Für die Bundesliga-Fußballerinnen geht es am Samstag gegen Bayern München nur darum, die Niederlage im Rahmen zu halten. In den Wochen danach wird sich zeigen, ob Geschäftsführer Christian Keller über Konsequenzen nachdenken muss.
Frauenfußball1. FC Köln hinkt erneut den Erwartungen weit hinterher

Anna Gerhardt (rechts) lief auch gegen den SC Freiburg als Kapitänin des 1. FC Köln auf, da Celina Degen weiterhin fehlt.
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Sie wollten mit dem Abstieg nichts zu tun haben, stattdessen endlich den nächsten Schritt Richtung Tabellenmittelfeld gehen. Die Realität sieht jedoch anders aus bei den Fußballerinnen des 1. FC Köln. Das Team von Trainer Daniel Weber steckt nach dem missglückten Saisonstart erneut im Kampf um den Klassenerhalt – und das selbst in einem Jahr, in dem es am Saisonende nur einen statt wie gewohnt zwei Absteiger geben wird.
Die Kölnerinnen sammelten gerade einmal einen Zähler aus den ersten vier Partien, beim 2:2 gegen Essen. Gerade die beiden Heimspiele gegen die SGS sowie zuletzt gegen Freiburg (0:2) waren jedoch exakt solche Partien, in denen der FC mehr Zählbares hätte erreichen müssen, um den eigenen Ansprüchen gerecht werden zu können.
Das Ziel ist mindestens ein guter Mittelfeldplatz, die Qualität des Kaders gibt das ohne Wenn und Aber her
FC-Geschäftsführer Christian Keller verfolgte beide Heimauftritte auf der Tribüne des Franz-Kremer-Stadions – und müsste sich dabei auch hinterfragt haben, ob seine eigene Kadereinschätzung tatsächlich zutreffend ist. Keller hatte noch in der vergangenen Woche auf der Mitgliederversammlung des FC „mindestens einen guten Mittelfeldplatz“ als Ziel ausgegeben, „die Qualität des Kaders gibt es ohne Wenn und Aber her.“
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Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. Aktuell scheint sich am Tabellenende ein Trio zu bilden, bestehend aus den beiden Aufsteigern Jena und Potsdam – und dem 1. FC Köln. Diese drei Vereine, so scheint es, spielen den Absteiger unter sich aus. Das wiederum passt jedoch so gar nicht zu den Ansprüchen aller Beteiligten.
Diese scheinen jedoch von den Namen im Kader geblendet zu sein. Und tatsächlich, wenn der FC seine nominell stärkste Elf auf den Rasen bekäme, hätte das Team mit der Abstiegszone möglicherweise weniger zu tun. Fakt ist jedoch, dass der FC weit davon entfernt ist, die beste Elf aufbieten zu können. Angedachte Leistungsträgerinnen wie Martyna Wiankowska und Torhüterin Jasmin Pal kamen bisher noch gar nicht zum Einsatz.
Trainer Daniel Weber hat zudem jede Woche mit kurzfristigen Ausfällen zu kämpfen, so stand auch die neue Kapitänin Celina Degen in der Bundesliga erst einmal zur Verfügung. Die zweite Reihe erweist sich derzeit als noch nicht bundesligatauglich, der Kader ist in der Breite viel zu dünn besetzt. Es fehlt auf der Bank an gestandenen Bundesliga-Spielerinnen.
1. FC Köln ist in der Offensive zu harmlos, der Abgang von Selina Cerci schmerzt
In der Offensive ist der FC zudem viel zu harmlos. Die Kölnerinnen sorgen kaum für echte Torgefahr. Der Abgang von Selina Cerci zur TSG Hoffenheim schmerzt. Hypothetisch der Gedanke, ob Anna-Lena Stolze diese Lücke hätte schließen können. Der Neuzugang zog sich am ersten Spieltag in Leipzig eine schwere Knieverletzung zu, fällt monatelang aus.
Der FC muss am Samstag (14 Uhr) bei Bayern München antreten. Das Ziel kann es nur sein, die Niederlage im Rahmen des Erträglichen zu halten. Danach zu Hause gegen Hoffenheim – mit Selina Cerci – hängen die Trauben ebenfalls hoch. Am 19. Oktober kommt es zum ersten Keller-Duell in Jena. Spätestens dort muss der FC liefern. Ansonsten muss auch der Geschäftsführer über Konsequenzen nachdenken.