Partie an der Kino-Leinwand im Rahmen der „Kids Week“ des Bremer Vereins verfolgten.

Vor dem Anpfiff hatte der SV Werder auf Twitter auf die Aktion hingewiesen. „Volle Hütte: Im wohninvest WESERSTADION sitzen 23 Kinder im Kino und schauen sich im Rahmen der KIDS WEEK gemeinsam #KOESVW an“, schrieb der Verein und wünschte den Kindern: „Viel Spaß!“

Spaß gab es dann aus Bremer Sicht allerdings kaum für die Nachwuchsfans. Bereits in der Halbzeitpause räumte der Verein ein: „Auch unsere jungen Fans im wohninvest WESERSTADION, im Rahmen der KIDS WEEK, haben sich das anders vorgestellt“ und zeigte ein Foto der Kinder im Kino – von leuchtenden Augen und breitem Grinsen keine Spur. „Irgendwie müssen wir jetzt das Beste daraus machen“, fügte der Club an.

Werder Bremen: „Irgendwie müssen wir jetzt das Beste daraus machen“

Am Sonntag sorgte die Social-Media-Aktion der Bremer dann naturgemäß für viele humorvolle, aber auch mitleidige Kommentare bei Twitter und Co. „Jugendamt ist informiert“, kommentierte ein Bremer Fan. „23 Kinder wurden im Weserstadion versammelt, um nicht allein leiden zu müssen. Starke Aktion, Werder“, schrieb ein anderer Nutzer. „Das ist das Lustigste, was ich je gesehen habe“, lautete ein weiterer Kommentar.

Doch es gab auch viel Mitgefühl für die Bremer Kids. „Die armen Kinder“, schrieben viele Nutzer zu dem Bremer Tweet. „Ich hatte noch nie so viel Mitleid“, bekannte unterdessen ein eigentlich unbeteiligter Anhänger des VfB Stuttgart.

Viel Mitgefühl mit Bremer Nachwuchsfans nach Pleite gegen 1. FC Köln

Auch internationale Fußball-Fans wurden auf die Bremer Aktion aufmerksam – und zeigten Mitgefühl mit den Kindern. „I feel so bad for them“ (ungefähr „Ich fühle mit ihnen mit“), schrieb ein Twitter-Nutzer, der sich selbst in der Ukraine verortet.

Andere Twitter-Nutzer forderten den SV Werder Bremen unterdessen auf, die Kinder noch einmal zu einer Partie ins Weserstadion einzuladen, die dann hoffentlich nicht zu einem ähnlichen sportlichen Debakel gerät, wie die Partie am Samstagabend in Köln.

Der 1. FC Köln hatte Werder Bremen am Samstagabend mit 7:1 geschlagen. Der Ex-Kölner und jetzige Bremer Leonardo Bittencourt räumte nach der Partie ein. „Wir wurden heute einfach auf gut Deutsch ‚Hops genommen‘. Sie haben uns überrannt.“

Der FC habe „von A bis Z“ gewusst, was Bremen vorhabe, erklärte Bittencourt – und habe den Bremern „zwei Tage vorher noch die Aufstellung rübergeschickt“. Bremen sei „vorgeführt“ worden, so der Bremer Mittelfeldmann. Die Bremer Kinder dürften wohl nicht widersprechen. (das)