KommentarBayer 04 ist unter Trainer Xabi Alonso ein Abstiegskandidat
Leverkusen. – Drei Niederlagen, zwei Unentschieden, ein Sieg – das ist der Arbeitsnachweis von Xabi Alonso bei Bayer 04 Leverkusen. Viel schlechter hat noch nie ein Trainer in der Geschichte der Werkself eine Mission begonnen. Die Gründe für die komplexen Probleme des noch im Sommer für sein Talent gerühmten Kaders liegen zu großen Teilen in einer Vergangenheit, die dem Trainer nicht angelastet werden kann. Xabi Alonso wurde aber verpflichtet, um Besserung in der Krise herbeizuführen. Man darf jetzt feststellen: Das ist ihm nicht gelungen.
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Beide Erfolgserlebnisse von Bayer 04 unter dem Welt- und Europameister sind erklärbar mit Gründen, die bei den Gegnern lagen. Schalke war zu schwach und Atlético Madrid hat den gemeinsamen Kampfgeist der Werkself entfacht, von dem allerdings schon drei Tage später wie durch ein Wunder nichts mehr zu sehen war. Die Leipziger konnten sich ohne großen Aufwand zu einem ungefährdeten 2:0-Sieg managen, weil Bayer 04 in ihrem Stadion erschienen war wie ein Kunde im Supermarkt, der das Geld vergessen hat.
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Die Startaufstellung legte, bei allem Verständnis für notwendige Kräfteschonung, den Verdacht nahe, dass Xabi Alonso seinen Kader noch nicht gut genug kennt. Wer die Seiten mit Dailey Singraven und Timothy Fosu-Mensah besetzt, im Angriff neben dem Alleinunterhalter Moussa Diaby die Lehrlinge Adam Hlozek und Amine Adli spielen lässt, während Jeremie Frimpong, Callum Hudson-Odoi und Patrik Schick auf der Bank sitzen, muss sich schon fragen lassen, was die Idee war. Denn der Ertrag dieses Plans – null Torchancen – deckte sich exakt mit den spontanen Befürchtungen bei Ansicht der Aufstellung.
Bis zur WM-Pause hat Xabi Alonso noch vier Gelegenheiten zum Nachweis seines Trainergeschicks. Die Partie gegen Brügge mag wichtig für das internationale Ansehen von Bayer 04 sein. Das wahre Problem liegt jedoch in der Bundesliga, wo Bayer 04 nach mehr als einem Drittel der Saison als legitimer Abstiegskandidat auftritt. Allen sollte klar sein, dass das nur mit Siegen geändert werden kann, zu denen Tore nötig sind, die ohne Torchancen nicht fallen können.