Sprinter Chidiera Onuoha hat sich dem ASV Köln angeschlossen. Sein Trainer verspricht sich einiges vom 20-Jährigen.
LeichtathletikASV Köln verpflichtet eines der größten deutschen Sprint-Talente
Dieser Zugang ist ein Versprechen für die Zukunft. Mit Chidiera Onuoha (20) hat sich eines der größten Sprint-Talente hierzulande zum 1. Januar dem ASV Köln angeschlossen. Cheftrainer Tom Oeppert spricht von einem „Rohdiamanten. Chidi hat das Talent, um sich in Richtung der zehn Sekunden über 100 Meter zu entwickeln.“
Gut möglich also, dass Kölns Olympia-Hoffnung Joshua Hartmann (24) künftig ernstzunehmende Konkurrenz aus dem eigenen Stall erhält. Beide Athleten absolvieren aktuell ein Trainingslager auf Teneriffa, gemeinsam mit anderen Topsprintern des Deutschen Leichtathletik-Verbandes.
Auch Onuoha ist bereits auf internationaler Bühne in Erscheinung getreten, wenn auch mit mäßigem Erfolg: Bei der U-20-WM 2022 im kolumbianischen Cali war im Vorlauf Endstation (10,50 sec) – und das, obwohl er im selben Jahr noch in 10,37 Sekunden zum nationalen U-20-Titel gestürmt war. Im Vorjahr stellte das Sprint-Ass in Regensburg eine persönliche Bestzeit auf (10,34), um dann bei den U-23-Europameisterschaften im finnischen Espoo erneut im Vorlauf auszuscheiden (10,70).
Bei seinem bisherigen Verein THC Brühl drang Onuoha nicht zuletzt dank Benno Eicker in die nationale Sprint-Elite vor. Der besagte Trainer hatte bereits 2001 Tim Goebel zum deutschen Meistertitel über 100 Meter geführt, damals noch in Diensten des ASV Köln. Der Erfolgscoach entschied sich unlängst jedoch kürzerzutreten und gab seinen Schützling Onuoha bereits im Herbst 2023 in Oepperts Hände.
Letzterer arbeitet eng mit Hartmanns Coach Jannik Engel zusammen. „Von seiner Erfahrung in Joshis Leistungsbereichen profitieren wir sehr“, sagt der ASV-Trainer. Onuoha selbst bestätigt: „Ich habe in den letzten Wochen schon sehr viel Neues gelernt. Alles ist professioneller geworden. Am wichtigsten ist aber, dass ich jetzt immer weiter durchziehe, auch wenn die Lust aufs Training nicht an allen Tagen gleich groß ist.“
Premiere für den ASV Köln am 20. Januar
Seinen ersten Auftritt im ASV-Trikot wird er am 20. Januar haben, entweder bei den Nordrhein-Hallenmeisterschaften in Leverkusen oder gleich beim stark besetzten Indoor-Meeting in Dortmund. Im Ruhrgebiet wird der deutsche 200-Meter-Rekordhalter Hartmann in die Hallensaison einsteigen, wobei er über 60 Meter den amtierenden Hallen-Europameister Samuele Ceccarelli (Italien) herausfordert.
Während sich Hartmann 2023 auf 6,53 Sekunden verbesserte, steht Onuoha im Kurzsprint schon seit zwei Jahren bei 6,72 Sekunden. „Eine Zeit unter 6,70 Sekunden zum Einstieg wäre das Traumszenario“, sagt Oeppert vor dem Debüt seines Schützlings und schon im Hinblick auf die Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig (17./18. Februar). Bleibt abzuwarten, ob Hartmann bereits dort Konkurrenz aus dem eigenen Stall „droht“.