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Nach 5:2-Sieg im DerbyKölner Haie vor wichtiger Partie beim Angstgegner in Berlin

Lesezeit 3 Minuten
Spieler der Kölner Haie jubeln gemeinsam uaf dem Eis.

Jason Bast (l.) jubelt mit Nick Baptiste (m.) und David McIntyre.

Nach dem überzeugenden 5:2-Sieg im Derby gegen Düsseldorf erwartet die Kölner Haie ein wichtiges Auswärtsspiel bei den kriselnden Eisbären Berlin.

Das 5:2 im rheinischen Eishockey-Derby, den ersten Heimsieg gegen die Düsseldorfer EG seit Oktober 2019, konnten die Kölner Haie nur für ein paar Stunden genießen. „Ich bin stolz auf die Mannschaft, es war eine reife Teamleistung“, sagte Trainer Uwe Krupp am Montagabend nach dem Erfolg vor der gewaltigen Kulisse von 17 121 Zuschauern in der Lanxess-Arena. Torhüter Mirko Pantkowski, der in der vergangenen DEL-Saison noch das DEG-Trikot trug, bemerkte: „Jeder Derby-Sieg ist schön, egal wann und wo man ihn feiert.“

Es war tatsächlich ein guter Auftritt der Haie, konzentriert und diszipliniert über 60 Minuten. Am Dienstag mussten die KEC-Profis den Blick dennoch umgehend auf die nächste Aufgabe richten, das Auswärtsspiel bei den Eisbären Berlin, das bereits am Mittwoch (19.30 Uhr) in der Arena am Ostbahnhof stattfindet. Im Mannschaftsbus machten sie sich am Dienstagmorgen auf die Reise in die Hauptstadt. „Wir wollen unsere gute Leistung in Berlin wiederholen“, sagte Pantkowski. „Berlin ist immer ein schweres Spiel, auch wenn es da gerade nicht gut läuft.“

Eisbären in der Krise

Mit letzterer Bemerkung untertrieb Pantkowski deutlich. Bei den Eisbären, neumaliger Champion und Meister der letzten beiden DEL-Spielzeiten, läuft es momentan in Wahrheit sehr, sehr schlecht. Während die Haie zwar nach dem Schlüssel für durchgehend gute Leistungen suchen, als Tabellen-Achter aber nur einen Punkt hinter Rang sechs liegen, der zu direkten Playoff-Qualifikation berechtigt, haben die Eisbären einen nie gekannten Absturz erlebt. Am Montag verloren sie zu Hause 2:3 gegen München und erlitten die vierte Niederlage nacheinander.

Im Klassement haben sie sich auf dem 13. Platz zementiert. Direkt vor den Abstiegsrängen und schon elf Punkte hinter Rang zehn, dem letzten Pre-Playoff-Platz. Der Hintergrund: Trainer Serge Aubin und Sportdirektor Stéphane Richer haben wichtige Meisterspieler wie Torhüter Mathias Niederberger oder die Verteidiger Ryan McKiernan und Kai Wissmann verloren und es nicht geschafft, sie gleichwertig zu ersetzen. Hinzu gesellen sich Verletzungen, Formkrisen und allgemeine Verzweiflung.

Nur ein Sieg aus 13 Duellen

Die Haie befinden sich somit in einer undankbaren Lage. Denn Berlin ist ein Team, mit dem sie sich traditionell schwertun. Der letzte Kölner Erfolg in der Berliner Arena datiert auf den 6. Dezember 2019. Von den letzten 13 Duellen mit den Eisbären haben sie nur eines gewonnen, als sie am 1. November ein 3:2 in der Lanxess-Arena feierten. Vorher gab es in Deutz am 16. Oktober ein 3:7 gegen Berlin.

Die Haie sind also einer der Lieblingsrivalen der Eisbären und könnten, falls es ungünstig für sie läuft, zum Aufbaugegner des Krisenklubs werden. Krupp, der von 2014 bis 2018 Eisbären-Coach war, war wohl deshalb sehr vorsichtig mit seiner Einschätzung: „Ich weiß gar nicht, ob wir es so anerkennen sollen, dass Berlin eine Krise hat. Es ist eine Mannschaft mit ganz viel Qualität.“

Verletzt fehlen den Haien Verteidiger Ryan Stanton, Torwart Oleg Shilin sowie die Stürmer Julian Chrobot und Landon Ferraro. Defensivmann Maximilian Glötzl ist noch für eine Partie gesperrt.