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Gegen SchottlandBesonderer TV-Hinweis bei DFB-Eröffnungsspiel – das steckt dahinter

Lesezeit 2 Minuten
Bundestrainer Julian Nagelsmann steht nach dem ersten Spiel der Fußball-Europameisterschaft 2024 zwischen Deutschland und Schottland am Mikrofon des ZDF. Ebenfalls mit dabei sind die Ex-Nationalspieler Per Mertesacker und Christoph Kramer, sowie ZDF-Moderator Jochen Breyer.

Während des ersten Europameisterschaftspiels zwischen Deutschland und Schottland lief im ZDF virtuelle Werbung. Ein Hinweis zum Spielende verwunderte einige Zuschauer.

Nach dem Eröffnungsspiel der Europameisterschaft zwischen Deutschland und Schottland folgt nach Abpfiff ein Hinweis. Die UEFA erklärt sich.

Nach dem 5:1-Erfolg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Schottland zum Auftakt der Europameisterschaft 2024 herrschte bei einigen Fans vor allem in den sozialen Medien Verwunderung. „Die Sendung enthält virtuelle Werbung“, wurde unmittelbar nach Abpfiff in der Live-Übertragung von ZDF und MagentaSport eingeblendet. Die UEFA erklärt, was dahinter steckt.

Deutschland ist neben China und den USA eines von nur drei Ländern, in denen sich die Werbung auf den Werbebanden im Live-TV von der tatsächlichen Werbung im Stadion unterscheidet. Dafür sorgt künstliche Intelligenz, die mit speziell für den bestimmten Werbemarkt ausgerichteter Werbung die realen Anzeigen überblendet.

EURO 2024: Das steckt hinter dem Hinweis „virtuelle Werbung“ in der ARD und im ZDF

Die UEFA spricht von „maßgeschneiderter Werbung“ für die Zuschauer vor den Fernsehern gegenüber der Nachrichtenagentur epd. Dabei wird die zugeschnittene Werbung unabhängig von der Plattform angezeigt, also sowohl im linearen Fernsehen, als auch über TV-Streaming-Angebote wie Chromecast oder Fire TV oder in den Mediatheken der einzelnen Sender.

Die sogenannte Replacement-Version wird dabei nicht nur im ZDF, sondern auch bei der ARD, RTL und bei MagentaSport ausgespielt. Gesetzlich festgelegt ist dabei, dass der Anbieter über die virtuelle Werbung informieren muss. Außerdem muss die UEFA in Deutschland spezielle weitere Richtlinien beachten.

„Virtuelle Werbung“: UEFA erklärt Einblendung nach Deutschland-Spiel gegen Schottland

So darf virtuelle Werbung nur übertragen werden, wenn „eine am Ort der Übertragung ohnehin bestehende Werbung ersetzt wird“. Neu ist das Konzept in Deutschland nicht. Pay-TV-Sender Sky experimentierte bereits in den frühen 2000er-Jahren mit dem Konzept.

Die Technik ist heute aber deutlich ausgereifter, sodass die Überblendung kaum zu erkennen ist. Allerdings gab es am ersten EM-Wochenende in einigen Spielen auch einige Einblendungsfehler.

Die Überblendungen betreffen dabei nicht nur die deutschen Vorrundenspiele gegen Schottland, Ungarn (19. Juni, 18 Uhr) und die Schweiz (23. Juni, 21 Uhr), sondern alle 51 Partien, die die UEFA an die Rechteinhaber in Deutschland vergeben hat.

Deutschland - Schottland: Verwunderung über Hinweis im ZDF nach Abpfiff

Ohnehin hat sich die Werbelandschaft bei der EURO 2024 in Deutschland deutlich verändert. Fünf der 13 weltweiten Bandensponsoren stammen mittlerweile aus China, 2016 in Frankreich war nur ein chinesischer Konzern auf den Banden in den Stadien zu sehen.

Neben dem chinesischen Elektronikkonzern Hisense, der schon 2016 dabei war, dürften deutsche Fernsehzuschauer in den vergangenen Tagen vor allem Werbung des Elektroautobauers BYD, von Chinas drittgrößtem Handyproduzent Vivo oder der Online-Handelsplattform AliExpress gesehen haben.

Deutsche Hauptsponsoren sind Sportartikelhersteller Adidas, Discounter Lidl und Arbeitskleidungshersteller Engelbert Strauss. Inwieweit sich die Werbung in der Replacement-Version von der Variante im Stadion unterscheiden, teilte die Uefa zunächst nicht mit.