Trotz vermeintlicher Absage ist ein Wechsel von Bayer 04 Leverkusen-Spieler Jonathan Tah zum FC Bayern nicht ausgeschlossen. Sein Berater Pini Zahavi äußert sich erstmals öffentlich.
Bayer 04 LeverkusenTah-Wechsel zum FC Bayern wieder möglich – Berater macht öffentlich Druck
Es schien alles vorbei, jetzt kommt kurz vor Ende des Transferfensters wohl doch noch einmal Fahrt in die Hängepartie um Jonathan Tah. Der 28-Jährige hatte früh in diesem Transferfenster seinen ausdrücklichen Wunsch bei Bayer 04 hinterlegt, zum FC Bayern wechseln zu wollen. Beim Rekordmeister lag oder liegt ein unterschriftsreifer Fünfjahresvertrag vor. In der vergangenen Woche schien das Thema vom Tisch, doch nun scheint die Tür wieder offen. Zumindest macht Tah-Berater Pini Zahavi über die „Bild“ am Donnerstagnachmittag noch einmal Druck.
„Es gab in den vergangenen Wochen mehrere Angebote, die trotz seines ausdrücklichen Wunsches alle abgelehnt wurden“, sagte Zahavi und widerspricht damit Aussagen von Bayers Geschäftsführer Simon Rolfes. Zahavi weiter: „Wir wollen es vermeiden, dass ein so verdienter Spieler wie Jona im kommenden Sommer ablösefrei den Verein verlässt. Deswegen hoffen wir, dass wir kurzfristig eine Lösung finden, mit der am Ende alle Seiten zufrieden sein können.“
Der öffentliche Aufschrei des Beraters ist wohl auf eine Aufsichtsratssitzung bei den Bayern am Mittwoch zurückzuführen. Dort soll der Vorstand dem Kontrollgremium deutlich gemacht haben, warum der Klub Tah noch in diesem Transferfenster braucht. Die Auftritte von Kim Min Jae und Dayot Upamecano zu Beginn der Spielzeit hatten die Verantwortlichen noch einmal ins Überlegen gebracht, obwohl Sportvorstand in der vergangenen Woche noch gesagt hatte, dass „der Kader stehen“ würde. Laut „Bild“ haben sich die Bayern am Donnerstag nochmal wegen des Transfers von Tah bei Bayer 04 gemeldet. „Nach neun Jahren bei Bayer inklusive des historischen Meistertitels in der vergangenen Saison möchte Jona jetzt den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen“, sagt Zahavi.
Bayer 04 will 30 Millionen Euro
Bei der Werkself war die Haltung Tahs Wunsch gegenüber stets klar formuliert: Der Spieler darf wechseln, wenn das Angebot passt. Leverkusen pocht dabei auf ein Gesamtvolumen von 30 Millionen Euro. Die Münchener wollen dieses Geld für einen deutschen Nationalspieler, dessen Vertrag im kommenden Juni ausläuft, allem Anschein nach nicht zahlen.
Das Transferfenster ist noch bis Samstag (24 Uhr) geöffnet. Gut möglich, dass sich die Klubs nun doch noch einigen. Sollte das passieren, würde Leverkusen wohl Joel Matip (33, vereinslos, ehemals FC Liverpool) als Ersatz verpflichten. Simon Rolfes stand am Donnerstag für ein Statement nicht zur Verfügung. Am Mittwoch hatte Tah noch 90 Minuten für Leverkusen in der ersten Pokalrunde beim 1:0 bei Carl Zeiss Jena auf dem Platz gestanden.