Nach dem sensationellen U-17-Titel des 1. FC Köln verliefen die Karrieren der Talente höchst unterschiedlich.
Vereinslos, Amateurkicker und ein WeltstarWas wurde aus den FC-Junioren-Meistern von 2019?
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Die B-Junioren des 1. FC Köln gewannen 2019 sensationell die Deutsche Meisterschaft.
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Die U-19-Junioren des 1. FC Köln stehen im Kampf um die Deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal im Halbfinale. Die Endspiele um einen nationalen Titel sind somit zum Greifen nah. Die Entscheidung fällt im April.
Einigen der Hochbegabten ist unabhängig vom Ausgang der Finalspiele eine Profilaufbahn zuzutrauen. Das Gros von ihnen wird sich erfahrungsgemäß aber im semi-professionellen Fußball wiederfinden, während anderen die große Bühne gänzlich verwehrt bleiben wird. So erging es auch der Mehrzahl der Spieler der letzten Kölner Meistermannschaft, die 2019 als krasser Außenseiter gegen Borussia Dortmund sensationell den Gewinn der Deutschen Meisterschaft der B-Junioren feierte.
1. FC Köln überrollte die Bayern auf dem Weg ins Finale
Rückblende: Marvin Obuz, Joshua Schwirten, Jan Thielmann und Florian Wirtz spielten den FC Bayern München im Frühjahr 2019 in Hin- und Rückspiel mit ihrem Hochgeschwindigkeitsfußball und Toren fast schwindelig. Am Bayern-Campus besorgte Thielmann den einzigen Treffer des Halbfinal-Hinspiels.
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Das wurde aus den FC-Talenten von 2019:
Talente des 1. FC Köln
1. FC Köln: Was wurde aus den Nachwuchs-Champions von 2019?
Daniel Adamczyk (Jahrgang 2002): Der Torhüter stand in den Spielen gegen den FC Bayern und Dortmund in der Startelf und war ein nervenstarker Rückhalt. Im Endspiel parierte er zudem einen Strafstoß des Dortmunders Rilind Hetemi. Heute steht der Deutsch-Pole beim ambitionierten Drittigisten VfL Osnabrück unter Vertrag. Marktwert: 150.000 Euro.
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Jens Castrop (2003): Einer der Hochgehandelten beim FC. In der Endrunde kam er in allen Spielen zum Einsatz. Schon in jungen Jahren mit einer ordentlichen Zweikampfhärte und Spielübersicht ausgestattet, waren seine Qualitäten auch in der Regionalliga von überdurchschnittlicher Ausprägung. Spielt inzwischen per Leihe beim 1. FC Nürnberg und ist dort fester Bestandteil des Zweitligisten. Mit Ablauf der Leihvereinbarung ist davon auszugehen, dass der vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler nicht nur als Zaungast zum 1. FC Köln zurückkehren wird. Marktwert: 1 Million Euro.
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Dennis Dahmen (2002): Der gebürtige Dürener war in der Kölner Innenverteidigung gesetzt. Noch als Junior wechselte Dahmen in die Südstadt zum SC Fortuna Köln. Bereits davor und ebenso danach wurde er von langwierigen Verletzungen immer wieder zurückgeworfen. Heute spielt er beim SV Breinig Breinerberg in der Verbandsliga Mittelrhein. Der Zug in den bezahlten Fußball ist somit abgefahren. Marktwert: -
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Jacob Jansen (2002): Der wuchtige Mittelstürmer (in der Bildmitte) traf im Endspiel gleich doppelt. Seine körperliche Überlegenheit verschaffte dem Strafraumspieler, der wie Florian Wirtz aus Brauweiler stammt, im Juniorenbereich oftmals einen entscheidenden Vorteil. Sein erstes Jahr im Herrenbereich verbrachte der Doppeltorschütze von Dortmund in der U21 der Geißböcke – mit überschaubarem Erfolg. Laut „Transfermarkt.de“ ist er seit Sommer vereinslos. Marktwert: 50.000 Euro.
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Jonas Jansen (2002): Kam beim Münchener Desaster am Geißbockheim zu einem Kurzeinsatz. Der Zwillingsbruder von Jacob (im Bild links) entschied sich nach seiner Zeit beim 1. FC Köln für einen Auslandsaufenthalt und studiert seit Sommer 2021 in den USA und spielt dort für die Westcliff Warrios University. Marktwert: -.
