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0:0 gegen Hertha BSCBayer 04 verpasst Sprung auf Platz zwei

Lesezeit 3 Minuten
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Bayer-Kapitän Lars Bender (r.)

Leverkusen – Lars Bender kniete im Rasen und schlug sich die Hände vors Gesicht. Nur Zentimeter hatten gefehlt. Der amtierende Kapitän von Bayer 04 Leverkusen hätte die Werkself in der Nachspielzeit der Partie am Sonntag gegen Hertha BSC beinahe auf Platz zwei geköpft. Doch der Ball trudelte knapp rechts am Pfosten vorbei – und es blieb beim 0:0 in einem zwar extrem chancenarmen, aber keinesfalls schlechten Bundesliga-Duell. „Wir haben das Spiel kontrolliert und dominiert“, befand Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes. „Das Einzige, was wir nicht hinbekommen haben, war, im letzten Drittel richtige Entscheidungen zu treffen. Vielleicht auch, weil die Frische fehlte.“ Trainer Peter Bosz ärgerte sich weder über die nach fünf Siegen gerissene Erfolgsserie noch über den verpassten Sprung auf Rang zwei: „Dann lieber nach dem 34. Spieltag.“

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Die ohnehin schon ausgedünnte Werkself musste gegen die Hertha kurzfristig zusätzlich auf drei Stammkräfte verzichten: Torjäger Lucas Alario (Knieprobleme), Flügelstürmer Karim Bellarabi (Oberschenkelprobleme) und Mittelfeldspieler Nadiem Amiri (Magen-Darm) standen nicht zur Verfügung – neben den langzeitverletzten Paulinho, Santiago Arias, Exequiel Palacios und Charles Aránguiz sowie Edmond Tapsoba und Sven Bender, die beide Trainingsrückstand haben.

Auf der Leverkusener Ersatzbank saßen somit neben den Torhütern Lennart Grill und Niklas Lomb lediglich die Verteidiger Tin Jedvaj, Mitchell Weiser und Wendell sowie der 17-jährige Nachwuchsstürmer Emrehan Gedikli. Weitere Juniorenspieler konnte Bosz nicht für den Kader nominieren. „Wir sind in unserer Blase. Das ist momentan das, was wir auf der Bank haben können, das Maximale“, sagte der Niederländer, der gezwungenermaßen drei Kaderplätze freilassen musste.

Schöner Freistoß von Demirbay

Angesichts der fast gänzlich fehlenden Offensiv-Alternativen ging die Werkself sparsam mit dem Gashebel um. Aus einer stabilen Defensive heraus sollte Hertha durch gezieltes Anlaufen auf Kommando zu Fehlern gezwungen werden. So kam Bayer 04 immer wieder zu Ballgewinnen, doch Chancen kamen wegen einiger Ungenauigkeiten im finalen Pass kaum zustande. Die beste Möglichkeit hatte Kerem Demirbay in der 32. Minute – sein fulminanter Fernschuss zwang Torhüter Alexander Schwolow zu einer Flugeinlage. Wenig später probierte es auch Leon Bailey erfolglos aus der Distanz (34.). Hertha war zuvor nur zu einigen mäßig gefährlichen Szenen durch Dodi Lukebakio gekommen, die Lukas Hradecky im Leverkusener Tor allesamt entschärfen konnte.

Lob von Trainer Bosz

In der zweiten Halbzeit änderte sich zunächst wenig. Keines der Teams leistete sich größere Fehler, obwohl fast jede anspruchsvolle Situation durch Kombinationen aufgelöst wurde. Endstation war aber immer eine der beiden Defensivreihen, die jeweils wie versiegelt wirkten. Nur stellte sich die Frage, ob bei den Europapokal-belasteten Leverkusenern bei Temperaturen um den Gefrierpunkt in der Bay-Arena irgendwann Konzentration und Kräfte nachlassen würden – zumal personelle Optionen auf der Bank fehlten. Die Werkself lieferte die Antwort, als sie Mitte der zweiten Halbzeit das Tempo noch einmal anzog. Das war durchaus beeindruckend, brachte aber – mit Ausnahme eines über das Tor geschossenen Freistoßes von Demirbay – zunächst keine Gefahr. Die gab es erst in der Nachspielzeit, als Benders Kopfball nach einer Freistoßflanke wenige Zentimeter am rechten Posten vorbeiging.

„Es war nicht viel mehr drin. Wir haben es versucht, ich mache den Jungs keinen Vorwurf“, resümierte Trainer Bosz. „Vielleicht hätten wir in der Vergangenheit so ein Spiel verloren. Heute haben wir noch einen Punkt geholt.“