München – Robert Lewandowski hat das Wettballern der Supertorjäger gewonnen und den FC Bayern München an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga gehalten. In einem mitreißenden deutschen Clásico gegen Borussia Dortmund bejubelten die Münchner am Samstag nach einem 0:2-Fehlstart zu Hause noch ein 4:2 (2:2). Nach einem Doppelpack von Erling Haaland (2./9. Minute) drehten Weltfußballer Lewandowski (26./44./90.) und Leon Goretzka (88.) das Spiel.
Nach dem 3:0 von RB Leipzig beim SC Freiburg zog der deutsche Fußball-Rekordmeister wieder an den Sachsen vorbei, gegen die am 3. April das programmierte Finale um die Schale ansteht.
Joachim Löw schaut Topduell
Beim Klassiker Bayern gegen Dortmund bestaunte Joachim Löw von der Ehrentribüne aus ein Topduell, das sich diesen Namen wahrlich verdiente. „Hochintensiv und sehr, sehr spannend“, fand der Bundestrainer das „richtige Spitzenspiel“. Haaland, der in der zweiten Hälfte angeschlagen raus musste, schraubte seine Torausbeute auf 30 Pflichtspieltreffer in 28 Spielen hoch. Lewandowski hat jetzt 31 Liga-Tore auf dem Konto. Zehn Spieltage bleiben, um die 40-Tore-Marke von Gerd Müller zu knacken.
Nach dem Dortmunder Blitzstart kamen die Bayern mit starker Mentalität zurück. Die beiden prägenden Clubs des vergangenen Jahrzehnts lieferten sich eine klasse Partie mit schönen Spielzügen, intensiven Zweikämpfen und reichlich Toren.
Haaland sorgte mit seinem Doppelpack dafür, dass die Bayern wie zuletzt im Januar 1977 gegen den MSV Duisburg durch zwei Tore von Ronnie Worm so früh 0:2 zurück lagen. Nur etwas mehr als 70 Sekunden brauchte der Norweger für die Führung, nachdem Joshua Kimmich den Ball verloren hatte. Wenig später nahm Bayern-Trainer Hansi Flick komplett bedient auf der Bank Platz. Über Mahmoud Dahoud, Nico Schulz und Thorgan Hazard kam der Ball zu Haaland, der die schöne Kombination zum 2:0 abschloss.
Die Reaktion des Serienchampions hob dann aber Flicks Laune wieder. Immer besser kamen die Münchner ins Spiel, verbuchten mehr Ballbesitz und machten Druck. Dortmund, das in Hälfte eins drei Kilometer mehr als die Gastgeber lief, hielt bissig dagegen. Aber Lewandowski wollte Haaland auf keinen Fall in puncto Toreschießen nachstehen.
Foulelfmeter bringt die Wende im Spiel
Nach Vorarbeit von Leroy Sané, der druckvoll und spielfreudig auf dem rechten Flügel unterwegs war, musste Lewandowski nur seinen Fuß hinhalten. Auch das 2:0 war eine Sache für den Polen. Nach Überprüfung des Videoassistenten gab es nach Foul von Dahoud an Kingsley Coman Foulelfmeter, den Lewandowski in typischer Manier versenkte.
Intensiv ging es auch nach der Pause zur Sache. Hazard (47.) und Coman (48.) schnupperten jeweils am 3:2. „Weiter Druck, weiter Druck“ forderte der Münchner Startelf-Rückkehrer Thomas Müller seine Bayern auf, die das Geschehen immer klarer bestimmten. Erst recht, nachdem Haaland am Fuß behandelt wurde und das Spielfeld verlassen musste (60.). Bei den Bayern musste Jérôme Boateng wenig später verletzt vom Feld geführt werden (70.).
Bayern drängte auf das 3:2. Lewandowski raufte sich die Haare, nachdem er einen Schuss von der Strafraumgrenze nicht nutzen konnte (63.). Von Dortmund kam nicht mehr viel Entlastung, Goretzka sorgte für das umjubelte 3:2. Lewandowski machte dann alles klar.