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„Grenzt an Kamikaze“Christoph Daum hält Baumgart-Verpflichtung für „Riesenfehler“

Lesezeit 2 Minuten
Christoph Daum steht auf dem Roten Teppich.

Christoph Daum stieg als Trainer mit dem 1. FC Köln im Jahr 2008 in die Bundesliga auf.

Christoph Daum hat eine klare Meinung: Der HSV und Steffen Baumgart - das passt nicht. Auch für den 1. FC Köln sieht er schwarz.

Der ehemalige Fußballtrainer Christoph Daum glaubt nicht mehr an den Klassenerhalt des 1. FC Köln. Im 11Freunde-Magazin erklärte der 70-Jährige die Situation bei seinem ehemaligen Arbeitgeber für aussichtslos. Ähnlich kritisch sieht er den Schachzug des Hamburger SV, den ehemaligen FC-Trainer Steffen Baumgart einzustellen und nennt die Verpflichtung einen „Riesenfehler“.

Der FC war 2008 unter Daum in die erste Liga aufgestiegen. Aktuell liegen die Geißböcke vier Spieltage vor Ende der Saison mit mageren 22 Punkten auf Rang 17. Am Sonntag treffen die Rheinländer auf den ebenfalls abstiegsbedrohten FSV Mainz 05. Große Hoffnung auf einen Befreiungsschlag hat Daum nicht.

1. FC Köln: Christoph Daum glaubt nicht an Klassenerhalt

„So traurig es klingt, ich gehe davon aus, dass der FC leider direkt absteigt“, sagte Daum. Der VfL Bochum werde wohl nicht mehr in den Abstiegsstrudel geraten, und „wenn ich den FC mit Mainz 05 vergleiche, kann ich mir nicht vorstellen, wie der Club den rettenden Strohhalm Relegation ergreifen will“.

Bei den Kölnern spüre man die Zerrissenheit in der Spielanlage. „Nach Jahren von Baumgarts ‚Was-kostet-die-Welt?-Fußball‘, hat Schultz jetzt auf Sicherheit und Konterspiel umgestellt, was bei einigen Spielern wohl noch gar nicht angekommen ist. Zumal dem FC für soliden Defensivfußball schlichtweg herausragende Abwehrkräfte fehlen“, meinte Daum.

Hamburger SV: Bundesliga-Aufstieg rückt in weite Ferne

Die Verpflichtung von Steffen Baumgart als Trainer des Hamburger SV hält Daum derweil für einen „Riesenfehler“. Denn aus der zweiten Liga steige man nicht mit „Vollgas-Fußball auf, sondern indem man 30 Meter vorm eigenen Tor eine Todeszone einrichtet, in die im Idealfall kein Gegner vordringt“, sagte Daum. „Dafür braucht man aber viereckige Spieler. Den Aufstieg mit attraktivem ‚Immer-vorne-voll-drauf‘-Fußball erzwingen zu wollen, grenzt an Kamikaze“, meinte der 70-Jährige.

Baumgart (52) hatte den Zweitligisten Mitte Februar übernommen und sollte die Rückkehr in die Beletage schaffen. Doch nach dem 0:1 gegen Holstein Kiel am Samstag ist der Aufstieg so gut wie verspielt. Bei sechs Punkten Rückstand und dem deutlich schlechteren Torverhältnis (minus 16) auf den Tabellendritten Fortuna Düsseldorf droht dem HSV das siebte Zweitliga-Jahr in Serie. Baumgart holte in acht Liga-Partien nur elf Zähler. (nis mit dpa)