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Nach BlitztransferNeuer Goalie wirkt Wunder – Kölner Haie besiegen Straubing mit 2:0

Lesezeit 4 Minuten
Danjo Leonhardt (l., Straubing) am Donnerstag (3. Oktober) im Zweikampf mit Veli-Matti Vittasmäki vor dem Tor von Julius Hudacek (Kölner Haie).

Danjo Leonhardt (l., Straubing) am Donnerstag (3. Oktober) im Zweikampf mit Veli-Matti Vittasmäki vor dem Tor von Julius Hudacek (Kölner Haie).

Mit dem am Morgen verpflichteten Slowaken Julius Hudacek im Tor gelingt dem KEC ein 2:0 im DEL-Spiel gegen die Tigers.

Bereits am Morgen vor dem DEL-Heimspiel gegen Straubing haben die Kölner Haie für Aufsehen gesorgt – und zwar mit einem Blitztransfer. Der KEC reagierte auf sein Torwartproblem, verursacht durch die Verletzung von Tobias Ancicka und die Schwäche des Ersatzmanns Mirko Pantkowski, und verpflichtete den 36 Jahre alten Slowaken Julius Hudacek bis zum Saisonende.

Es ging alles sehr schnell. Nach lediglich einem Meeting mit seinen neuen Teamkollegen, ohne einmal mit der Mannschaft trainiert zu haben, musste Hudacek am Donnerstag in der mit 18.362 Zuschauern fast ausverkauften Lanxess-Arena aufs Eis. Mit weißen, noch werbefreien Schonern und der Maske seines früheren Klubs Dinamo Riga stand er gegen die Straubing Tigers im Tor des KEC – und feierte ein märchenhaftes Debüt mit einem Shut-out

Kölner Haie spielen wie ausgewechselt

Mit ihm im Tor spielten die Haie-Profis defensiv wie ausgewechselt und besiegten die Tigers mit 2:0 (0:0, 1:0, 1:0) - der zweite Erfolg des KEC in der sechsten Saisonbegegnung. „Es ist erstaunlich. Noch gestern Nachmittag hätte ich nicht damit gerechnet, heute hier in der vollen Lanxess-Arena zu spielen. Ich bin 36 Jahre alt und genieße es. Die Jungs haben mir geholfen, und ich habe versucht, ihnen Selbstvertrauen zu geben“, sagte Hudacek, nachdem er nach Spielende auf dem Eis und dem Tor getanzt hatte – wofür er berühmt ist. Der ehemalige Nationalkeeper der Slowakei kennt auch die Liga, denn er absolvierte Anfang des Jahres 16 Partien für den DEL-Rivalen Löwen Frankfurt.

Die Straubinger können mit ihrem Start in die DEL-Saison 2024/25 ebenso wenig zufrieden sein wie die Haie, allerdings aus anderen Gründen. Während die KEC-Profis zu viele Gegentore kassiert hatten, hatten die Tigers Probleme beim Toreschießen. Die Kölner überwanden am Donnerstag ihre Schwäche, während die Straubinger weiter mit vergebenen Chancen haderten.

Neuer Haie.Torhüter strahlt Ruhe aus

Zwar prüften die Gäste den neuen KEC-Torhüter schnell mit einigen Schüssen, doch Hudacek wehrte alle ab, von Beginn strahlte er viel Ruhe aus. Die Haie, die in den drei Begegnungen zuvor 18 Gegentreffer eingefangen hatten, konzentrierten sich auf die Defensive und spielten ohne Schnörkel und Risiko nach vorn, sobald sich Gelegenheiten ergaben. Das gelang ihnen gut, sodass es nach den ersten 20 Minuten 0:0 stand.

Nachdem die Straubinger zu Beginn des zweiten Drittels den Führungstreffer vergeben hatten, als der Puck bei Kölner Überzahl frei am Pfosten von Hudaceks Tor lag, schlugen die Haie zu: Nach einem Querpass von Moritz Müller traf Jan Luca Sennhenn in der 27. Minute von der blauen Linie zum 1:0. Straubings Goalie Florian Bugl war durch viel Verkehr vor seinem Tor in der Sicht behindert.

Haie nutzen Überzahl gegen Straubing Tigers

Die Gäste blieben offensiv gefährlicher als die Haie, doch sie nutzten ihre Chancen weiterhin nicht. Dazu trug die Kölner Defensive ebenso bei wie Hudacek, der in der 37. Minute einen Penalty von Tim Fleischer abwehrte. „Defensiv ist die Leistung ordentlich“, sagte KEC-Verteidiger Veli-Matti Vittasmäki in der zweiten Pause bei „Magenta Sport“ und ergänzte: „Wir spielen auch ein bisschen finnischer.“

Die Haie hatten zu Beginn des Schlussdrittels eine Minute lang eine Fünf-gegen-drei-Überzahl und nutzten ihre Chance. Nach Zuspiel von Gregor MacLeod schoss der vor dem Tor lauernde Louis-Marc Aubry das 2:0 für den KEC. Es blieb eine enge Partie, je mehr Zeit verstrich, desto verzweifelter bemühten sich die Tigers um den Anschlusstreffer. Es wurde dramatisch, als Josh Currie 54 Sekunden vor dem Ende eine Strafe kassierte, Straubing den Torwart vom Eis nahm und mit sechs gegen vier angriff. Doch auch das nutzte nichts. Die Torschussstatistik lautete nach 60 Minuten 16:32 - und das Ergebnis 2:0.

Kölner Haie: Hudacek – Bailen, Vittasmäki – Almquist, Glötzl – Sennhenn, Müller – Tropmann – Grenier, MacLeod, Schütz – Münzenberger, Aubry, Kammerer – Currie, Tyrväinen, Tuomie – Lindner, van Calster, Niedenz. – Zuschauer: 18.362. – Schiedsrichter: Palkövi, Anderson. – Strafminuten: Köln 6/Straubing 8. – Tore: 1:0 Sennhenn (26:57), 2:0 Aubry (41:05).