Tahs Wechsel zum FC Bayern wird durch finanzielle Schwierigkeiten des Münchner Klubs verzögert. Sportvorstand Max Eberl muss weiter erst Spieler verkaufen, bevor neue Spieler verpflichtet werden können.
Grundsätzliche EinigungTah-Wechsel von Bayer 04 zum FC Bayern rückt näher
Die Hängepartie um den Wechsel von Jonathan Tah von Bayer 04 Leverkusen zum FC Bayern München steht vor dem Ende. Beide Klubs haben sich grundsätzlich auf die Bedingungen des Transfers geeinigt. Der „Kicker“ berichtete zuerst. Zwischen 20 und 25 Millionen Euro sind als Ablösesumme inklusive Ratenzahlungen garantiert. Hinzu kommen etwa fünf bis zehn Millionen Euro an erfolgsabhängigen Bonuszahlungen. Von Leverkusener Seite war von Beginn an klar, dass das Gesamtvolumen des Transfers mindestens 30 Millionen Euro betragen muss. Der Vertrag von Tah läuft im kommenden Juni aus, eine Verlängerung lehnte der 28-Jährige ab.
Tah, dienstältester Spieler im Kader der Werkself, hatte schon im vergangenen Sommer wechseln wollen, betonte immer wieder, dass es sein Traum wäre, in der englischen Premier League zu spielen. Doch kein Klub von der Insel biss an. Er blieb. Nach einer erfolgreichen Saison mit dem Doublegewinn und dem neuen persönlichen Status als Stammspieler in der Nationalmannschaft klopften die Bayern an. Tah signalisierte Bayer 04 frühzeitig, dass er nach München wechseln wolle, wo ein sehr gut dotierter Fünfjahresvertrag für ihn bereitliegt.
Das Problem: Bayerns Sportvorstand Max Eberl ist nach einigen kostspieligen Transfers derzeit handlungsunfähig. Das gab Ehrenpräsident Uli Hoeneß bereits vor Wochen öffentlich zu Protokoll. Das Motto: Erst müssen Spieler den Klub verlassen und so Einnahmen generiert werden, bevor weitere Spieler verpflichtet werden können.
Mathijs de Ligt zu ManUnited?
Genau dieser Umstand verhindert, dass der Tah-Wechsel bereits jetzt perfekt ist. Zwar sind die Modalitäten geklärt, aber München muss weiterhin erst Spieler abgeben. Heißester Kandidat ist Innenvetreidiger Mathijs de Ligt, der von Manchester United umworben wird. Die Engländer sind sich aber auch über die Drucksituation der Bayern, bewusst, wollen den Preis des Niederländers drücken, die geforderten rund 50 Millionen Euro nicht bezahlen. Somit ist die Tah-Hängepartie noch nicht komplett beendet.
Der Nachfolger steht allerdings schon bereit: Joel Matip, dessen Vertrag beim FC Liverpool nicht verlängert wurde, soll zum Bayer-Kader stoßen. Der 32-Jährige hilft bei den Registrierungsregeln für die Champions League (der „Kölner Stadt-Anzeiger “ berichtete) und ist ablösefrei.
Xhakas Rückkehr nach LondonEin bisschen erinnert die Situation an den vergangenen Sommer, als der Transfer von Granit Xhaka vom FC Arsenal zu Bayer 04 lange in der Schwebe hing. Auch damals waren alle Modalitäten geklärt, doch Arsenal wollte zunächst die Nachfolge von Xhaka geklärt wissen. Erst, als die Londoner den Deal mit Declan Rice unter Dach und Fach gebracht hatten, gaben sie grünes Licht für den Wechsel des Schweizers nach Leverkusen.
Am Mittwoch kehrt Xhaka nun mit seinem neuen Klub nach London zurück. Am Abend (19 Uhr, live bei DF1) tritt die Elf von Trainer Xabi Alonso beim FC Arsenal an, der von Schulfreund Mikel Arteta trainiert wird. „Es ist natürlich ein Stück weit speziell, dorthin zurückzukommen, wo man sieben Jahre gespielt hat“, sagte Xhaka vor der Partie. „Die Fans von Arsenal freuen sich mit Sicherheit genauso wie unsere Fans auf einen Vergleich auf höchstem Niveau. Sportlich gesehen wartet ein sehr starker Gegner, es ist eine Riesen-Challenge für uns – aber natürlich auch für Arsenal.“