Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln ist in der Partie am Sonntag beim Tabellenletzten Jahn Regensburg klarer Favorit.
Zwei Ausfälle für Spiel in RegensburgFC-Trainer Struber muss auch auf diesen Stürmer verzichten
Gerhard Struber war am Samstag zwar noch nicht richtig fit, aber zumindest in der Lage, das Abschlusstraining des 1. FC Köln zu leiten. Und anschließend zählte der Trainer, der am Freitag aufgrund eines grippalen Infekts nach flachgelegen hatte, auch zur Reisegruppe, die im ICE den Weg nach Regensburg auf sich nahm. Dort tritt der Bundesliga-Absteiger am Sonntag (13.30 Uhr, Sky) beim Tabellenletzten SSV Jahn an.
Im Kader fehlten allerdings zwei Spieler: Bereits am Freitag war klar gewesen, dass Verteidiger Julian Pauli, der sich im Pokal-Achtelfinale gegen Hertha BSC (2:1-Sieg nach Verlängerung) eine Kopfverletzung zugezogen hatte, nicht einsatzfähig ist. Am Samstag meldete sich aber noch ein weiterer Spieler ab: Luca Waldschmidt fällt kurzfristig aufgrund von Rückenproblemen aus. Für den Stürmer nahm Struber Steffen Tigges mit nach Regensburg, der zuletzt fast nie dem Kader angehört hatte.
Bleibt Eric Martel in Strubers Dreierkette?
Ansonsten sind „alle bereit und fit“, ließ Struber mitteilen. Der Coach muss nach dem Pauli-Ausfall seine Defensive umbauen. Gegen Hertha hatte er Mathias Olesen eingewechselt und dafür Eric Martel in die Dreierkette zurückgezogen. Das ist auch am Sonntag eine naheliegende Option.
Der FC will seinen Aufwärtstrend fortsetzen und tritt als haushoher Favorit in der Stadt an der Donau an. Der Jahn hat in 14 Saisonspielen erst acht Punkte eingefahren, vor allem das schlechte Torverhältnis sticht ins Auge. Regensburg hat erst fünf Treffer erzielt, dafür aber schon 33 kassiert. Bisher gab es nur zwei Siege – die allerdings im heimischen Stadion gegen Ulm und Elversberg (jeweils 1:0). Auch die Bayern waren unter der Woche im Pokal gefordert, am Dienstag beim 0:3 gegen den VfB Stuttgart allerdings chancenlos.
Doch Struber dürfte alles dafür tun, dass seine Mannschaft den Gegner nicht auf die leichte Schulter nimmt. „Jahn Regensburg hängt angeschlagen im Eck. Dennoch wissen wir aus Erfahrung, wie gefährlich solche Gegner sind. Es gilt, alles zu unternehmen, um Regensburg jeden Keim der Hoffnung zu nehmen. Wir sind für unsere Leistung auf dem Platz verantwortlich und alle reif genug, um zu wissen, dass es an uns liegt, ob wir liefern oder nicht“, sagt Struber. Auch Kapitän Timo Hübers warnt: „Ich habe gehört, dass dort raue Bedingungen herrschen und nicht die besten Gegebenheiten. Regensburg ist eine Mannschaft, die mit dem Rücken zur Wand steht, es wird wohl wieder ein Kampfspiel.“
Und zuletzt erwiesen sich die Bayern auch nicht gerade als Kölner Lieblingsgegner. Regensburg hat die letzten drei Duelle gegen Köln für sich entschieden – im Mai 2019 gab es in der 2. Bundesliga einen 5:3-Auswärtssieg, im Februar 2021 (Achtelfinale) und im Juli 2022 (1. Runde) setzte sich der Jahn jeweils im DFB-Pokal zu Hause im Elfmeterschießen durch. Das Schlusslicht weiß auch, was die Stunde geschlagen hat und wird auch dem großen Favoriten wahrscheinlich nicht den Gefallen tun, das Spiel von vornherein abzuhaken: „Wir dürfen ein absolutes Top-Team vor einer mit Sicherheit wieder tollen Kulisse begrüßen. Die Kölner schalten schnell um und üben viel Druck auf den Gegner aus. Die Vorfreude ist riesengroß. Wir wollen mit aller Macht versuchen, unser Heimspiel zu gewinnen“, sagt Trainer Andreas Patz.