Der Südstadtklub feiert beim 2:1 über die SSvg Velbert den zweiten Erfolg nacheinander.
RegionalligaEmotionaler Tag bei Fortuna Köln – Richard Sukuta-Pasu und Markus von Ahlen im Jubel vereint
Emotionaler hätte die Heimpremiere für Richard Sukuta-Pasu kaum ablaufen können. In der letzten Minute des ungleichen Regionalliga-Duells mit der SSVg Velbert hatte der Winterzugang noch mit am 2:1-Siegtreffer des SC Fortuna Köln gewirkt.
Danach erlebte der Stürmer besondere Momente im Südstadion. „Das war der pure Wille, das waren wir“, erklärte Coach Markus von Ahlen ergriffen. Er hatte sein Team zuvor auf dem Rasen zum zweiten Sieg innerhalb von drei Tagen – zuvor gab es am Mittwoch ein 5:1 im Nachholspiel gegen den FC Wegberg-Beeck – gepusht.
Dann schloss Sukutas alter und neuer Trainer den Edeljoker in den Arm und lernte dessen Kinder kennen. „Den Papa habe ich damals auch schon trainiert“, versuchte er dem Nachwuchs die gemeinsame Vergangenheit bei Bayer 04 Leverkusen näherzubringen und erntete ungläubige Blicke.
Dass er den jungen Richard, der kurz nach dem deutschen Sommermärchen erst die nationale A-Jugendmeisterschaft mit Bayer 04, und dann den U-19-EM-Titel gewonnen hatte, nun nicht mehr als Teenager, sondern als gestandenen Mann, an seiner Seite weiß, schließt den Kreis.
„Markus war einer der Gründe, warum ich zur Fortuna gekommen bin“, stellte der 33-Jährige nach dem wichtigen Dreier im Aufstiegsrennen klar. Und auch wenn der knappe Sieg gegen das Schlusslicht der Regionalliga West über einige Unzulänglichkeiten hinwegtäuschte, blickte Sukuta ausschließlich in glückliche Gesichter. „Das haben wir gebraucht“, lobte der zuletzt in Dänemark aktive 1,90 Meter-Hüne die Moral, „das war pure Leidenschaft, purer Kampf.“
Um die Emotionen im weiten Rund explodieren zu lassen, brauchte es gegen griffig und tief verteidigende Gäste aber Geduld. Ein Abseitstor von Dominik Lanius (19.) und Adrian Stanilewiczs Lattentreffer (25.) waren die größten Aufreger der ersten Halbzeit.
Als sich die 1327 Zuschauer schon auf einen torlosen Pausentee eingestellt hatten, schlug aber Jonas Scholz zu: Eine weitere abgewehrte Hereingabe von Stipe Batarilo sprang dem Innenverteidiger eher zufällig vor die Füße und dieser wuchtete den Ball zum 1:0 rechts oben ins Eck (45.+1).
Sicherheit gab die Führung aber nicht. Gleich nach Wiederbeginn kassierte die Fortuna den Ausgleich, weil rechts nicht entschlossen verteidigt wurde und Robin Hilger links frei das lange Eck treffen konnte (52.).
Fortuna Köln verkürzt den Rückstand auf Aachen und Bocholt auf vier Punkte
Um den Ausgleich zu kontern, brachte Coach von Ahlen Kevin Holzweiler als Aktivposten und eben Richard Sukuta-Pasu. „Ich war in der Rückwärtsbewegung und konnte den Kopfball nur schwierig nehmen“, schilderte dieser die entscheidende Szene nach Henri Matters Flanke, „aber ich habe ihn gut bekommen und Lanius ist dann auf Nummer sicher gegangen“.
Durch den Last-Minute-Kopfballtreffer des Innenverteidigers rückte die Fortuna auf Platz drei vor und steht nur noch vier Punkte hinter dem Spitzenduo Aachen und Bocholt.
Fortuna Köln: Weis; Ernst, Scholz, Lanius, Langer; Rodrigues Pires (71. Sukuta-Pasu), Stanilewicz; Budimbu (59. Holzweiler), Matter, Batarilo; Steinkötter (59. Breitfelder). - Schiedsrichter: Jörn Schäfer (Iserlohn).- Zuschauer: 1327. - Tore: 1:0 Scholz (45.+1), 1:1 Hilger (52.), 2:1 Lanius (90.).