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Bilal Ksiouar (2002): Der Abwehrspieler (rechts), einer von insgesamt vier Akteuren aus Brauweiler, stieß erst als B-Junior und somit Spätberufener zum FC. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fand der Deutsch-Marokkaner allerdings in die Mannschaft. Im Endspiel kam er nach 69 Minuten in die Partie und half, die Dortmunder Angriffe zu unterbinden. Sein Engagement in der U21 endete vorzeitig. Im Sommer entschied er sich zu einem Wechsel zum Regionalliga-Absteiger Bonner SC. Marktwert: -.
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Finn Lanser (2002): Der Linksverteidiger aus Widdersdorf (hinten) war auf seiner Abwehrseite gesetzt. Im Endspiel schied er verletzungsbedingt bereits vor dem Pausenpfiff aus. Fand nach seinen Juniorenjahren am Geißbockheim zunächst keinen Anschluss, ehe er in der Jean-Löring-Sportpark zum SC Fortuna wechselte. Heute studiert in den USA und spielt dort für die Post Eagles University. Marktwert: -.
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Marvin Obuz (2002): Der Linksaußen war in den Finalspielen mit seinen Tempodribblings einer der Schlüsselspieler. In der Regionalliga West offenkundig unterfordert, für die Bundesligamannschaft des 1. FC Köln aber noch nicht weit genug, entschied sich der 21-Jährige im Sommer für einen Wechsel zum Zweitligisten Holstein Kiel. Ein Leihgeschäft, mit der Idee, dem Hürther mehr Spielpraxis auf hohem Niveau zu verschaffen. Marktwert: 300.000 Euro.
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Yusuf Örnek (2002): Der Innenverteidiger (rechts, hier im Final-Duell mit Youssoufa Moukoko) war im Team von Trainer Martin Heck eine feste Größe und war auch in den beiden folgenden Jahren in der U19 verlässlicher Bestandteil der Startformation. Im Herrenbereich verfestigte sich der Eindruck, dass die Leistung stagniert und größere Entwicklungsschübe ausblieben. Heute spielt er für die U21 des FC. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus. Marktwert: 100.000 Euro.
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Batuhan Özden (2002): Der Mittelfeldspieler, mit deutlich mehr Aktionen in der Offensivbewegung, wechselte zwischen Startelf und Ersatzbank. Auf herausragende Momente folgten oftmals weniger klare Entscheidungen. Im Finalspiel kam er für Lanser aufs Feld, spielte eine Stunde und leistete seinen Beitrag zum Titelgewinn. Spielt heute in der Oberliga Niederrhein, fünfte Liga, für TuRu Düsseldorf. Marktwert: -.
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Sebastian Papalia (2002): Der defensive Mittelfeldspieler (vorne im Bild), Kapitän der Meistermannschaft, war der Führungsspieler schlechthin. Lautstark, fordernd und einer, der keinem Zweikampf aus dem Weg ging. Das zweite Jahr bei den A-Junioren erlebte er bereits nicht mehr beim 1. FC Köln. Er wechselte zu Fortuna Düsseldorf und blieb dort ebenfalls glücklos. Bei den Sportfreunden Baumberg in der Oberliga Niederrhein kommt er wieder regelmäßig zum Zug. Marktwert: -.
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Maximilian Schmid (2003): Der Mittelstürmer ist für seine Gegenspieler kaum zu greifen. Hatte in der Endrunde als U-16-Spieler lediglich einen Teileinsatz beim Hinspiel in München. Der gebürtige Hesse kann auf eine überragende Entwicklung zurückblicken und könnte einer der kommenden Bundesliga-Debütanten des 1. FC Köln sein. Für die Regionalliga-Mannschaft spielt und trifft Schmid regelmäßig. Marktwert: 200.000 Euro.
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Joshua Schwirten (2002): Der zentrale Mittelfeldspieler verfügt über hinreichend Talent, ist torgefährlich und kann an einem guten Tag den Unterschied ausmachen. In der Youth League erzielte er gegen Genk einen sehenswerten Treffer. Ist derzeit Stammkraft der Regionalliga-Reserve. Im Klub geschätzt, aber noch ohne Einsatzminute im Team von Chefcoach Steffen Baumgart. Marktwert: 200.000 Euro.
