Das Torhüterduell bei Bayer 04 Leverkusen spitzt sich zu: Trainer Alonso lässt die Entscheidung zwischen Hradecky und Kovar offen.
Hradecky oder KovarXabi Alonso treibt Torwartduell bei Bayer 04 auf die Spitze
Von Patrick Scherer
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Matej Kovar (l.) und Lukas Hradecky konkurrieren ums Tor bei Bayer 04.
Copyright: IMAGO/Sven Simon
Im Supercup beim Sieg nach Elfmeterschießen gegen den VfB Stuttgart am vergangenen Samstag war Lukas Hradecky einer der Helden. Während seine Kollegen alle Elfmeter verwandelten, hielt er einen Versuch von Frans Krätzig. Der 34-Jährige ist Kapitän der Werkself, war Schlüsselspieler beim Doublegewinn, spielte sehr stabil, machte kaum Fehler. Dennoch ist er nicht mehr die etatmäßige Nummer eins bei Bayer 04 Leverkusen. Xabi Alonso lässt das Rennen zwischen ihm und Matej Kovar komplett offen.
Vor dem Ligastart bei Borussia Mönchengladbach am Freitag (20.30 Uhr/Sat.1) treibt der Trainer das Torwartduell sogar auf die Spitze. Nach dem Supercupspiel sagte Hradecky: „Jetzt habe ich am Donnerstag erfahren, dass ich spiele. Mit den zwei Tagen reicht es mir.“ Alonso erklärte nun aber, dass die Torhüter vor dem Gladbach-Spiel erst am Spieltag erfahren werden, wer im Tor stehen wird.
Leverkusen steht vor der ersten von zahlreichen Englischen Wochen. Am Mittwoch geht es zum Nachholspiel der ersten Pokalrunde zu Regionalligist Carl-Zeiss Jena (18 Uhr), ehe am Samstag das Topspiel in der Liga gegen RB Leipzig (18.30 Uhr) wartet. Es ist davon auszugehen, dass diese Spiele unter den Torhütern aufgeteilt werden. Doch auch die Frage, ob diese Annahme richtig sei, lächelt Alonso weg: „Das kann passieren.“
Xabi Alonso sieht kein Problem
Hradeckys Aussage, dass es schon schön wäre, 48 Stunden vor einer Partie zu wissen, ob er oder sein zehn Jahre jüngerer Kontrahent im Tor stehen werden, spricht dafür, dass sich die Schlussmänner zumindest ein wenig mehr Sicherheit wünschen würden. Alonso sieht das anders. „Ich habe gerade keinen Anlass, daran zu zweifeln, dass einer der Torhüter keine Sicherheit hat“, sagt der Coach. „Sie trainieren hart, haben Selbstvertrauen und sie sind erwachsen und reif – Lukas ein bisschen mehr als Matej natürlich. Sie sind immer bereit, zu spielen.“
Alonso und die Leverkusener Verantwortlichen wollen, dass Kovar den nächsten Schritt in seiner Entwicklung macht, sie trauen ihm – trotz einiger wackliger Auftritte – weiter die Kronprinzenrolle zu, er soll Hradecky in nicht ganz so ferner Zukunft aus dem Tor verdrängen. Hradecky beschrieb zuletzt noch einmal das gute Verhältnis zwischen ihm und dem tschechischen Nationalkeeper Kovar. Beide sprechen Slowakisch, das mache es einfacher.
In der vergangenen Saison war die Rollenverteilung noch klarer: Hradecky spielte in der Liga, Kovar in den Pokalwettbewerben – jeweils bis auf eine Ausnahme. Der Finne unterstrich zuletzt, dass er in dieser Saison auch gerne Champions League spielen würde. Zur neuen Konstellation im Tor sagt er: „Es ist etwas anderes – auch für mich. Aber die Kommunikation ist da. Große Spiele stehen vor uns. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ich in diesem Alter noch bei so einem Verein spielen darf. Ich freue mich, dass ich meine Qualität zeigen kann. Ich bin einer von vielen Spielern in der Mannschaft. Ob Kapitän oder nicht: Xabi muss entscheiden, wer spielt.“