Für Bayer 04 Leverkusen beginnt die Rückrunde am Sonntag in Paderborn.
Wir werfen einen Blick auf die voraussichtliche Startelf von Trainer Peter Bosz.
Viel Auswahl hat der Niederländer aufgrund diverser Sperren nicht.
Leverkusen – Am Sonntag startet Bayer 04 Leverkusen beim SC Paderborn (18 Uhr/Sky) in die Rückrunde der Bundesliga. In der kurzen Wintervorbereitung wurde noch einmal das Saisonziel Champions League betont. Kerem Demirbay sprach im Interview mit dieser Zeitung sogar vom Titel. Doch bis dahin ist es ein sehr weiter Weg. Gegen Paderborn fordert Kevin Volland zunächst einen „überzeugenden Sieg“. Wie wird Leverkusens Startelf am Sonntag aussehen? Vor allem Sperren schränken die Auswahl von Trainer Peter Bosz erheblich ein.
Tor
Zwischen den Pfosten führt kein Weg an Lukas Hradecky vorbei. Der Finne ist unumstritten, auch wenn er keine perfekte Hinrunde spielte. Bei seinem Champions-League-Debüt, dem 1:2 gegen Lok Moskau, patzte Hradecky foschwer. Doch in vielen weiteren Partien hielt er Bayer 04 mit starken Paraden die Punkte fest. Im Sommer wartet auf den 30-Jährigen ein Highlight: die EM. Finnland gelang erstmals die Qualifikation für ein großes Turnier – auch dank Hradecky. Ramazan Özcan bleibt Ersatz. Niklas Lomb, der eine herausragende Halbzeit im Test gegen St. Gallen (3:2) in La Manga spielte, wäre für diese Rolle allerdings ebenfalls qualifiziert.
Abwehrchef Sven Bender hat sich nach überstandener Oberschenkelprellung fit gemeldet. Eine große Erleichterung für Trainer Bosz – der 30-Jährige war Leverkusens konstantester Feldspieler der Hinrunde. In der Innenverteidigung wird Jonathan Tah an Benders Seite auflaufen. Der Nationalspieler ist trotz einiger Schwächen in der ersten Halbserie gesetzt. Vor allem, weil er keine echte Konkurrenz hat. Panagiotis Retsos ist nach viel Verletzungspech noch immer keine sichere Alternative, was er beim 3:4 im Test gegen Utrecht eindrucksvoll unter Beweis stellte. Aleksandar Dragovic hat mehr schwache als starke Tage und äußerte zuletzt forsch einen Wechselwunsch – was ihm nicht unbedingt geholfen hat. Als Rechtsverteidiger ist Lars Bender konkurrenzlos. Der Kapitän wäre wohl ebenso konstant wie sein Zwillingsbruder, würde ihm nicht regelmäßig die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung machen. Mitchell Weiser hat, bis auf wenige Ausnahmen, noch nicht das gezeigt, was von ihm erwartet wird. Links wird Daley Sinkgraven starten, Wendell fehlt gelb-rot-gesperrt. Sollte der Niederländer überzeugen, könnte er sich schnell festspielen – zu schwankend sind die Leistungen seines brasilianischen Konkurrenten.
Mittelfeld
Charles Aránguiz fehlt wegen eines Muskelfaserrisses, der Chilene wird schmerzlich vermisst. Neuzugang Exequiel Palacios hat eine Drei-Spiele-Sperre aus Argentinien mitgebracht, kann also nicht als Ersatz einspringen. So wird Julian Baumgartlinger im zentral-defensiven Mittelfeld agieren. Der Österreicher zeigte auch Schwächen in der Hinrunde, wird von Trainer Bosz aber geschätzt. Neben ihm dürfte Kerem Demirbay den Vorzug vor Nadiem Amiri bekommen. Leverkusen ist auf die Standards des 26-Jährigen angewiesen, zudem konnte sein früherer Hoffenheimer Teamkollege nur wenig Eigenwerbung betreiben. Vor der Doppel-Sechs wird Kai Havertz als Spielgestalter auflaufen. Coach Bosz bescheinigte dem in der Hinrunde kriselnden Supertalent, wieder „der alte Kai“ zu sein – bereits nach der ersten Trainingseinheit. Sollte der Niederländer Recht behalten, wäre das ein enormer Fortschritt im Vergleich zur Hinserie.
Angriff
Nach seiner Tätlichkeit im Derby gegen Köln (0:2) muss Leon Bailey weiter pausieren. Paulinho kämpft bis Februar in Kolumbien mit Brasilien um ein Olympia-Ticket, womit der 19-Jährige immerhin zu Spielpraxis kommt. Eine realistische Startelf-Option wäre er für Trainer Bosz allerdings ohnehin nicht gewesen. Somit bleiben für die Flügel nur Moussa Diaby (links) und Karim Bellarabi (rechts). Beide sind extrem schnell und sorgen ständig für Unruhe – treffen allerdings auch oft die falsche Entscheidung, wenn sie zwischen Dribbling nach innen und einer Flanke wählen müssen. Im Zentrum wird Kevin Volland auf die Anspiele warten. Leverkusens Olympia-Kandidat ist schneller als Mittelstümer-Mitbewerber Lucas Alario. Und bei spielfreudigen Paderbornern könnte die Werkself einige Konter-Gelegenheiten bekommen. Alario pendelt seit seinem Wechsel zu Bayer 04 im Sommer 2017 immer zwischen Startelf und Bank hin und her, ist der Top-Joker. Maximal Chancen auf einen Kurzeinsatz dürfte der wiedergenesene Joel Pojanpalo haben.