Beim 72:64 setzt sich das Team von Trainer Hansi Gnad in der Schlussphase ab – Kölner Siegesserie endet nach elf Partien.
BasketballBayer Giants Leverkusen bezwingen vor 2564 Zuschauern Spitzenreiter RheinStars Köln
Am Vorabend des Heiligabends hatten sich 2564 Zuschauer – darunter knapp 200 aus Köln – in der Ostermann-Arena eingefunden, um das Pro-B-Derby zwischen den Basketballern der Bayer Giants Leverkusen und den RheinStars Köln zu verfolgen. Am Ende jubelte die große Mehrheit in der alten Halle, denn Leverkusen behielt in einem sehr umkämpften, aber selten hochklassigen Duell mit 72:64 (39:43) die Oberhand.
Eine schöne Bescherung für die Giants, ein verunglücktes Geschenk für die RheinStars, deren Erfolgsserie nach elf Partien endete. „Wir gehen jetzt mit 11:2-Siegen aus der Hinrunde, das ist sehr gut – trotzdem hätte ich das Spiel sehr gerne gewonnen. Aber vielleicht war unsere junge Mannschaft vor der Kulisse doch etwas zu nervös“, sagte Kölns Trainer Stephan Baeck.
Beide Teams starteten nervös, wobei die Gastgeber im ersten Viertel einen Ballverlust nach dem anderen produzierten. Acht Turnovers in zehn Minuten – das muss man erstmal schaffen.
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Die Verunsicherung der Bayer Giants ist in der ersten Halbzeit greifbar
Dazu kamen noch zwei Airballs; die Verunsicherung war greifbar und messbar. Dennoch schafften es die Leverkusener, zum Viertelende nur mit 15:20 zurückzuliegen. Der Grund: Ihre Defense arbeitete ähnlich gut wie die der Kölner. Klar war schon, dass Björn Rohwer, Center der RheinStars, unter den Körben kein echtes Gegengewicht fand. Er erzielte 25 Punkte und sicherte sich zehn Rebounds. Dafür aber Rupert Hennen und Bryan Battle, zwei weitere Leistungsträger der Gäste.
Natürlich hatten sie auch in einigen Szenen Pech bei ihren Abschlüssen, aber ansonsten sorgte die aggressive Verteidigung der Hausherren dafür, dass die beiden „nicht stattgefunden haben“, wie es Gäste-Coach Stephan Baeck nach der Partie ausdrückte. Hennen (10/1 Trefferquote) und Battle (9/1) versuchten viel; nur wenig gelang.
Kölns Center Björn Rohwer beschäftigt die Leverkusener Defensive kontinuierlich
Aber da war ja noch Rohwer. Der beschäftigte die Bayer-Defense kontinuierlich. Der Center sorgte auch wesentlich dafür, dass sein Team nach 15 Minuten mit 32:20 führte.
Ein 8:0-Lauf der Leverkusener ließ den Rückstand der Giants auf 28:32 schmelzen; ein Führungswechsel blieb jedoch im zweiten Viertel aus. Zu hoch war weiterhin die Fehlerquote der Giants, aber da auch Köln alles andere als fehlerfrei agierte, blieb es bis zur Halbzeitpause eng.
Intensiv ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Hin und wieder streute jedes Team einen Airball ein, Angriffe wurden überhastet und ungenau abgeschlossen. Aber es wurde geackert in der Verteidigung. Marko Boksic markierte per Freiwurf zum 47:46 nach langer Zeit noch mal eine Führung für die Giants; die bis dahin letzte hatte es beim 6:4 gegeben. Bis zum Viertelende konnte sich kein Team absetzen; nach 30 Minuten hieß es 56:55 für Köln.
Lennart Litera, Leverkusens Youngster, traf per Dreier im finalen Viertel zum 58:58; Marko Boksic, ebenfalls per Distanztreffer, kurz darauf zum 61:60. Als Kevin Strangmeyer einen Korbleger zum 63:60 verwandelte, wurde es richtig laut in der Halle. Danach vergaben beide Mannschaften zuhauf ihre Würfe; Strangmeyer erhöhte auf 67:62 (38.). Die bis dahin höchste Führung der Bayer-Basketballer. Diese gaben sie anschließend nicht mehr ab; Boksics Dreier mit der Schlusssekunde war das Schleifchen auf dem Geschenk an die Fans und das eigene Team.
„Das war so wichtig heute für uns, vor diesen vielen Zuschauern Köln zu schlagen, deren Serie zu beenden. Vielleicht war es der Auftakt zu einer eigenen Serie. Sicherlich war es nicht eines der schönsten Spiele, aber wir haben gefightet. Und wollen nun in zwei Wochen beim Rückspiel in Köln nachlegen“, jubelte Aufbau Marius Stoll, dessen Vorstellung mit Höhen und Tiefen symptomatisch war.
Vielleicht ist der Heimknoten der Bayer Giants mit diesem wichtigen Erfolg über den personell geschwächten Spitzenreiter geplatzt. Bei den Kölnern fehlte Power Forward Grantas Vasiliauskas verletzt, dafür rückte erstmals in der Saison Routinier Andrej Mangold ins Team. Am 6. Januar wird man sehen, wie dieser Sieg einzuordnen ist, wenn beide Mannschaften erneut aufeinandertreffen.
Bayer Giants: Boksic (17), McBride (15), Brach (10), Strangmeyer (7), Stoll (7), Lollis (5), Litera (4), Oldham (3), Großkopf (2), Urbansky (2), Nita (n.e.), Koch (n.e.) - RheinStars: Mangold (3), Reinhart, Hennen (5), Konstantin Lehmann, Steffen Haufs (2), Greif, Battle (4), Rohwer (25/10 Rebounds), Straub (4), Lang (2), Dujmovic (10), von Seckendorff (9)