AboAbonnieren

Heimspiel gegen HoffenheimBayer 04 will mit resoluten Mitteln aus der Krise

Lesezeit 3 Minuten
Robert Andrich Bayer

Bayer-Abräumer Robert Andrich

Leverkusen – Seit knapp einer Woche hängt die berüchtigte Rote Laterne nun in Leverkusen: Zwei Spieltage, null Punkte, nur ein Tor. Dazu das peinliche Pokalaus in Elversberg. Die Eckdaten des völlig verpatzten Saisonstarts von Bayer 04 wurden oft erwähnt – nur nicht beim Werksklub selbst. Trainer Gerardo Seoane beschäftigt sich hauptsächlich auf analytischer Ebene mit Vergangenem, kaum auf emotionaler. Und sobald der Schweizer alle für ihn wichtigen Erkenntnisse gewonnen hat, wird der Blick nach vorne gerichtet. Das erwartet Seoane auch von seinen Profis. Leverkusens Chefetage verzichtete nach außen ebenfalls auf Kritik grundlegender Art – so angemessen sie auch gewesen wäre.

So klang Seoane am Freitagmittag auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr, Bay-Arena/Sky) fast erwartungsgemäß nicht wie ein angespannter Trainer eines Tabellenletzten. Vielmehr sprach Seoane von „ansprechenden Leistungen“ seines Teams. Natürlich brauche es noch „ein bisschen mehr“. Den historisch schlechten Saisonstart sieht der Coach als „Challenge, die wir annehmen wollen. Wir wollen uns gemeinsam gegen diese Widerstände durchsetzen.“ Die Wörter „Krise“ und „Fehlstart“ vermied Seoane. Stattdessen hieß es „in unserer Lage“ oder „in unserer Situation“.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die von Seoane beschriebenen Widerstände sind vermutlich in erster Linie in den Köpfen der Leverkusener Profis zu finden. Bayers 80-Tore-Offensivmaschine der Vorsaison ist trotz personeller Kontinuität liegengeblieben und steht aktuell bei einem Treffer aus zwei Spielen, erzielt von Mittelfeldmann Charles Aránguiz. Die Defensive, bereits vor der Sommerpause anfällig, hat weiter an Stabilität verloren. Für die alte Gewissheit, dass es die offensiven Genies schon irgendwie richten werden, gibt es derzeit keine Grundlage.

Samstag gegen die TSG Hoffenheim

Deshalb wird Seoane gegen Hoffenheim seine Mannschaft wohl einen Tick defensiver ausrichten. „Wir wollen unserem Spielstil treu bleiben und unserem Auftritt trotzdem ein paar Attribute hinzufügen, die in schwierigen Situationen benötigt werden“, sagte der 43-Jährige. Mitchel Bakker wird wohl aus der Startelf rutschen, auch Sardar Azmoun könnte ersetzt werden. „Es gilt, gewisse Situationen in der Defensive auch mal resolut und klar zu klären, um Eigenfehler zu vermeiden“, so Seoane.

Robert Andrich und Lukas Hradecky kehren zurück

Für resolute Lösungen steht im Kader von Bayer 04 niemand mehr als Robert Andrich. Der Werkself kommt es gerade recht, dass der Mittelfeldspieler seinen Bluterguss im Oberschenkel auskuriert hat und für Samstag zur Verfügung steht. Im Zentrum könnte der 27-Jährige für die zuletzt verloren gegangene Ordnung sorgen. „Leadership ist immer extrem gefragt, gerade in einer so schwierigen Ergebnis-Situation. Dann ist es noch wichtiger, sich zu unterstützen und zu pushen. Da hat Robert Andrich Qualitäten“, sagte Seoane. „Wie viele andere Spieler auch bei uns. Unter anderem Lukas Hradecky.“ Der finnische Kapitän wird nach abgesessener Rotsperre ins Leverkusener Tor zurückkehren.