- Drittligist Viktoria Köln darf am Mittwochabend im Heimspiel gegen Bayern München II keine Zuschauer ins Stadion lassen.
- Regionalligist Fortuna Köln spielt zeitgleich gegen den Bonner SC - vor 500 Fans im Südstadion.
- Bei der Viktoria sorgt diese unterschiedliche Behandlung der Klubs für großen Ärger.
Köln – Fußball-Drittligist FC Viktoria Köln wird sein Heimspiel gegen den FC Bayern München II am Mittwochabend (19 Uhr) ohne Zuschauer bestreiten müssen. Dies verfügte das Land Nordrhein-Westfalen am Dienstagnachmittag. Ursprünglich war man im Verein davon ausgegangen, 300 Zuschauer in der Partie gegen den amtierenden Meister im Sportpark Höhenberg begrüßen zu dürfen. Die Besucher sollten per Los aus den Dauerkarteninhabern ermittelt werden.
Inzidenz in Köln bei 97,8
Skurril: Während der Drittligist vor leeren Rängen spielen muss, darf Lokalrivale Fortuna Köln in der Regionalliga beim zeitgleich stattfindenden Heimspiel gegen den Bonner SC (19.30 Uhr) 500 Zuschauer im Südstadion begrüßen. Das Gesundheitsamt hatte ein auf 1000 Zuschauer ausgelegtes Hygienekonzept der Fortuna abgesegnet, die Besucherzahl wurde aber nachträglich auf 500 Fans reduziert. Die Sieben-Tages-Inzidenz, der maßgebende Wert für die Zulassung von Zuschauern, lag am Dienstagmorgen in Köln bei 97,8. Vor wenigen Wochen hatte das Kölner Gesundheitsamt der Fortuna kurzfristig verboten, Zuschauer ins Südstadion zu lassen – damals lag der Wert bei knapp über 35.
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Axel Freisewinkel, einer der beiden Geschäftsführer von Viktoria Köln, erklärt die Situation des Drittligisten. „Zur neuen Fassung der Corona-Schutzverordnung vom Land Nordrhein-Westfalen gibt es unter Paragraph neun, Absatz sechs eine neue Anlage, die bei bundesweiten Teamsportveranstaltungen die Zulassung von Zuschauern bei einem zu hohen Inzidenz-Wert ausschließt“, so Freisewinkel. Für ihn unerklärlich: „In der Regionalliga, also eine Spielklasse niedriger, darf in Köln am gleichen Abend sogar mit 500 Zuschauern gespielt werden. Wie ist das möglich?“ Die Erklärung: Das Spiel der Fortuna ist keine Profisport-Veranstaltung und fällt damit in den Verantwortungsbereich der Stadt Köln, die die Erlaubnis für Zuschauer im Südstadion ausgestellt hatte.
Großes Unverständnis bei Viktoria Köln
Eric Bock, ebenfalls Geschäftsführer der Spielbetriebsgesellschaft, ist stinksauer. „Wie sollen wir das unseren Zuschauern und Sponsoren erklären? Im Sportpark Höhenberg muss ohne Anhänger gespielt werden und im Südstadion ist das in Ordnung – obwohl die Hygienekonzepte für beide Veranstaltungsstätten wasserdicht sind.“ Bock plant nun, den 1. FC Köln zu kontaktieren und sich gemeinsam mit den Geißbock-Verantwortlichen an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann zu wenden. „Natürlich steht die Gesundheit aller Menschen im Vordergrund. Deshalb gibt es ja auch die entsprechenden Hygienekonzepte. Aber wir sind es den Kölner Fußballfans schuldig, dass wir für sie kämpfen und der Profifußball nicht gänzlich ohne Zuschauer stattfindet.