Leverkusens GegnerSchalkes epochale Dauer-Krise
Leverkusen – Die Skandale und internen Querelen aus der jüngeren Vergangenheit des FC Schalke 04 bieten genug Stoff für mehrere Bücher – hier ein kurzer Auszug: Der Rassismus-Eklat um Ex-Klubboss Tönnies sowie die katastrophalen Arbeitsbedingungen in dessen Fleischfabriken. Der Umgang des Vereins mit langjährigen Angestellten, wie beispielsweise die Entlassung von 24 Fahrern die im Jugendbereich tätig waren, darunter Rentner und Schwerbehinderte. Das Erzürnen der eigenen Fans, die zeitweilig einen „Härtefallantrag“ ausfüllen und triftige Gründe anführen mussten, wenn sie in der Pandemie-Zeit Geld für bereits gekaufte Tickets erstattet haben wollten. Der sportliche Niedergang mit miserabler Kaderplanung, wiederholten Suspendierungen von Profis und mittlerweile 25 sieglosen Spielen in Serie. Die etwa 200 Millionen Euro Schulden, die den Klub in seiner Existenz bedrohen. Es ist eine epochale Krise, in der der FC Schalke 04 steckt.
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Vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Bayer 04 Leverkusen (18 Uhr/Sky) gehen Königsblau zu allem Überfluss auch noch die Spieler aus. Gerade in der Defensive – mit 28 Gegentoren nach neun Spielen die selbstredend schwächste der Bundesliga-Historie – herrscht Not am Mann. Stammkeeper Frederik Rönnow droht auszufallen, Ersatzmann Ralf Fährmann hat Knieprobleme. Als Nummer drei steht der 35 Jahre alte Österreicher Michael Langer bereit. Es wäre sein zweiter Bundesliga-Einsatz.
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Bei seinen Vorderleuten sieht es nicht viel besser aus. Abwehrchef Salif Sané fällt mit einer Knieverletzung ohnehin aus, Innenverteidiger Ozan Kabak musste wegen Adduktorenproblemen mit dem Training aussetzen, Linksverteidiger Bastian Oczipka fehlte schon beim 1:4 bei Borussia Mönchengladbach wegen muskulärer Probleme. Manuel Baum kann „noch nicht sagen, wer auf dem Platz stehen wird und wer nicht“. Schalkes Trainer kündigte aber bereits an: „Wir müssen mit allem, was wir haben, mit Mann und Maus verteidigen.“ Es klingt eher nach Angst als nach Zuversicht, den ersten Schritt raus aus dem tiefen Tal zu machen.
Leverkusen will Serie ausbauen
Bayer 04, in der Bundesliga noch unbesiegt, will seine Serie weiter ausbauen. Die ebenfalls angespannte Personalsituation sowie die hohe Belastung durch viele englische Wochen will Trainer Peter Bosz nicht als Ausreden für schwindende Kräfte gelten lassen. „Es hilft, wenn man Spiele gewinnt. Spiele zu gewinnen bringt Energie. Der Glaube ist da und das gute Gefühl auch“, sagte der Niederländer.