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Ein Star mit Herz und CharakterDirk Nowitzki in Kölner Lanxess-Arena gewürdigt

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Dirk Nowitzki in der Kölner Lanxess-Arena.

Köln – Die großen Momente brauchen wenig Licht. Manchmal muss es nur kunstvoll in Szene gesetzt sein und einen Knalleffekt bereithalten, um seine spektakuläre Wirkung zu entfalten. Insofern hat am Donnerstagabend in Köln eine ideale Inszenierung stattgefunden, die Dirk Nowitzki noch einmal in den Mittelpunkt rückte. Im wahrsten Sinne des Wortes und für jeden sichtbar: ins Zentrum jenes Feldes, das ihn hat berühmt werden lassen. Getaucht in ein gerade ausreichend gedimmtes Spotlight. Die ungeteilte Aufmerksamkeit.

Es stand ein großer Moment auf der Agenda: Das Trikot der deutschen Basketball-Nationalmannschaft mit der Nummer 14, das der 44-jährige Würzburger während seiner gesamten Laufbahn in der DBB-Auswahl getragen hat, ist unter das Hallendach der Multifunktionshalle in Deutz gezogen worden und wird künftig nicht mehr vergeben. Es ist das erste Mal, dass der Verband für einen seiner Spieler eine Zeremonie vollzieht, die in den USA für ihre sportlichen Legenden Usus ist. Als der Moment gekommen ist, sprühen Funken und es kracht.

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Nowitzkis Trikot wird zum Dach der Lanxess-Arena gezogen.

Der Termin ist gut gewählt, denn es sind nur noch wenige Minuten, bis für die deutsche Mannschaft die Europameisterschaft mit der Partie gegen Frankreich beginnt. Auf den Rängen haben sich die Fans voller Vorfreude versammelt, als sich Vergangenheit und Gegenwart für einige emotionale Momente begegnen und im Videowürfel ihr Medium finden: Es flimmern noch einmal die besten Szenen aus der unvergleichlichen Laufbahn des 2,13 Meter großen Mannes über die Bildschirme, den Deutschland schon lange in sein Herz geschlossen hat.

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Mark Cuban nach Köln gereist

Die Bilder zeigen die besten Szenen aus seiner Zeit bei den Dallas Mavericks und bei der Nationalmannschaft, sie erinnern an 153 Länderspiele, in denen Nowitzki 3045 Punkte erzielte und 2002 bei der Weltmeisterschaft in Indianapolis Bronze sowie bei der Europameisterschaft 2005 in Serbien Silber gewann.

Aus dieser Zeit sind DBB-Teamkollegen ebenso nach Köln gekommen wie ehemalige Mitspieler der Dallas Mavericks, mit denen der Deutsche 2011 den NBA-Titel gewann und zum wertvollsten Spieler der (MVP) der Finalserie avancierte. Jason Kidd, der ehemalige Aufbauspieler und heutige Coach der Mavericks ist ebenso angereist wie Klubbesitzer Mark Cuban, der stets eine innig- freundschaftliche Beziehung zu seinem wichtigsten Profi pflegte, der 21 Jahre lang nur für die Texaner auflief.

„Ihre Erfolge sind legendär“

„MVP, MVP!“ rufen die Zuschauer immer wieder lautstark von den Rängen – auch als die Beleuchtungstechniker vereinzelte Kreise über die abgedunkelten Tribünen zaubern, die an die olympischen Ringe und den Sommer 2008 erinnern, als der Star das deutsche Olympiateam als Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier in Peking ins Stadion führte.

Vermutlich ist es nicht übertrieben, von einem staatstragenden Moment zu sprechen, was sich allein daran zeigt, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ans Rednerpult tritt , um ein paar Worte an Nowitzki zu richten: „Ihre Erfolge sind legendär, ihr Heldenstatus auch Jahre nach dem Ende ihrer aktiven Zeit noch uneingeschränkt“, sagt er. „Ein Star kann man schnell werden, aber es muss auch Herz und Charakter hinzukommen, um bei den Menschen unvergessen zu bleiben.“ Worte voller Würde.

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Beides trifft auf den Geehrten uneingeschränkt zu, dem Huldigungen auch immer ein wenig unangenehm sind, wie eine für ihn typische Szene aus dem Film „Der perfekte Wurf“ zeigt, der seinen Weg vom schüchternen Jungen zum Weltstar dokumentiert. Nowitzki ist im Auto unterwegs und philosophiert über seine Talente. In der Annahme, dass ihn nicht viel von anderen Menschen unterscheide, sagt er: „Ich kann relativ gut ein Bällchen in einen Korb werfen.“

Es hat jedenfalls gereicht, um in den Status einer Legende aufzusteigen. „Vielen Dank an meinen verrückten Coach Holger Geschwindner und an meine Mitspieler, die mich immer so akzeptiert haben, wie ich bin. An meine Eltern und an meine Schwester und an meine Familie, die immer alles mitgetragen haben.“ Und weiter: „Es ist mir eine Riesenehre. Ich habe immer gerne für mein Land gespielt und alles gegeben.“

Und weil die Fans genau das stets gespürt haben, verabschieden sie ihn mit Ovationen. In ihrem Gedächtnis und in ihren Herzen wird er der einzigartige Spieler bleiben, der 2019 seine aktive Karriere beendet hat. Und falls sie es doch einmal vergessen sollten, gibt es seit Donnerstag ein großes Trikot unter der Decke einer sehr großen Halle.