Beim 34:30 erweist sich der breitere Kader der Kölner als entscheidender Vorteil.
HandballLongericher SC profitiert beim Sieg gegen Haßloch von der Rückkehr eines Trios
Aus Christian Stark sprach große Erleichterung. „Es war ein zähes Ringen um zwei Punkte“, sagte der Trainer des Longericher SC nach dem 34:30 (15:15)-Erfolg seiner Handballer in der Dritten Liga Süd-West gegen die TSG Haßloch. „Am Ende haben wir es auf unsere Seite gezogen, weil wir mehr Luft und die etwas höhere Qualität hatten.“
Bis der Sieg feststand, sah sich der Coach am Samstagabend einer massiven nervlichen Belastung ausgesetzt, für die seine Spieler und die Akteure des Gegners zu gleichen Teilen verantwortlich waren. In der ersten Halbzeit liefen die Kölner lange einem Rückstand hinterher, weil sie bei unter anderem drei Pfostentreffern entweder Pech im Abschluss hatten, oder der starke TSG-Keeper Marco Bitz auch gut heraus gespielte Würfe aus der Nahdistanz parierte.
Zudem „übertölpelte“ laut Stark die TSG die Gastgeber regelmäßig mit Tempogegenstößen. Besser wurde es erst gegen Ende des ersten Durchgangs. Als sich der LSC auf das Spiel des Kontrahenten eingestellt hatte und mit 15:13 vorne lag, schien sogar eine deutliche Pausenführung möglich. Stattdessen jedoch kassierte Lennart Leitz eine Zweiminutenstrafe und Haßloch kam in Überzahl wieder zum Ausgleich.
„Wir hatten uns für die zweite Halbzeit viel vorgenommen, aber leider ist das schnell verpufft“, erklärte Stark. Erneut musste er mitansehen, wie Bitz mit insgesamt 16 Paraden die LSC-Spieler zur Verzweiflung trieb und diese wiederum mit 19 vergebenen Chancen und elf technischen Fehlern ihren Teil zum 22:24-Rückstand beitrugen.
Bei der Aufholjagd erwies sich neben dem mit neun Treffern besten Werfer Jonas Kämper diesmal die breitere Bank als entscheidender Vorteil. Nachdem die personelle Situation die Mannschaft in den vergangenen Wochen häufig an die Grenzen ihrer Kräfte geführt hatte, profitierten die Kölner diesmal von der Rückkehr eines Trios: Nico Pyszora, Lennart Niehaus und Malte Nolting standen nach auskurierten Verletzungen wieder zur Verfügung und sorgten für wertvolle Entlastung und Energie in der Schlussphase.
Dank des dritten Sieges in Serie haben sich die Longericher als Tabellenvierter vorerst in der Spitzengruppe etabliert. „Wir freuen uns extrem“, betonte Stark. „Mit Platz vier sind wir sehr zufrieden.“ Für solch eine positive Zwischenbilanz nimmt man als Trainer die nervliche Anspannung sicher gerne in Kauf.
Longericher SC: Babic, Kull; Woermann (4), Pyszora, Gerfen (4), Thöne (2), Lincks, Niehaus, Wolf, Leitz (4), Schulz (5/1), Kaysen (4), Nolting (2), Kremp, Rinke, Kämper (9).