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eSport-Highlight in KölnDer FC hat im virtuellen Bundesliga-Finale Großes vor

Lesezeit 3 Minuten
eSport-Team 1. FC Köln (1)

Das Team des 1. FC Köln im Rheinenergie-Stadion

Köln – Millionen spielen es an Konsolen wie der Playstation oder der Xbox, Tausende verfolgen mittlerweile auch die Profis bei Turnieren etwa auf der Streaming-Plattform Twitch oder auf Youtube: Die Fußballsimulation „Fifa“ ist schon längst kein Boom mehr, sie hat sich insbesondere bei jungen Menschen über Jahre zu einer festen, digitalen Unterhaltungskultur etabliert. Ein professionalisiertes Geschäft, in dem Spieler von großen Fußballvereinen unter Vertrag genommen werden, um in der Virtual Bundesliga (VBL) gegeneinander anzutreten .

1. FC Köln unter den besten acht Teams – 65.000 Euro Preisgeld

An diesem Wochenende blickt Deutschlands „Fifa“-Community nach Köln. Dort findet am 26. und 27. März das VBL-Finale in Mülheim statt, also der offizielle Titelkampf der Bundesliga-Klubs um die deutsche Meisterschaft. Neben einem Titel winkt ein Preispool von 65.000 Euro. Bis zu 18.000 Euro könnte allein das Siegerteam einstreichen.

1. FC Köln Tim

Der 23-jährige Tim „TheStrxngeR“ Katnawatos

Auch der 1. FC Köln hat sich als eines von 26 eSport-Teams in die Runde der letzten acht gespielt. Ein echtes Heimspiel wird es für Denis „Denis“ Müller (19), Tim „TheStrxngeR“ Katnawatos (23), Felix „Flexxooo“ Günther (24) sowie Trainer Lukas „Idealz“ Schmandt (25) dennoch nicht. Die Spieler können zwar erstmals von Angesicht zu Angesicht gegeneinander antreten. Zuschauer dürfen in der „Strassenkicker Base“ von Lukas Podolski, wo die Partien ausgetragen werden, im Zuge des Infektionsschutzes aber nicht dabei sein.

Spielt der Offline-Effekt eine Rolle?

„Wir sind froh, endlich das Klub-Finale als Live-Event machen zu können“, gibt sich Christian Knoth von der ESL (Electronic Sports League) vor dem Showdown in Köln geradezu erleichtert. Vielleicht gebe es einen „Offline-Effekt“, sodass die erfahrenen Profis einen Vorteil haben könnten. Es sei schließlich ein Unterschied, ob man online allein vor dem Bildschirm sitzt, oder eben offline seinem Kontrahenten gegenüber. Emotionen könnten verstärkt Einfluss auf das Spiel haben.

Virtuelle Fußball-Bundesliga

2012 führten die Deutsche Fußballliga (DFL) und der Videospiel-Hersteller Electronic Arts die virtuelle Bundesliga ein.

Seit 2020 gibt es einen geschlossenen Spielbetrieb, in dem derzeit 26 Clubs der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga mit eigenen Teams angemeldet sind.

Sie teilen sich nicht in erste und zweite Bundesliga, sondern nach geografische Kriterien in die Divisionen Nord-West und Süd-Ost.

Den Meistertitel der beiden ersten virtuellen Spielzeiten holte Werder Bremen.

Der 1. FC Köln engagiert sich seit 2018 im E-lektronik-Sport-Bereich. Im vergangenen Herbst präsentierten die Geißböcke das erste eigene Profi-Team. Die Saison begann am 1. November und findet nun ihren Abschluss. (sfl)

Auch deshalb herrscht unter den Spielern eine gewisse Anspannung, es wird nicht nur auf die Fingerfertigkeiten ankommen, auch die mentale Stärke spielt eine entscheidende Rolle. FC-Profi Tim Katnawatos, VBL-Einzelmeister der Saison 2017/18, ist das völlig klar. Entsprechend sieht auch die Vorbereitung der Kölner Spieler aus: „Wir arbeiten mit Sportpsychologen zusammen, genau wie die Profis, was unserem Spiel nochmal einen Schub gegeben hat“, erklärt der 23-Jährige. Ansonsten stehen vor dem Event zahlreiche Trainingsspiele und Video-Analysen der Gruppengegner im Vordergrund. „Für mich gibt es in der Gruppe keinen klaren Favoriten. Wir wollen gut reinstarten und sehen im Offline-Finale einen Vorteil für uns“.

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„Wir sind aktuell in einer super Form. Im Finale erwarten uns absolute Top-Mannschaften. Wenn wir es schaffen unsere beste Leistung abzurufen, wissen wir, dass wir jeden schlagen können. Die Tagesform wird sehr entscheidend sein“, schätzt FC-Coach Lukas Schmandt die Chancen seiner Spieler ein.

Das Finale mit allen Spielen wird live auf den Twitch- und YouTube-Kanälen der Virtual Bundesliga zu sehen sein. Außerdem überträgt Sport1 den Sonntag, ab 17 Uhr, live im Free-TV. Einen Spielplan mit Anstoßzeiten ist auf der Homepage der Virtual Bundesliga zu finden.