Die 4x200-Meter-Staffel der Cologne Athletics ist bei den U-20-Hallenmeisterschaften zur Titelverteidigung gestürmt.
LeichtathletikKölner Sprinter glänzen in der Halle – auch nach dem Lauf
Dem großen Auftritt folgte eine große Geste. Nachdem die 4x200-Meter-Staffel der Cologne Athletics bei den Deutschen U-20-Hallenmeisterschaften zur Titelverteidigung gestürmt war, bewies man bei der Siegerzeremonie ein feines Gespür: Das Quartett um Luis Gonzalez-Diaz, Noah Meier, Noah Müller und Timon Dethloff stieg gemeinsam mit Ersatzläufer Finn Bredemeier aufs Podest.
„Bei internationalen Meisterschaften ist das ganz üblich“, sagte CA-Vereinschef Claus Dethloff. „Aber hier war es nicht erwünscht. Die Jungs mussten alle Register ziehen, um die Verantwortlichen zu überreden. Das zeugt von starkem Teamgeist.“ Obwohl für die Ersatzläufer keine Medaillen vorgesehen waren, verließ Bredemeier die Dortmunder Helmut-Körnig-Halle sogar mit einer goldenen. Ganz einfach, weil eine übriggeblieben war.
Kölner Quartett läuft deutsche Jahresbestzeit
Für den verletzten Luban Haque war Gonzalez-Diaz als Startläufer eingesprungen. Der Zugang setzte sich prompt an die Spitze, ehe Meier, Müller und Dethloff den Vorsprung sukzessive ausbauten. Dank Vereinsrekord und deutscher Jahresbestzeit (1:27,31 min) war man fast eine Sekunde schneller als die zweitplatzierte StG Team Sachsen-Anhalt, die im ersten Zeitendlauf vorgelegt hatte (1:28,28).
Neben Staffel-Gold verbuchten die CA auch noch zwei-Einzelmedaillen: Müller krönte einen starken 60-Meter-Wettkampf mit Platz zwei. Nach seinem Sieg im Vorlauf (6,97 sec) und Halbfinale (6,89) legte er noch mal einen drauf (6,86/PB) und schrammte nur um eine Hundertstel am Titel vorbei. Allerdings war der Kölner auch nur einen Wimpernschlag davon entfernt leer auszugehen, denn die beiden Drittplatzierten waren ihrerseits nur eine Hundertstel langsamer als Müller. Sportchefin Vero Theill war mit Silber „mehr als zufrieden. Noah hat abgeliefert, als es drauf ankam.“
ASV Köln holt Gold mit der 3x800-Meter-Staffel
Dethloff musste sich über 60 Meter Hürden indes mit Bronze begnügen. Nachdem er als Vorlaufschnellster eine deutsche Jahresbestleistung aufgestellt hatte (7,82), drohte ihm im Finale das vorzeitige Aus. Der Youngster räumte die ersten beiden Hürden ab, ehe er sich zurückkämpfte (8,04). Direkt hinter ihm landete Meier (8,14). Theill war „froh, dass Timon überhaupt ins Ziel gekommen ist. Nach diesem Desaster-Start so zurückzukommen, ist stark.“
Der ASV Köln durfte ebenfalls über Gold jubeln: Die 3x800-Meter-Staffel der Frauen um Sarah Schmitz, Inken Terjung und Vera Coutellier verteidigte souverän ihren Titel. In 6:32,73 Minuten verwies man Bayer Leverkusen auf Rang zwei (6:38,87).
Terjung hatte das Holz auf Platz drei liegend übernommen, ehe sie zur Aufholjagd blies und sich kurz vor ihrer letzten Runde an die Spitze setzte. Coutellier lief letztlich ein einsames Rennen gegen die Uhr. Trainer Moritz Elze schickte hinterher ein Sonderlob an seine Startläuferin: „Für Sarah war es das erste Saisonrennen in der Halle und trotzdem hat sie den Stab quasi zeitgleich mit Leverkusen aus der Hand gegeben. Das war ein Traum.“
1500-Meter-Ass Janne Dankwerth (Jg. 2008) vom ASV trat gegen teilweise vier Jahre ältere Konkurrenz an und schaffte dennoch den Sprung ins U-20-Finale (12./4:08,68, PB). Auch U-20-Weitspringerin Johanna Schwesig stieß in den Endkampf vor (8./5,67 m).