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Meiko Sponsel (2002): Der Rechtsverteidiger genießt beim FC hohe Wertschätzung. Die Geschwindigkeit ist seine stärkste Waffe. Gegen Dortmund erzielte er den Siegtreffer. Um seine Entwicklung mit viel Spielpraxis voranzutreiben, vereinbarte sein Klub mit Drittligist Rot-Weiss Essen ein Leihgeschäft. Marktwert: 175.000 Euro.
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Jan Thielmann (2002): Der schnelle Offensiv-Allrounder hat sich durchgesetzt und ist in der Bundesliga angekommen. Wechselte als 15-Jähriger vergleichsweise spät in das Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Köln. Aktuell hat der Angreifer mit muskulären Problemen zu kämpfen, hat aber Stammplatz-Potenzial in der Bundesliga. Für die U-21-Nationalmannschaft absolvierte der in Föhren (Rheinland-Pfalz) geborene Thielmann zwei Partien. Marktwert: 9 Millionen Euro.
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Florian Wirtz (2003): Ein Jahrhunderttalent. War der Konkurrenz schon im Juniorenalter um Lichtjahre voraus. Der 19-Jährige ist ein Instinktfußballer durch und durch, der über ein unfassbares Raum-Zeit-Gefühl verfügt. Nach seinen Anfängen beim SV Grün-Weiß Brauweiler, bei dem sein Vater Hans-Joachim immer noch Vorsitzender ist, wechselte er als Achtjähriger zum 1. FC Köln. Spätestens nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft stand die halbe Bundesliga bei der Familie Wirtz Schlange. Unter großem Getöse folgte kurz darauf der Wechsel zu Bayer 04 Leverkusen zu einem Spottpreis. Sein Vertrag läuft bis 2027. Die Frage ist nur, wie lange der Werksklub den Mega-Angeboten noch widerstehen kann. Marktwert: 70 Millionen Euro.
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Martin Heck (1983): Der Fußballlehrer beendete nach 15 Jahren Klubzugehörigkeit im Sommer 2022 sein Engagement als FC-Juniorentrainer. Der Erfolg von Dortmund bleibt untrennbar mit dem 40-Jährigen verbunden. Nach einer mehrmonatigen Auszeit steht Heck seit Anfang des Jahres beim Drittligisten VfL Osnabrück unter Vertrag. An der Seite von Cheftrainer Tobias Schweinsteiger schicken sich die Niedersachsen nach einer starken Serie an, ein ernsthafter Anwärter auf den Aufstieg in die Zweite Liga zu sein. Ziel seiner beruflichen Ambitionen ist Italien.
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Drei Tage später folgte die endgültige Demontage der Süddeutschen, die, mit Weltmeister Miroslav Klose auf der Trainerbank, eine 0:4-Klatsche bezogen. Die meisten der 3700 Zuschauer im voll besetzten Franz-Kremer-Stadion waren wie von Sinnen. Der große FC Bayern war geschlagen, ja gedemütigt. Das Endspiel war erreicht.
Die Erfolgschancen schienen jedoch gering. Verfügte der BVB doch mit dem damals immer noch erst 15-jährigen Youssoufa Moukoko über einen Überflieger, der seiner Zeit augenscheinlich um Jahre voraus war und in der A-Junioren-Bundesliga West der Saison 2018/2019 in 23 Meisterschaftsspielen sagenhafte 44 Treffer erzielte. Zehn weitere bereitete er vor. Sein Marktwert wird aktuell auf 30 Millionen Euro taxiert.
Im Finale besiegte der 1. FC Köln den BVB
Für seinen einstigen kongenialen Sturmpartner Ansgar Knauff müssten Interessenten ebenfalls einen zweistelligen Millionenbetrag zahlen. Dass der FC vor 10.000 Besuchern im Stadion Rote Erde dennoch mit 3:2 die Oberhand behielt, war nicht zuletzt der mannschaftlichen Geschlossenheit des Kölner Spiels zu verdanken.
Seither ist die Entwicklung der damaligen Protagonisten höchst unterschiedlich verlaufen. Insgesamt 16 Nachwuchsspieler brachte der einstige FC-Coach Martin Heck damals in den Finalspielen zum Einsatz. Wo sie heute stehen? Die Übersicht finden Sie oben in der Bildergalerie.